
VW kämpft gegen Chipmangel. (Bild: VW)
Im Interview mit dem Handelsblatt findet VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer deutliche Worte. VW werde „2021 um jedes Auto kämpfen“, so der Manager. Vor allem für die Golf-Produktion in Wolfsburg fehlen dem Hersteller Chips.
Nachfrage unterschätzt
Entsprechend hat der Hersteller die Produktion vor Weihnachten gestoppt und will sie erst Mitte Januar wieder aufnehmen. Damit sei die Sache allerdings nicht ausgestanden.
Der Chipmangel werde mindestens das erste Quartal 2021 beeinträchtigen und den Bau einer sechsstelligen Zahl an Fahrzeugen verhindern. Für das zweite Quartal rechnet Zellmer mit Entspannung, ist dabei aber unsicher. Niemand könne „mit absoluter Sicherheit vorhersagen, dass wir dann eine völlige Normalisierung der Lage haben werden“, so der Vorstand, der gleichzeitig USA-Chef von Porsche ist.
Den Grund für den Mangel habe sich VW selbst zuzuschreiben. Der Konzern habe schlicht die Autonachfrage in der Coronakrise unterschätzt und zu wenige Chips geordert.
E-Transformation nicht betroffen, Software-Entwicklung auf Hochtouren
Das solle indes keine Ausrede für eine Verlangsamung des Prozesses der Transformation hin zu Elektromobilität sein, betont Zellmer. Diese werde ungehindert fortgesetzt und sei jetzt durch die Verschärfung der Klimaziele im Rahmen des neuen „Green Deal“ der EU sogar noch einmal beschleunigt worden: „Wir werden künftig jährlich etwa 300.000 batteriegetriebene Fahrzeuge zusätzlich produzieren müssen.“
Im neuen Jahr will VW Software-Updates für seine Stromer auch Over the Air verfügbar machen. Beginnen will der Konzern damit allerdings nicht beim ID-3, dem bereits verfügbaren Kompaktstromer, sondern beim als Weltauto bezeichneten E-SUV ID-4, der im Laufe der ersten Quartals 2021 bei den Händlern eintröpfeln soll.