Ein genauerer Blick auf die Quartalszahlen der Game-Abteilungen von Sony, Microsoft und Nintendo offenbart zum Teil deutliche Rückgänge bei Verkäufen, Umsatz und Gewinn. Auch die Aussichten auf die kommenden Monate sehen düsterer aus als noch zu Jahresbeginn.
Einbruch bei Games-Verkäufen
Die Entwicklung spiegelt sich auch in den allgemeinen Verkaufszahlen von Games wider. Den Marktforscher:innen von NPD zufolge schrumpfte der Umsatz allein in den USA in diesem Bereich im abgelaufenen zweiten Quartal um 13 Prozent.
Die Gründe für das Abflauen des in der Coronapandemie angeschwollenen Videogame-Booms sind vielfältig, lassen sich aber auf drei große Säulen herunterbrechen: Weniger scharfe Corona-Beschränkungen laden zum Verlassen der Wohnung ein. Die Inflation sorgt für steigende Preise. Und: Noch immer sind die Next-Gen-Konsolen nicht für alle verfügbar.
Games: Sony-Gewinn schrumpft um 37 Prozent
So kommt es, dass Sonys Games-Bereich im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang um zwei Prozent verbucht. Der operative Gewinn brach derweil gleich um 37 Prozent ein. Für das laufende Jahr schrumpfte der japanische Konzern seine Gewinnprognose im Gamesbereich um 16 Prozent, wie CNBC berichtet.
Bei Sony lässt sich der offenbar nicht in dem Umfang vorhergesehene Corona-Effekt gut beobachten. Denn die Zeit, die Spieler:innen mit der Playstation verbrachten, lag 15 Prozent unter jener des Vorquartals und deutlich unter den Prognosen vom Jahresbeginn.
Weniger Xbox-Konsolen verkauft
Microsoft traf es ähnlich hart. Der Games-Umsatz sank um sieben Prozent, die Xbox-Verkäufe um elf Prozent. Bei Inhalten und Service musste Microsofts Games-Sparte einen Umsatzrückgang um sechs Prozent hinnehmen.
Der von Microsoft akquirierte Publisher Activision Blizzard musste gar einen Rückgang von 29 Prozent bei den Umsätzen und einen Gewinneinbruch um 70 Prozent akzeptieren.
Auch Nintendo unter Druck
Nintendos operativer Gewinn ging im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurück. Bei den Software-Umsätzen verbuchte der japanische Spielekonzern einen Rückgang um 8,6 Prozent. Die Switch-Konsole verkaufte sich noch 3,43 Millionen Mal. Das bedeutet ein Minus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Sony konnte die Zahl der verkauften PS5 immerhin leicht steigern. Die 2,4 Millionen Playstation 5 des zweiten Quartals 2022 stehen 2,3 Millionen verkauften Next-Gen-Konsolen des Vorjahresquartals gegenüber. Sony zeigte sich zuversichtlich, dass das Ziel von 18 Millionen PS5 für 2022 noch erreicht werden könne.
Inflation drückt auf Games-Marktprognosen
Insbesondere die weiter stark steigenden Preise drücken allerdings auf die Aussichten für das Gesamtjahr. Prognosen der Analysefirma Ampere Analysis zufolge dürfte der internationale Markt für Games und entsprechende Dienste 2022 um 1,2 Prozent auf 188 Milliarden US-Dollar sinken – der erste Rückgang seit zehn Jahren.