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Wie ein Update-Bug zum größten Verlust von Kapital in der Defi-Geschichte führte

Der mögliche Verlust, der dem bekannten Defi-Protokoll Compound nach einem Update-Fehler entstehen könnte, ist viel größer als gedacht. Ein Problem für den Defi-Sektor?

2 Min.
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Defi-Sektor unter Druck? (Bild: Pixels Hunter/Shutterstock)

Am Freitag war bekannt geworden, dass das Defi-Protokoll Compound Nutzer:innen der Plattform aufgrund eines Update-Fehlers unbeabsichtigt gut 90 Millionen Dollar zugeschickt hatte. Robert Leshner, Gründer der hinter dem Protokoll stehenden Krypto-Firma Compound Labs, hatte daraufhin gedroht, er werde jene, die das Geld nicht zurückgeben würden, bei der US-Finanzbehörde melden. Später entschuldigte er sich für die Drohung. Jetzt ist klar: Der Schaden ist noch höher als ursprünglich angenommen.

Compound: Weitere 67 Millionen vielleicht futsch

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Am Sonntag gab Leshner via Twitter bekannt, dass weitere der plattformeigenen Comp-Token im Wert von 66,9 Millionen Dollar wegen des Bugs zur quasi freien Entnahme bereitstünden. Nutzer:innen, die wissen, wie sich der Bug ausnutzen ließe, könnten auf die Millionen zugreifen, wie CNBC berichtet. Manche Beobachter:innen, darunter ein Entwickler der Defi-Plattform Yearn, sehen darin schon den größten Verlust an Kapital bei einem Smart-Contract-Vorfall in der noch jungen Defi-Geschichte.

Den Kryptomarkt scheint das aber relativ kalt zu lassen. Der Comp-Token etwa verbucht aktuell ein Minus von sieben Prozent. Bei den Kursen von Bitcoin und vielen der Altcoins ging es übers Wochenende kräftig bergauf. „Der Kryptomarkt hat den größten Kapitalverlust aller Zeiten abgetan, als ob es nichts wäre“, zitiert CNBC den Mudit Gupta, einen wichtigen Entwickler bei der Kryptobörse Sushiswap. Die Defi-Zukunft, so Gupta, sei zwar rosig. Aber der Markt sei noch Neuland und die Akteur:innen müssten noch viel lernen.

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Defi-Protokoll kann Bug nicht sofort beheben

Aktuell ist die Herausforderung für Compound, den Fehler schnell zu beseitigen. Das Problem: Änderungen an dem Defi-Protokoll bedürfen eines mehrtägigen Voting-Prozesses. Laut Gupta könne bis zu eine Woche vergehen, bis ein entsprechendes Update durchgewinkt würde. Allerdings soll es sich bei den potenziellen Verlusten nicht direkt um das Geld von Nutzer:innen handeln. Das betroffene Kryptokapital sei dazu da gewesen, zukünftige Belohnungen an die Community auszuschütten, etwa wenn diese ihr Geld an andere verleihen würden.

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Entsprechend geht es bei dem Vorfall mehr um einen möglichen Vertrauensverlust in das Defi-System, wie Portfolio-Manager und Quantum-Economics-Gründer Mati Greenspan CNBC sagte. Die wichtige Frage sei, so Greenspan: „Kann das wieder passieren?“ Compound verwaltet laut der Defi-Protokoll-Analysefirma Defi-Llama rund 10,3 Milliarden Dollar. Was, wenn die Investor:innen das Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit des ganzen Systems verlören?

Fast 40 Millionen Dollar schon zurücküberwiesen

Die gute Nachricht ist daher, dass die Community zumindest zum Teil bereit ist, ihr fehlerhaft zugewiesenes Geld zurückzugeben. Mit Stand Sonntag seien Comp-Token im Wert von 38,7 Millionen Dollar zurücküberwiesen worden, wie Leshner mitteilte. Greenspan ist daher zuversichtlich, dass Compound einen großen Teil des Verlustes zurückbekomme und den Rest kompensieren könne.

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