VW ID 7: E-Limousine mit bis zu 700 Kilometern Reichweite kommt diesen Sommer
Der Wolfsburger Autobauer geht in die nächste Phase seiner Umstellung auf Elektromobilität: Mit dem ID 7 visiert der Hersteller im Grunde eine rein elektrische Alternative für seinen Passat an. Das E-Auto wird seit 2019 zuerst als Konzeptstudie „ID Space Vizzion“ und seit 2020 als Aero B kommuniziert.
Mit reichlich Verzögerung wird die Limousine nun in diesem Jahr erscheinen – ursprünglich sollte das Fahrzeug schon 2021 vorgestellt werden. Der Marktstart wird laut Volkswagen zwar zunächst in China erfolgen, der globale Marktstart des ID 7 wird im Laufe des zweiten Quartals angepeilt.
VW ID 7: Mehr Reichweite dank aerodynamischer Bauweise
Wie die weiteren Mitglieder der ID-Familie basiert der ID 7 auf Volkswagens modularem E-Antriebs-Baukasten, kurz MEB, und folgt zudem der Designsprache, so der Autobauer. Durch eine aerodynamische Front- und Dachpartie habe Volkswagen es geschafft, den Energieverbrauch zu senken und zugleich die Reichweite zu erhöhen.
Ferner sollen durchströmte Lufteinlässe in der Front den Fahrtwind gezielt seitlich am Fahrzeug nach hinten strömen lassen. Sie bilden so nach den Aussagen von Volkswagen „einen Air Curtain“, der den Luftstrom seitlich des Fahrzeugs beruhige. Das abfallende Dach trage ferner dazu bei, dass der ID 7 „einen sehr guten Luftwiderstandsbeiwert erreicht“. Mithilfe dieser Lösungen erziele der ID 7 eine Reichweite von bis bis zu 700 Kilometer nach WLTP.
Mehr als die Reichweite gibt der Hersteller zwar noch nicht offiziell preis, allerdings deutet sich an, dass die zuletzt im Dezember angesprochene Einheitszelle beim ID 7 verbaut werden könnte. Mit dieser seien 700 Kilometer möglich, hieß es damals. Zudem war von möglichen Ladegeschwindigkeiten von 175 bis 200 Kilowatt die Rede.
VW ID 7 mit großem Display und smarter Klimatisierung
Neben dem im Camouflage gehaltenen Design und der Reichweite verrät VW, was im Inneren des ID 7 zu erwarten ist. So habe der Konzern auf das Feedback seiner Kund:innen gehört und „verbessert „das Bedienerlebnis in den relevanten Bereichen“. Im ID 7 gehören ein neues Displaykonzept, ein Augmented-Reality-Head-up-Display und ein 15-Zoll-Touchscreen (38 Zentimeter) zur Serienausstattung. Weiter sei die Klimatisierung in die erste Ebene des Infotainment-Systems gewandert und beleuchtete Touch-Slider eingezogen.
Neu im ID 7 ist außerdem das Klimatisierungskonzept mit „intelligenten Ausströmern“, das verschiedene Funktionen zu biete habe. So erkenne der ID 7 etwa den oder die sich nähernde:n Fahrer:in anhand des Schlüssels und beginne an heißen Sommertagen bereits mit der Kühlung des Innenraums respektive an kalten Tagen mit dessen Erwärmung – bevor er oder sie einsteige.
Neu konzipierte „Smart Air Vents“ steuern zudem den Luftstrom und wedeln dynamisch, um schnellstmöglich die Luft großflächig zu verteilen, so VW. Sitzen die Passagiere im Auto, könne wahlweise die Lüftung direkt auf den Körper zielen oder den Innenraum indirekt belüften.
Diese Funktionen seien auf dem neuen großen Display stets sicht-, aktivierbar und individuell je nach Nutzer:in speicherbar. Spezielle Wünsche lassen sich zudem per Spracheingabe äußern. Auf „Hallo Volkswagen, meine Hände sind kalt!“ reagiere der ID 7 mit dem Start der Lenkradheizung. Zusätzlich ströme gezielt warme Luft zu den Händen.
VW ID 7 noch im Tarnmodus
Damit noch Spannung bis zur Vorstellung bleibt, ist der ID 7 mit einem besonderen „Digital-Camouflage-Design“ kaschiert. Dabei handelt es sich um eine Fahrzeuglackierung, die die Limousine interaktiv zum Leuchten bringt.
Hierfür habe Volkswagen 40 Schichten Lack aufgetragen, „die mal leitend und mal isolierend sind“. Ferner können laut Autobauer „22 separat ansteuerbare Areale des Fahrzeugs“ unterhalb der obersten Lackschicht unter Strom gesetzt (Elektrolumineszenz) werden, um so zum Leuchten gebracht zu werden. Werde das Auto an eine Soundanlage angeschlossen, pulsiere der Rhythmus über einzelner Bereiche des Fahrzeugs.
VW ID 7 ist zweites „Weltauto“
Nach dem VW ID 4 soll der ID 7 das zweite Weltauto des Konzerns werden und in den drei Hauptmärkten China, Europa und Nordamerika auf den Markt kommen. Für den europäischen Markt soll die E-Limousine in Emden gefertigt werden, wo schon der ID 4 (Test) seit Frühjahr 2022 vom Band läuft. Das hatte der Konzern schon Ende 2021 angekündigt.
„Mit dem neuen ID 7 runden wir unser E-Modellportfolio nach oben hin ab,“ sagt Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen. Die Limousine sei eines von zehn neuen E-Modellen, die der Konzern bis 2026 auf den Markt bringen wollen. „Unser Ziel: In jedem Segment für unsere Kundinnen und Kunden das passende Angebot zu haben“, so Schäfer weiter.