Am Hang zu Theatralik mangelt es den Mitarbeitenden von Ubisoft jedenfalls nicht – sie sprechen vom „Großen Exodus“ oder der „durchtrennten Arterie“, wenn es darum geht, dass immer mehr Entwickler:innen ihre Jobs bei dem Game-Hersteller hinschmeißen.
Kündigungswelle schwächt Ubisoft
Wie Axios unter Berufung auf angestellte und ehemalige Entwickler:innen berichtet, wirkt sich die Kündigungswelle bei Ubisoft auch auf das Tagesgeschäft aus. So sollen mehrere Projekte auf Eis gelegt worden sein, andere sollen weniger schnell vorankommen als geplant. Eine Person, die nicht mehr bei dem Spielehersteller arbeitet, gibt an, von Ubisoft-Mitarbeitenden kontaktiert worden zu sein – es sei ein Problem bei einem Game aufgetreten und niemand der aktuell Angestellten könne mit dem betroffenen System umgehen.
Als Gründe für die Massenkündigungen nennen viele Ubisoft-Ehemalige niedrige Löhne, wenig Möglichkeiten für persönliche Weiterentwicklung und generelle Unzufriedenheit mit der kreativen Ausrichtung des Unternehmens. Auch kritisieren viele, wie Ubisoft 2020 mit Vorwürfen und Beschwerden zum Arbeitsklima umgegangen sein soll.
Ubisoft will mehr auf Krypto und NFT setzen
Auch aus der Fangemeinde musste sich Ubisoft zuletzt viel Kritik anhören. Gamer:innen werfen dem Unternehmen beispielsweise vor, mit Projekten wie Quartz auf Hypes wie den um NFT aufspringen und schnelles Geld machen zu wollen. Mehrwert für Spieler:innen liefere Quartz praktisch keinen. Ein Ankündigungsvideo auf Youtube hatte Ubisoft in der Folge auch verstecken müssen, weil es innerhalb kürzester Zeit mehr als 31.000 Dislikes eingesammelt hatte.
Man wolle zum „Player No. 1“ im Krypto-Gaming-Bereich werden, hatte Ubisoft erst Anfang November 2021 verlauten lassen. Dadurch, dass Spieler:innen über NFT und Krypto-Games zu Anteilseigner:innen an den Spielewelten werden könnten, dürfte die Branche stark wachsen, vermutete CEO Yves Guillemot im Rahmen der Präsentation der Finanzergebnisse des französischen Unternehmens.