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Wasserstoff-Passagiermaschine absolviert 15-minütigen Testflug

15 Minuten dauerte der Testflug des Wasserstoffflugzeugs von Universal Hydrogen. Für den Test wurde einer der Turbinenmotoren durch einen Brennstoffzellen-Elektroantriebsstrang ersetzt. Nächster Punkt auf der Agenda: ein Zertifikat für Passagierflüge bis 2025.

Von Hannah Klaiber
2 Min. Lesezeit
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Das Regionalflugzeug mit einem Triebwerk von Universal Hydrogen überstand den ersten Testflug problemlos – viele weitere sollen folgen. (Bild: Universal Hydrogen)

Das kalifornische Luft- und Raumfahrtunternehmen Universal Hydrogen verwendete ein rekordverdächtig großes Kraftwerk mit einer Brennstoffzelle und einem Elektromotor, das auf der rechten Seite des Regionalflugzeugs installiert war. Die linke Turbine wurde aus Gründen der Flugsicherheit mit einem Standard-Turboprop-Motor betrieben.

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Auf dem Weg zur emissionsfreien Luftfahrt

Das Projekt überstand den ersten Testflug von 15 Minuten in einer Flughöhe von 3.500 Fuß (etwa 1.066 Meter) problemlos – viele weitere sollen folgen im Rahmen einer zweijährigen Flugtestkampagne, die 2025 in einem Zertifikat für wasserstoffbetriebene ATR-72-Regionalflugzeuge im Passagierdienst gipfeln soll. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen die Genehmigung der Federal Aviation Administration (FAA) für den Flug erhalten.

Nicht nur die Betreiber selbst zeigten sich über den geglückten Testflug euphorisch: „Der heutige Tag wird in die Geschichtsbücher als der wahre Beginn der Dekarbonisierung der globalen Luftfahrtindustrie eingehen“, wird der CEO von Connect Airlines in einer Pressemitteilung zitiert. Connect Airlines ist der erste US-Auftraggeber von Universal Hydrogen: Bis 2025 sollen 75 ihrer Regionalflugzeuge auf Wasserstoffantriebe umgerüstet werden, zudem bestehen Kaufrechte für 25 zusätzliche Flugzeugumbauten. Die Airline fühle sich dazu verpflichtet, „Nordamerikas erste emissionsfreie Fluggesellschaft zu sein“, heißt es in der Mitteilung.

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Das von Universal Hydrogen entwickelte Kraftwerk beliefert die Motoren mit emissionsfreiem „grünem“ Wasserstoff (hergestellt durch Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen). Über eine spezielle Verbindung wird das hochflüchtige Gas bis zu 100 Stunden lang in flüssiger Form gehalten. Ein positiver Nebeneffekt des Brennstoffzellenantriebs: Die Geräusche und Vibrationen des Antriebs sind deutlich geringer als die eines herkömmlichen Turbinenmotors.

Auch anderswo testen findige Unternehmer den Antrieb mit ähnlichen Brennstoffzellen: So flog das Unternehmen Zero Avia mit einer ähnlichen Konfiguration in einem zweimotorigen 19-sitzigen Flugzeug zehn Minuten über England. Auch Airbus entwickelt ein mit Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellen-Triebwerk. Rolls-Royce schloss Tests eines mit Wasserstoff betriebenen Düsentriebwerks ab.

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Ganz frei ist der Weg zum emissionsfreien Flug jedoch noch lange nicht: „Wasserstoff hat etwa ein Viertel der Energiedichte von normalem Jet-A-Kraftstoff, sodass er nur für kurze Strecken gut ist. Es gibt sehr wenig Wasserstoff­kraftstoff­infrastruktur und es ist schwierig und extrem explosiv, damit zu arbeiten“, heißt es in einer Einschätzung des Portals Engadget. Dennoch ist Universal Hydrogen, das bestehende Flugzeuge mit einem Umbausatz auf Wasserstoff umrüstet, statt brandneue Flugzeuge zu entwickeln, optimistisch, dass sein Ansatz die emissionsfreie Luftfahrt entscheidend vorantreiben kann. „Unser Geschäftsmodell löst das Henne-und-Ei-Problem zwischen Wasserstoff­flugzeugen und Wasserstoff­infrastruktur, indem wir beides parallel und mit einem einzigartig kostengünstigen Ansatz entwickeln“, wird Paul Eremenko, Mitbegründer und CEO von Universal Hydrogen, in der Unternehmens­mitteilung zitiert.

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