Uralt-Ozean auf dem Mars: Rover findet neue Hinweise – aber ein Forscher widerspricht
Die Theorie, dass der Mars vor einigen Milliarden Jahren zu einem großen Teil von Wasser bedeckt war, ist in Forschungskreisen umstritten. Bisher gab es allerdings zwar Anhaltspunkte, aber noch keine Beweise für das Vorhandensein eines oder mehrerer Mars-Ozeane.
Neue Hinweise auf Uralt-Ozean am Mars
Ein Team chinesischer Forscher:innen von der Hongkong Polytechnic University will jetzt zumindest neue Hinweise dafür gefunden haben, dass es einen Uralt-Ozean wirklich gegeben haben könnte. Die Hinweise sollen sich in Daten befunden haben, die der Rover Zhurong in den vergangenen Jahren auf der Mars-Oberfläche gesammelt hat.
Konkret seien Merkmale wie zerfurchte Kegel, polygonale Rinnen und ausgetrocknete Flussbetten gefunden worden, wie Studienautor Bo Wu der Nachrichtenagentur AFP sagte. Das Forschungsteam hat seine entsprechende Arbeit im Fachmagazin Nature veröffentlicht.
Daten deuten auf Küstenlinie hin
Schon in früheren Untersuchungen waren die kraterähnlichen Kegel in Verbindung zu Schlamm-Vulkanen gebracht worden, die sich oft in Gebieten gebildet haben sollen, in denen Wasser oder Eis vorhanden war. Weitere Daten des Rovers, die sich mit Satellitendaten und Analysen auf der Erde decken, zeigen, dass sich in der Nähe eine Art Küstenlinie befunden haben soll.
Die Forscher:innen gehen davon aus, dass der Ozean vor rund 3,7 Milliarden Jahren entstanden ist, wie es bei phys.org heißt. Irgendwann soll er dann zu Eis gefroren und die Küstenlinie ausgeformt haben – bevor er vor 3,4 Milliarden Jahren wieder verschwand.
Beweis für Ozean? Team wiegelt ab
Allerdings gab das Team selbst zu bedenken, dass man nicht behaupte, dass die Ergebnisse ein definitiver Beweis für die Existenz eines Mars-Ozeans seien. Weitere Beweise könnte wahrscheinlich Gestein sein, das sich auf der Erde analysieren ließe. Eine Mission, um Mars-Gestein zur Erde zu bringen, steht allerdings noch aus.
Mit Benjamin Cardenas, der sich selbst intensiv mit der Suche nach Beweisen für einen Mars-Ozean beschäftigt, fand sich kurz nach der Veröffentlichung der Studie schon ein Experte, der sich skeptisch zeigte. Die Kolleg:innen hätten nicht genügend einberechnet, wie stark Mars-Stürme die Sedimente in den vergangenen Milliarden Jahren durcheinander gewirbelt und Gestein abgetragen hätten.
Mars laut Experten sehr aktiv
„Wir neigen dazu zu glauben, dass der Mars – ähnlich wie der Mond – nicht sehr aktiv sei“, so der Forscher von der Pennsylvania State University gegenüber AFP. „Aber der Mars ist sehr aktiv.“