
Im April hatte Vanmoof seine überarbeiteten E-Bike-Modelle S5 und A5 offiziell enthüllt. Eigentlich sollten sie schon im Juli in den Handel kommen, doch der Hersteller ist auch nicht immun gegen Lieferengpässe und Halbleitermangel. Mit Verzögerung sollen die neuen E-Bikes nun bald bei den ersten Vorbesteller:innen landen und der Vorverkauf nun richtig starten.
Dafür bietet Vanmoof zunächst in Berlin und Amsterdam, später auch in Hamburg und Münster Testfahrten mit den neuen Modellen an. Wie es der Zufall so will, lebe ich unweit von Vanmoofs Flagship-Store in Berlin und habe mir rasch einen Termin gesichert.
Vanmoof S5: Erste Probefahrt in Berlin
Ich hatte die Möglichkeit, das Vanmoof S5 eine Weile „über Stock und Stein“ auszufahren. Auf den urbanen Raum gemünzt heißt das: Ich bin das Bike über Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen gefahren und habe keine „Anstiege“ gescheut. In Berlins Stadtteil Prenzlauer Berg bedeutet das, dass ich die Veteranen- und Chorinerstraße und den Weinbergsweg hochgestrampelt und runtergedüst bin.

Vanmoof S5. (Foto: t3n)
Diese Steigungen können zwar nicht mit bergigen Regionen mithalten. Die Vanmoof-Modelle sind aber auch überwiegend für den städtischen Raum konzipiert und nicht für die Berge. Zudem stammen laut Hersteller viele deutsche Kund:innen unter anderem aus Berlin, Hamburg und Münster. Diese Regionen sind nicht unbedingt für ihre Hügelketten bekannt.
Über die neuen Modelle Vanmoof S5 und A5 ist seit April im Grunde alles bekannt. Im Vergleich zum Vanmoof S3 (Test) und X3 hat der Hersteller den Motor verstärkt, die automatische Schaltung um einen Gang reduziert und einen Drehmomentsensor integriert. Zudem hat der Hersteller das Dot-Matrix-Display im Oberrohr gegen zwei LED-Halo-Ringe am Lenker ausgetauscht.
Der Ring direkt neben dem linken Griff zeigt dabei den Ladestand des im Unterrohr integrierten Akkus an, der rechte Ring gibt während der Fahrt grob eure Geschwindigkeit an. Je stärker der Ring leuchtet, desto schneller seid ihr. Ferner könnt ihr auf der rechten Seite auch die Unterstützungsstufe einstellen. Hierfür hat Vanmoof unterhalb des bekannten „Turboknopfes“ einen weiteren Button integriert.

Vanmoof S5: Das rechte Ring-LED-Licht zeigt Geschwindigkeit und Fahrstufe an. (Foto: t3n)
Nach einem langen Druck auf den Knopf könnt ihr in vier Stufen zwischen starker und keiner Unterstützung wählen. Dabei zeigt der LED-Ring die Unterstützungsart an. Leuchtet der LED-Ring etwa ringsherum auf, fahrt ihr mit der stärksten Stufe.

Vanmoof S5: Das linke LED-Licht zeigt euch den Ladestand des Akkus an. (Foto: t3n)
Sofern euch die Näherungswerte der LED-Ringe nicht ausreichen, könnt ihr die Smartphone-App nutzen, die euch neben der Geschwindigkeit auch Fahrzeit, gefahrene Strecke und Akkustand auf einen Blick anzeigt. Das Smartphone könnt ihr mittels einer optionalen Halterung am Vorbau befestigen. Damit während der Fahrt der Smartphone-Akku nicht leer gesaugt wird, könnt ihr ihn mittels USB-C-Port sogar aufladen.

Vanmoof S5 und A5 haben einen USB-C-Anschluss zum Aufladen eures Smartphones an Bord. (Foto: t3n)
Vanmoof S5: Erste Fahreindrücke

Vanmoof S5 mit Smartphone-Dashboard. (Foto: t3n)
Die ersten Fahreindrücke sind überwiegend positiv: Tretet ihr in die Pedale des Vanmoof S5, startet sogleich der E-Motor des Pedelecs, der leiser ist als beim S3, und beschleunigt euch je nach Trittintensität auf 25 Kilometer pro Stunde. Dank des erstmals von Vanmoof eingesetzten Drehmomentsensors (Cowboy und Ampler verbauen ihn schon länger) fühlt sich die Unterstützung des Frontnabenmotors smooth an, da das Rad nur so viel unterstützt, wie ihr in die Pedale tretet.
Der Motor ist etwas stärker als beim S3/X3, und das ist durchaus spürbar. Im Vergleich zu den Vorgängern, die bis zu 59 Newtonmeter lieferten, bieten S5 und A5 nun bis zu 68 Newtonmeter Drehmoment. Beim Anfahren mit gedrücktem Turbo-Button seid ihr schneller von der Stelle, auch beim Hochfahren von Steigungen fühlt sich die Unterstützung des Bikes ein wenig stärker an. Hier hilft auch wieder der Drehmomentsensor.

Die neue automatische Drei-Gang-Nabenschaltung von Sturmey Archer des Vanmoof S5 mutet zuverlässiger als die des S3 an. (Foto: t3n)
Im Unterschied zu S3/X3 setzt Vanmoof bei den neuen Modellen auf eine automatische Dreigangschaltung, die mit Sturmey Archer entwickelt wurde. Sie soll laut Vanmoof weniger fehleranfällig als die Viergangnabe der Vorgänger sein. Während der Fahrt mit dem S5 habe ich keine Sprünge oder Aussetzer erfahren. Der Gangwechsel ging wie die Fahrt selbst smooth vonstatten.
Das Fahren über Kopfsteinpflaster ist wegen einer fehlenden Federung zwar etwas holprig; die recht dicken 28-Zoll-Reifen des S5/A5 gleichen die Unebenheiten auch nicht vollkommen aus, sie dämpfen aber spürbar. Auch die weichen, ergonomischen Griffe tragen zu einem sanfteren Fahrgefühl bei. Ach ja: Wer zügig fährt, muss auch mal anhalten. Das vollziehen die verbauten Scheibenbremsen mit Bravour und wohldosiert.

Fährt sich dynamischer als das S5: das Vanmoof A5. (Foto: t3n)
Die Sitzposition beim S5 ist sehr nah an der des S3 und recht aufrecht, ähnlich wie bei einem Holland- oder einem klassischen Stadtrad. Sie ist ideal für Pendler:innen oder mittellange Strecken. Beim Vanmoof A5, das ich auch kurz ausfahren konnte, ist der Radstand kürzer und die Reifen mit 24 Zoll kleiner. Es fährt sich etwas agiler und dynamischer als das S5.
Von seiner Geometrie her, die an ein BMX-Rad erinnert, gefällt es mir sogar etwas besser als das X3, das unter anderem wegen seiner exzentrischen Rahmenkonstruktion allerhand Fans hat. Vorteil beim A5 ist der niedrigere Einstieg, der dem X3 fehlte. Es ist damit letztlich etwa für den Transport von Dingen und kürzere Strecken ideal.
Vanmoof S5 und A5: Marktstart verzögert sich
Das sind die ersten Fahreindrücke von den neuen Vanmoof-Bikes. Sobald uns ein Testbike zur Verfügung steht, geht es an weitere Details wie die Reichweite und wie es sich auf etwas längeren Strecken fährt. Auch die neue App werden wir uns erst dann genauer ansehen können.

Vanmoof S5 von hinten. (Foto: t3n)
Bis ein regelrechter Test erscheint, könnte es noch eine Weile dauern. Denn wie uns Vanmoof-Pressesprecherin Sofia Gerung erklärte, priorisiere das Unternehmen zunächst die (Vor-)Bestellungen der Kund:innen. Einige von ihnen hätten schon im April bestellt und sollten ihre Bikes ursprünglich im Juli erhalten.
Aufgrund der massiven Lieferengpässe bei verschiedenen Komponenten und Rohstoffen, unter denen die ganze Branche leidet, musste der Marktstart immer wieder verschoben werden. Nun, heißt es, könnten erste Bestellungen zwischen Oktober und November ausgeliefert werden.
Preiserhöhungen, wie Vanmoof sie erst kürzlich beim S3/X3 angekündigt hatte, seien laut Gerung für die neuen Modelle derzeit nicht geplant. Auch wenn der Hersteller seine Strategie wegen der Marktsituation diesbezüglich ändern müsse, gebe es ein Zeitfenster, in dem die Bikes noch zum bisherigen Preis von knapp 2.500 Euro geordert werden könnten.
Das Vanmoof mit die Lieferung verspätet ist liegt nicht an Lieferengpässe von Teile. Ihre Fahrräder werden komplett in Taiwan zusammen gebaut. Ich hatte auch die Möglichkeit die S5 und A5 zu testen und ich kann nur sagen die Fahrräder sehen schön aus aber an Qualität mangelt es immer noch stark sowie beim S3 X3. Nach eine lange Test Phase von 2 Monaten sind verschiedene Komponenten kaputt gegangen. E-shifter hat sich komplett aus ihrer Ausgangsposition raus gezogen das ist passiert weil ihrer Sturmey Archer hintere Naben fest geklemmt. Nach anderthalb Wochen ging das Fahrrad nicht mehr an und die Akku musste aus getauscht werden. Sattelstange hat sich fest geklemmt und könnte nicht mehr eingestellt werden. dazu habe ich noch zahlreiche verröstete Schrauben im unteren Bereich gefunden. Kette Schliff ständig gegen die Kettenschutz aus Plastik. Die App konnte sich nicht mit dem Fahrrad verbinden. Nach so viele Probleme verlangte ich mein Geld zurück, Vanmoof wollte mich ein Gutschein anstatt eine Erstattung anbieten. Also insgesamt kann ich nur raten die Finger von den Fahrrad weg zu lassen. Sehr unprofessionelle Firma außerdem die Kundenbetreuung spricht nur Englisch obwohl sie ihre Fahrräder in Deutschland verkauft werden.