US-Entsorger ordert 2.500 E-Trucks von Nikola – und die Aktie geht durch die Decke

Müllwagen von Republic Services bald als E-Truck von Nikola. (Bild: Republic Services)
Anfang Juni hatte der US-amerikanische Hersteller von Wasserstofftank- und Elektro-Trucks Nikola Motors ein fulminantes Börsendebüt hingelegt. Die Zahlen für das abgelaufene Quartal hatten dagegen mit einem Umsatz von 36.000 US-Dollar – für Solaranlagen für den Firmenchef – für Ernüchterung gesorgt. Jetzt hat Nikola offenbar den ersten großen Auftrag an Land gezogen. Nikola zufolge soll der US-Entsorger Republic Services 2.500 elektrisch betriebene Müllwagen geordert haben.
Der Auftrag soll zudem noch eine Option auf die Verdopplung der Lieferungen auf insgesamt 5.000 E-Trucks beinhalten. Zu den finanziellen Details des Deals hat sich Nikola-Chef Trevor Milton derweil nicht geäußert. Der Entsorger hat wohl aber keine Vorauszahlungen geleistet. Darauf sei man nicht angewiesen, so Milton. Die Margen für die verkauften Wagen seien aber „sehr gut“, wie CNBC den Nikola-Chef zitiert. Dem Deal zufolge sollen die Produktion und erste Tests Anfang 2022 beginnen. Die ersten Auslieferungen kündigte Nikola für 2023 an.
An der Börse gab es nach den enttäuschenden Quartalszahlen ein wahres Kursfeuerwerk ob der Neuigkeiten über den Großauftrag. Die Nikola-Aktie schoss entsprechend am Montagnachmittag um knapp 25 Prozent auf über 45 Dollar nach oben – lag damit aber immer noch deutlich unter den Werten von Anfang Juni, wo der Kurs schon einmal bei knapp 80 Dollar lag.
Auch ein Grund für die Euphorie der Börsianer: Mit dem Auftrag erreichte Nikola eines der drei großen Ziele, die sich das Unternehmen für dieses Jahr gesteckt hat – einen „echten“ Auftrag. Die weiteren Ziele beinhalten die Bekanntgabe von Partnerschaften für die Herstellung seines E-Pickup-Trucks Badger sowie die Errichtung von Wasserstofftankstellen für seine Semi-Truck.
Der Elektro-Truck, den Nikola an Republic Services liefern will, soll eine Reichweite von bis zu 240 Kilometern mit einer Akkuladung haben. Der Truck soll auf der Plattform für den Nikola-E-Truck Tre basieren. Zuletzt hatte Nikola mit dem Bau einer 600 Millionen Dollar teuren Fabrik im US-Bundesstaat Arizona begonnen. In der sollen die Trucks des Unternehmens gefertigt werden, darunter auch die Müllwagen. Insgesamt sollen dort jährlich bis zu 35.000 Fahrzeuge vom Band rollen.
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