
Die Angestellten von Ubisoft in Kanada erhalten demnächst mehr Geld. Das soll der Wettbewerbsfähigkeit dienen. (Foto: Tada Images / Shutterstock.com)
Die kanadischen Studios von Gaming-Gigant Ubisoft („Assassin‘s Creed“, „Far Cry“) haben Gehaltserhöhungen und weitere Arbeitsverbesserungen angekündigt. Die Angestellten in Montreal, Quebec City, Toronto, Chicoutimi, Halifax und Winnipeg erhalten ab Ende November mehr Gehalt, mehr Urlaubstage und eine bessere Bezahlung während der Elternzeit. Dazu kommen Maßnahmen der Studios selbst. Das entspricht dem Trend. Das Square-Enix-Studio Eidos kündigte etwa an, eine Vier-Tage- beziehungsweise 32-Stunden-Woche einzuführen.
Kritische Stimmen, die Kotaku gesammelt hat, monieren die ungleiche Erhöhung der Gehaltsklassen. Die Gruppe „A Better Ubisoft“ erklärte dem Magazin, dass jüngere Mitarbeiter fünf bis sieben Prozent Gehaltserhöhung erhalten. Höheren Angestellten gönnt Ubisoft dagegen bis zu 20 Prozent. Die Arbeitnehmergruppierung rechnet vor, dass ein Entwickler mit 50.000 Dollar Jahresgehalt um die 2.500 Dollar mehr in der Geldbörse haben könnte. Im Gegensatz dazu erhalte etwa eine Angestellte mit 100.000 Dollar im Jahr Aussicht auf eine Erhöhung von 20.000 Dollar oder mehr. Das Management verschärfe so die Kluft zwischen hoch und niedrig bezahlten Arbeitern, beschwerte sich die Organisation.
Das passt zu dem Grund, der kursiert. „Sie versuchen verzweifelt, die wenigen erfahrenen Entwickler zu halten, die noch hier sind“, sagte ein Angestellter, der nicht namentlich genannt werden möchte. Die Konkurrenzunternehmen EA, Amazon, Betheda und Gearbox sitzen praktisch nebenan und werben erfahrene Talente von Ubisoft ab. Zuletzt haben die langjährigen „Assassin’s-Creed“-Direktoren Darby McDevitt, Eric Baptizat und Raphael Lacoste den Konzern verlassen. Ein Sprecher des Softwareunternehmens kündigte an, man werde eine weitere Anpassung im April folgen lassen. Er sagte außerdem: „Dies ist die erste einer Reihe von Initiativen, die wir ankündigen, um ein wettbewerbsfähiges Arbeitgeberangebot zu bieten, und als Teil unserer breiteren laufenden Veränderungen.“
Nach Sexismus- und Toxizitätsvorwürfen im letzten Jahr kündigte Ubisoft weitgehende Reformen an. Zeitgleich formte sich „A Better Ubisoft“ und stellte Forderungen. Doch die Arbeitnehmervertreter sind unzufrieden mit der Umsetzung: „Die Maßnahmen gehen in keiner Weise auf Hauptforderungen von A Better Ubisoft ein.“ Neben der Unausgeglichenheit der Erhöhung kritisiert die Gruppe, dass sich der Konzern gegen eine höhere Lohntransparenz sträube. Bei Activision Blizzard sollen sich die Mitarbeiter:innen mit dieser Forderung durchgesetzt haben. Das Blizzardstudio befindet sich nach Seximus-Vorwürfen ebenfalls im Umbruch.
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