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Fundstück

Venera 8: Die Geschichte der ersten erfolgreichen Venus-Landung

In den letzten Jahren wurde der Weg zum Mars zu einem echten Wettrennen. Dabei ist die Venus viel dichter an der Erde und verfügt sogar über eine ähnliche Größe. Vor 50 Jahren war sie das Ziel zahlreicher sowjetischer Raumfahrtmissionen.

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Vorgängermodell: Venera 4 hatte weniger Erfolg als Venera 8. (Foto: Aleks49/ Shutterstock)

Am 27. März 1972 trat Venera 8 die Reise zur Venus an. Die sowjetische Sonde sollte 117 Tage unterwegs sein, um den Schwesterplaneten unserer Erde zu erreichen. Venera (übersetzt Venus) war ein umfangreiches Raumfahrtprogramm der Sowjetunion mit dem Ziel, mehr über den Planeten zu erfahren, welcher der Erde deutlich näher ist als der Mars.  Die erfolgreiche Landung von Venera 8 stellte nicht nur einen Meilenstein im russischen Raumfahrtprogramm dar, sondern gilt bis heute als besondere Errungenschaft.

Die Venus ist der Erde ähnlicher als viele denken

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Die Venus, wie wir sie kennen, ist aus unserer Perspektive nicht sonderlich einladend: Die Temperatur liegt bei über 450 Grad und die Atmosphäre besteht zu mehr als 90 Prozent aus Kohlendioxid. Doch das war nicht immer so. Wissenschaftler vermuten mittlerweile, dass es auf der Venus mal Ozeane gegeben haben könnte – allerdings vor mehr als 700 Millionen Jahren.

Wie die Venus sich von einem potenziell lebensfreundlichen zu einem lebensfeindlichen Planeten entwickelt hat, könnte Erkenntnisse für die Zukunft der Erde liefern. Gleich zwei Nasa-Missionen sollen mehr Aufschluss darüber geben.

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Venus geriet angesichts von Mars-Hype in Vergessenheit

Die neuen Nasa-Missionen beenden eine Episode von rund 30 Jahren, in der die amerikanische Raumfahrtbehörde keine derartigen Versuche unternahm. Der letzte Landeversuch auf der Venus stammt ebenfalls von der ehemaligen Sowjetunion und fand bereits im Jahr 1985 statt. Umso besonderer erscheint aus heutiger Perspektive die geglückte Landung von Venera 8.

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Die Sowjetunion und die Venus

Zwischen 1961 und 1983 waren unbemannte Flüge zur Venus allerdings keine Seltenheit: Ganze 28 Raumfahrtzeuge lies die ehemalige Sowjetunion in dieser Zeit zum erdnächsten Planeten starten – mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Wie Inverse anmerkt, war Venera 8 tatsächlich das erste menschengemachte Objekt, das vollständig erfolgreich und planmäßig auf einem anderen Planeten landete. Ein Fakt, der heute vermutlich den meisten Menschen unbekannt ist. Die Vorgänger-Sonde Venera 7 war zwei Jahre zuvor ganz knapp gescheitert: Ein Fehler am Fallschirm sorgte dafür, dass die Sonde bei ihrer Landung beschädigt wurde und deutlich weniger Daten lieferte als geplant.

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Um funktionstüchtig auf der Venus zu landen, musste Venera mit einem Kühlungssystem ausgestattet werden, da es auf der Oberfläche so heiß werden kann, dass Blei schmilzt. Die erste Sonde des Venera-Programms verlor aufgrund eines defekten Kühlsystems allerdings noch im All die Orientierung und flog statt der geplanten 2.000 bis 4.000 Kilometer ganze 100.000 Kilometer an der Venus vorbei. Der Funkkontakt brach ab.

Diese Erkenntnisse lieferte Venera 8

Die Landekapsel von Venera 8 hatte einen umfangreichen Arbeitsauftrag: An Bord befanden sich unter anderem vier verschiedene Barometer, ein Gammastrahlenspektrometer und zwei Photometer. Die vorab gut gekühlte Landekapsel sendete erfolgreich 50 Minuten und 11 Sekunden lang ihre Messungen zur Erde, bis die Bedingungen auf der Oberfläche der Venus ihr den Garaus machten.

Innerhalb dieser Zeit konnte Venera 8 bestätigen, was die unvollständigen Daten der Vorgängermission nahegelegt hatten: Die Venus-Atmosphäre besteht zu 97 Prozent aus Kohlendioxid. Die Temperatur lag bei 475 Grad Celsius, während ein Druck von 9 Megapascal gemessen wurde. Die Ergebnisse zeigten an, dass es auf der Venus mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Wasser (mehr) gibt und Menschen dort nicht überleben können.

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Verglichen mit den heutigen Plänen der Nasa, die Venus mit aufblasbaren Vogel-Drohnen zu erkunden, muten die 50 erfolgreichen Minuten, die Venera 8 funktionstüchtig auf der Venus verbrachte, zwar gering an. Allerdings waren die damals gemessenen Daten essenziell für unsere Vorstellung vom Schwesterplaneten der Erde.

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