Probleme bei alternativen Twitter-Clients: Was steckt dahinter?
Das öffentliche Vertrauen in Elon Musk und die verbleibende Crew bei Twitter scheint aktuell nicht allzu groß zu sein. Dass Drittanbieter-Apps seit der vergangenen Nacht zeitweise Probleme mit der Twitter-Verbindung zu haben scheinen, lässt zumindest direkt erste Mutmaßungen hochkochen, dass Musk den Third-Party-Clients bewusst den Saft abgedreht hat.
Mutmaßungen über Musks Verhältnis zu Dritt-Clients
Bei Anbietern wie Tweetbot, Birdie und Twitterific können Tweets offenbar nicht geladen werden. Die Antwort beim Aufruf von api.twitter.com ist ein End-of-File-Error, das berichten mehrere Tech-Blogs. Funktionieren die Basics, werden einzelne Elemente fehlerhaft angezeigt.
Die Nutzerschaft auf Portalen wie Hacker News reagiert humorvoll bis argwöhnisch. Die Twitter-API könnte down oder fehlerhaft sein – „oder noch schlimmer: Der neue Eigentümer hat beschlossen, dass 3rd-Party-Clients nicht mehr erwünscht sind“, heißt es da etwa in einem Kommentar.
Ein anderer Nutzer schreibt: „Ich hoffe, dass dies ein guter, alter Ausfall ist. Nachdem die Funktion ‚Gesendet von‘ kürzlich entfernt wurde, fällt es mir schwer, zu glauben, dass der Eigentümer eine positive Meinung über die Existenz der API hat. Es ist eine Schande, wie sehr sie bereits reduziert worden ist.“
Die Vermutungen über die Zukunft von Drittanbietern gehen noch weiter: „Da die Kunden von Drittanbietern Twitter keine Werbeeinnahmen bescheren, könnte ich mir vorstellen, dass sie den API-Zugang zu einem Merkmal von Blue machen, um Einnahmen von diesen Nutzern zu erhalten“, schreibt ein weiterer Nutzer.
Client-Anbieter tappen ebenfalls im Dunkeln
Auch deutsche Seiten wie Caschys Blog beschäftigen sich mit den Ausfällen – und können nur Vermutungen über die Entwicklungen anstellen: „Nun wird man bei Twitter vermutlich nicht einfach allen Dritt-Clients den Saft abgedreht haben, viel mehr wird es eher so sein, dass die genutzte Schnittstelle (API) bei Twitter derzeit fehlerhaft ist.“ Tatsächlich wisse gerade niemand, was los ist, heißt es weiter.
Die Entwickler der jeweiligen Clients geben aktuell aber eigene Statements ab. Beispielsweise vom Unternehmen Twitterific heißt es in einem Tweet: „Uns ist bekannt, dass Twitterrific Probleme mit der Kommunikation mit Twitter hat. Wir wissen noch nicht, was die Ursache dafür ist, aber wir versuchen, es herauszufinden.“
Ob die bestehenden Fehler bald behoben werden können, wird sich herausstellen. „Der schwierige Teil für Twitter ist herauszufinden, wer noch übrig ist, der es beheben kann“, unkt ein Nutzer auf dem Portal Hacker News.