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Inkasso und Tiktok-Videos: So geht die Gen Z mit Schulden um

Jeder vierte junge Mensch hatte schon mal Kontakt zu einem Inkassounternehmen. Warum vor allem die sogenannten BNPL-Angebote eine Schuldenfalle für die Gen Z sein können.

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Onlineshopping kann auch eine Schuldenfalle sein. (Foto: Shutterstock).

Fast die Hälfte der Menschen, die man zur Generation Z zählen kann, hat schon mal einen Mahnung bekommen, weil eine Rechnung nicht gezahlt wurde. Rund ein Viertel der Befragten bekam auch schon Post von einem Inkassounternehmen.

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Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie von Pair Finance und der Fresenius Hochschule, die untersucht haben, wie die Generation mit den Themen Schulden und Inkasso umgeht. Dabei wurden 1.000 Deutsche befragt, von denen 291 erwachsene Mitglieder der Generation Z waren.

Der häufigster Grund für die verpasste Zahlung war demnach schlicht, dass die offenen Rechnung vergessen wurde (40 Prozent). Immerhin 16 Prozent hatten aber auch einfach nicht das Geld, um ihre Rechnung zu zahlen.

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Verschämt geht die Gen Z mit dem Thema allerdings nicht um: Auf die Frage „Würdest du einer Freundin oder einem Freund davon erzählen, dass du von einem Inkassounternehmen kontaktiert wurdest?“ antworteten zwei Drittel der Gen Z mit „Ja“ – nur rund ein Viertel würde die Schulden lieber verschweigen.

Schulden als Tiktok-Trend

Shoppen bis zum Schuldenberg ist sogar ein Tiktok-Trend: Auf dem Social-Media-Kanal finden sich unter dem Hashtag #KlarnaSchulden Videos, in denen Menschen ganz offen über ihre nicht bezahlten Rechnungen und die Misere auf dem Konto berichten.

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Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen greifen nämlich oft auf ein Angebot zurück, das eine spätere Bezahlung ermöglicht. „Buy now, pay later“ (BNPL) heißt die Bezahlvariante, die große Online-Zahlungsanbieter wie Paypal oder Klarna standardmäßig anbieten, aber auch viele Onlineshops haben diese Zahlungsmöglichkeit mittlerweile selbst integriert.

Für die Gen Z liegt in dem bequemen Zahlungsaufschub aber auch die Gefahr der Verschuldung. Denn das verzögerte Begleichen der Rechnung fördert impulsive Kaufentscheidungen, die man sich eigentlich nicht leisten kann.

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Die Generation Z spreche offener über Inkassoerfahrungen als vorherige Generationen, stellt Minou Goetze, Professorin für Entscheidungspsychologie an der Fresenius Hochschule in Hamburg und Leiterin der Studie, fest. Sie warnt aber auch: „Ein früher Beginn der Verschuldung kann zu langfristigen finanziellen Problemen und einem höheren Verschuldungsrisiko im Laufe des Lebens führen.“ Die geringeren Rückzahlungsquoten können sich außerdem negativ auf die Wirtschaft auswirken.

Gefahren von BNPL-Zahlungen

Verbraucherschützer warnen schon lange vor den BNPL-Zahlungen. Die Krux: Bei Beträgen unter 200 Euro gibt es keine Prüfung der Kreditwürdigkeit. Die Einschätzung, ob man sich den „Kauf auf Pump“ leisten kann, muss also der Käufer selbst treffen. Besonders junge Menschen würden so in eine Schuldenfalle tappen, weil sie mit der Bezahlvariante leicht den Überblick über ihre Schulden verlieren.

Die hohen Gebühren für die Kleinstkredite und das Mahnwesen kommen dann noch dazu. Der Zahlungsanbieter Klarna hat bereits im vergangenen Jahr versucht gegenzusteuern und unter anderem sogenannte revolvierenden Kredite abgeschafft, bei denen es kein Enddatum für die Fälligkeit der Beträge gibt. So kann die Tilgung nicht mehr unbegrenzt aufgeschoben und ein hoher Schuldenberg angehäuft werden.

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Wie verbreitet BNPL-Zahlungen bei der Gen Z wirklich sind, hat die Schufa in ihrem Jugendfinanzmonitor 2022 untersucht. Demnach nutzen 16 Prozent der Befragten bei jedem zweiten Einkauf „Buy Now, Pay Later“-Angebote, zehn Prozent bei jedem dritten Einkauf und vier Prozent etwa jedes vierte Mal. Bei jedem Einkauf im Internet verwenden jedoch nur ganz wenige Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit, erst später zu bezahlen (neun Prozent).

Laut der Schufa-Studie zahlt die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Rechnungen pünktlich. Tendenziell verpassen eher jungen Erwachsenen mit geringerem verfügbarem Einkommen die Zahlungsfrist.

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