Twitter: Droht der komplette Zusammenbruch der Plattform?

Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Nach den Massenentlassungen und Hunderten von Kündigungen bei Twitter werden nun möglicherweise erste Zerfallserscheinungen mit Blick auf die technische Stabilität sichtbar. In der Nacht auf Sonntag brach ganz offensichtlich das automatische Copyright-Schutzsystem der Social-Media-Plattform zusammen.
So gelang es beispielsweise einem User, den Kinofilm „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ in voller Länge hochzuladen, ohne dass ein Schutzmechanismus aktiv wurde. Der Film, aufgeteilt in 49 Schnipsel von zwei Minuten Länge, blieb fast den ganzen Tag online. Erst danach wurde der User allem Anschein nach manuell gesperrt.
In der Folgezeit tauchte eine ganze Reihe weiterer Videos auf. Ursache für die technischen Schwierigkeiten und die fehlende Reaktion ist nach Überzeugung vieler Experten der massive Personalabbau bei Twitter. Ein ehemaliger Manager spricht gar von dem Risiko, dass die Plattform komplett zusammenbrechen könnte. Es gebe einfach zu wenige Mitarbeiter:innen, die das komplexe System betreuen könnten.
Eigentümer Elon Musk kümmert sich währenddessen recht öffentlichkeitswirksam um andere Themen. So hat er eine Umfrage gestartet, ob er Ex-Präsident Donald Trump wieder auf Twitter mitspielen lassen soll. Eine knappe Mehrheit sprach sich bei der auch hinsichtlich ihrer Aussagekraft umstrittenen Umfrage dafür aus. Der Ex-Präsident gibt sich aber bisher beleidigt und sieht angeblich keinen Grund, zu Twitter zurückzukehren.
Auf der Slush-Konferenz in Helsinki hat das britische Startup Immigram den mit einer Million Euro dotierten Hauptpreis gewonnen. Dafür hagelte es Kritik. Denn der Gründer und die Gründerin kommen aus Russland.
Slush 100 ist ein mit einer Million Euro dotierter Startup-Preis, der jährlich auf der Startupkonferenz Slush vergeben wird. Von den mehr als 1.000 Bewerbungen konnte sich am Ende Immigram durchsetzen, eine Einwanderungsplattform für IT-Spezialist:innen und Techtalente. Auf der Shortlist standen auch Sociability und das ukrainische Startup Zeely.
Für die Entscheidung hagelte es Kritik. Denn hinter Immigram stecken zwei Russen: Anastasia Mirolyubova und Mikhail Sharonov. Mirolyubova soll inzwischen sogar Morddrohungen bekommen haben, wie sie auf Linkedin berichtet. Nur weil ihr Pass „die falsche Farbe habe“.
Als Konsequenz widerrief die Slush den Gewinn im Laufe des Montags. Im Statement dazu heißt es: „Angesichts neuer Informationen über das Ausmaß der Aktivitäten des Gewinners des Slush-100-Pitching-Wettbewerbs in Russland hat Slush beschlossen, den Gewinn zu widerrufen. Slush hat die teilnehmenden Fonds, die derzeit ihre individuelle Bewertung durchlaufen, aufgefordert, ihre Investition in Immigram zurückzuziehen.“
Immigram selbst postete fast zeitgleich auf Linkedin, dass sich das Startup aus dem Wettbewerb zurückzieht.
Nie begannen das Vorweihnachtsgeschäft und die Black-Friday-Zeit früher als in diesem Jahr – und nie war die Situation für die Schnäppchenjäger unübersichtlicher. Immer mehr Menschen in Deutschland gehen an Black Friday und Cyber Monday gezielt auf Schnäppchenjagd, wobei Studien ergeben haben, dass auch schon vor den Schnäppchentagen Ende November attraktive Rabatte drin sind.
Der diesjährige Black Friday ist aber etwas anders. Da ist zum einen die Knappheit bei Chips und elektronischen Bauteilen, die nicht nur die Automobilwirtschaft, sondern auch die Unterhaltungselektronik vor ernsthafte Probleme stellt. Hinzu kommt die Energiekrise, die allen Haushalten höhere Kosten beschert und gleichzeitig für viele angesichts unsicherer Jobaussichten zum Problem wird.
Der Handelsverband jedenfalls sieht die Nachfrage ungebrochen, wenn auch in einem für Händler deutlich schwierigeren Umfeld. Für Kaufinteressierte gibt es ein paar Möglichkeiten, um erfolgreich zu sein.
Beispielsweise ist es wichtig, sich rechtzeitig zu informieren. Am Tag selbst erst zu recherchieren, kann angesichts der Knappheit der Angebote zu spät sein.
Während viele vor allem auf das letzte Wochenende im November rund um den Black Friday schielen, kann es sich lohnen, schon im Vorfeld wachsam zu sein und entsprechende Preisalarme zu programmieren.
Selten hat es sich so sehr gelohnt, früh auf Schnäppchenjagd zu gehen. Denn anders als in den vergangenen Jahren ist die Verfügbarkeit mindestens so relevant wie der Preis. Gerade gefragte Produkte könnten schnell ausverkauft sein.
Die Artemis-1-Mondmission geht in die heiße Phase. Am Montag soll die Orion-Raumkapsel erstmals den Mond umkreisen – und die Nasa überträgt das spektakuläre Ereignis live.
Das Artemis-Programm ist ein bemanntes Raumfahrtprojekt der Nasa in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern – und zwar ein ganz besonderes. Denn es verfolgt das Ziel, erstmals seit Apollo 17 wieder Menschen auf den Mond zu bringen. Sobald das gelungen ist, sollen jährlich bemannte Mondlandungen stattfinden.
Nun steht erst einmal die erste Umkreisung des Mondes an. Seit Sonntag hat die Raumkapsel Orion den gravitativen Einflussbereich des Mondes erreicht, wodurch dessen Schwerkraft jetzt den größten Einfluss auf sie ausübt.
Seit heute um die Mittagszeit ist die Raumkapsel in den Orbit um den Mond eingetreten – und das Besondere daran ist, dass alle Interessierten es per Livestream mitverfolgen können. Die Nasa hat einen Youtube-Livestream erstellt, der zeigen soll, wie die Raumkapsel am Mond vorbeifliegt.
Mitte November 2022 hat Meta seine künstliche Intelligenz Galactica online gestellt. Die KI sollte wissenschaftliche Arbeiten verfassen und damit Forscher:innen unterstützen. Drei Tage später hat der Konzern sie aus dem Netz geholt. Der Grund: Galactica kann wahr und unwahr nicht unterscheiden.
Das zeigte sich zum Beispiel anhand eines Artikels, den die KI verfasst hat. Thema: das Bärenleben im Weltraum. Der Wissenschaftler David Chapman hatte am 15. November, dem Tag der Galactica-Veröffentlichung, die KI direkt ausprobiert. Laut dem Bärentext sind die Tiere mit einer Weltraummission ins All gelangt.
Der Text zeigt das große Problem: Galactica kann Wahres nicht erkennen und verbreitet auch Unwahrheiten. Außerdem erstellt die KI für manche Themen generell keine Texte, beispielsweise zu Rassismus oder Aids.
Trainiert wurde Galactica laut der MIT Technology Review mit 48 Millionen Beispielen wissenschaftlicher Texte, zum Beispiel mit Artikeln oder Lehrbüchern. Die KI sollte unter anderem Wiki-Artikel und wissenschaftlichen Code erstellen können.
Meta hat Galactica nach dem kritischen Feedback „vorerst“ pausiert. Forscher:innen stünden die Modelle zur Verfügung. „Auf dem Papier“ dürfen sie die „Erfahrungen reproduzieren“.