Russische Invasion: Das sind die nächsten Ziele der ukrainischen „IT-Armee”
„Wir müssen unsere Bemühungen flexibilisieren und intensivieren“. So hat sich die Freiwilligentruppe aus Cyberhackern, die die ukrainische Regierung unterstützen will, jüngst auf ihrem Telegram-Kanal geäußert. Dabei haben die Mitglieder der selbst ernannten IT-Armee schon wichtige Ziele genannt, wie Reuters berichtet.
Danach wollten die Computer-Angreifer vor allem die weißrussische Eisenbahn, russische Telekommunikationsunternehmen und GLONASS, Russlands Alternative zum Satellitennavigationssystem GPS in den Fokus nehmen. Dabei sollen die weißrussischen Eisenbahnverkehrssysteme bereits ausgeschaltet sein, wie die sogenannten weißrussischen Cyber-Partisanen mitgeteilt hatten. Das habe man getan, weil das weißrussische Bahnnetz für den Transport russischer Soldaten genutzt worden sei.
Prioritätenliste definiert vorrangige Angriffsziele
Der Erfolg der ukrainischen Cyberkriegsführung lässt sich abseits solcher Meldungen kaum objektiv erfassen. Was wir wissen ist, dass die Ukraine ihren Hacker-Untergrund dazu aufgerufen hatte, beim Schutz kritischer Infrastruktur zu helfen und Cyberspionage-Missionen gegen russische Truppen durchzuführen. Am vergangenen Samstag war die Bildung einer „IT-Armee“ durch den ukrainischen Vize-Premierminister Fedorov offiziell angekündigt worden.
Die ukrainische Regierung hatte eine Art Prioritätenliste vorgelegt. Die umfasst die Websites von 31 großen russischen Unternehmen und staatlichen Organisationen, darunter der Energieriese Gazprom, Russlands zweitgrößter Ölproduzent Lukoil, drei Banken und eine Handvoll Regierungswebsites. In einer viel beachteten Aktion war am Samstag zunächst Kremlin.ru, die offizielle Website des Kremls und des Büros des russischen Präsidenten Wladimir Putin, durch einen DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) offline genommen worden.