
Global sind die Absatzzahlen von AR- und VR-Headsets zurückgegangen. Das berichtet die International Data Corporation, kurz IDC. Sie misst die globalen Auslieferungen mithilfe des „Worldwide Quarterly Augmented and Virtual Reality Headset Tracker“.
Rückgang auf 8,8 Millionen Einheiten
Die globalen Auslieferungen von AR- und VR- Headsets gingen im Vergleich zum Vorjahr um 20,9 Prozent auf 8,8 Millionen Einheiten zurück.
Insgesamt hat Meta einen Marktanteil von 80 Prozent. Danach folgt Bytedance mit der Tochterfirma Pico mit einem Anteil von 10 Prozent. Pico konzentrierte sich vor allem auf die Märkte, in denen Meta gar nicht oder nur wenig vertreten war, sie erweiterten außerdem ihr Sortiment. Die restlichen Plätze der fünf Marktführer belegten DPVR, HTC und Iqiyi.
Nreal sei zwar nicht unter den besten Fünf, aber dennoch bemerkenswert: Unter den AR/VR-Headsets befindet sich die Firma nur auf Position sechs, allerdings sind sie Marktführer im AR-Markt mit fast 100.000 Einheiten. Nreal spricht vor allem Mobile-Gamer:innen an.
Rückgang nicht überraschend
Laut IDC war der Rückgang vorhersehbar: Sie verweisen auf die begrenzte Anzahl von Anbietern, ein schwieriges makroökonomisches Marktumfeld und die fehlende Akzeptanz der Verbraucher:innen auf dem Massenmarkt.
Zudem sei der Vergleich zum Vorjahr schwierig: 2021 waren Verbraucher:innen gezwungen, zu Hause zu bleiben und hatten Einkommen verfügbar, das sie für Unterhaltung ausgeben konnten. 2022 öffneten weltweit wieder die Geschäfte, die Ausgaben verlagerten sich weg von VR- und AR-Headsets.
Meta kriegt langfristig Konkurrenz
Meta habe sich zwar mit Erst- und Drittanbieterinhalten einen Graben geschaffen, so Jitesh Ubrani, Research Manager bei IDC, doch: „Hier können andere Akteure wie Sony und möglicherweise Apple eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen, obwohl sie langfristig Druck auf andere wie Bytedance und Nreal ausüben werden.“
Ramon T. Llamas, Research Director bei IDC, verweist auf den Mixed-Reality-Bereich, also Geräte, die zwischen AR und VR wechseln können. Diese Geräte erhalten langsam, aber stetig mehr Aufmerksamkeit – das würden die Releases des Meta Quest Pro und des XR Elite von HTC zeigen. Die Geräte seien vor allem für die Personen attraktiv, die an mehreren Use-Cases interessiert sind oder diese gar benötigen.
„Angesichts der noch geringen Marktdurchdringung von AR und VR kann es jedoch mehrere Zyklen dauern, bis Mixed-Reality-Headsets an Bedeutung gewinnen“, so Llamas.