Das Konzeptauto, das Modell stehen soll für einen Kompaktwagen für den innerstädtischen Gebrauch, hört auf den Namen ID Life. Es soll nicht bloß ein Fortbewegungsmittel werden. VW-Markenchef Ralf Brandstätter ist sicher:
„Wir haben den ID Life konsequent an den Bedürfnissen junger Zielgruppen ausgerichtet. Wir glauben: Das Auto wird zukünftig noch stärker zum Ausdruck eines Lebensgefühls. Es geht dem Kunden von morgen nicht nur um die Mobilität, sondern noch viel stärker darum, was man mit dem Auto erleben kann. Der ID Life ist unsere Antwort darauf.“
Das „Erlebnis Auto“ meint VW dabei wörtlich. So sollen Nutzerinnen und Nutzer im ID Life auch Filme in Kinoqualität schauen sowie Musik mit bestem Klang hören können. Ebenso soll es möglich sein, zu zocken oder einfach bloß entspannt liegend in den Nachthimmel zu schauen.
VWs ID Life: Weniger zum Fahren als zum Chillen gedacht
Dazu lässt sich der ID Life zu einem „Kino“ oder einer Gaming-Lounge umfunktionieren. Spielkonsole und Beamer sind mit an Bord, das eigene Smartphone kann mitsamt Musik, Filmen und Spielen oder anderen Apps, etwa Navigationslösungen, vollwertig eingebunden werden. Als Bildschirm dient dabei eine Projektionsleinwand, die bei Bedarf aus der Armaturentafel ausfährt. Weitere Devices lassen sich individuell anschließen und werden an einem 230-Volt-Anschluss im Innenraum mit Strom versorgt.
Die vordere Sitzbank kann komplett umgelegt werden. Gemeinsam mit der ebenfalls umlegbaren Rückbank sind so von Kinobestuhlung über ein rund zwei Meter langes Bett bis zu einer Cargo-Variante mit maximal nutzbarem Kofferraum zahlreiche Varianten möglich.
Kameras und ein Bildschirm ersetzen sowohl die Außen- als auch den Innenspiegel. Wesentliche Fahrfunktionen werden über ein Touchbedienfeld auf dem hexagonalen, nach oben offenen Lenkrad gesteuert.
ID Life: Überaus reduzierte Design-Strategie
Das Design des ID Life zeigt sich innen wie außen gleichermaßen reduziert. Die Oberflächen weisen kaum Zierelemente, keine Anbauteile oder anderen Stuck auf. Die Linienführung ist schnörkellos.
Das recht einfache Design verbindet VW mit dem Versprechen der Nachhaltigkeit. So werden etwa im Klarlack für die Karosserie Holzspäne als natürliche Farbgeber sowie ein biobasierter Härter verwendet. Das Luftkammer-Textil für das Dach und die Frontabdeckung besteht zu 100 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen. Im Innenraum wird Holz für die Einfassungen und Kunstleder für die Sitzoberflächen und Türverkleidungen kombiniert. Zudem dienen unter anderem Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen als Grundstoffe für die Reifen des ID Life.
Technische Daten nicht unbedingt „urban“
Weniger gut zum urbanen und nachhaltigen Charakter passt die Leistung des ID Life. Zwar basiert der Kompaktstromer auf einer kleineren, speziell für das Kleinwagensegment entwickelten Variante des modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) von Volkswagen. Allerdings verbaut VW einen 234 PS starken Motor auf der Vorderachse des ID Life, der damit der erste MEB-Vertreter mit Frontantrieb werden wird. Das wirkt für die Stadt doch etwas überdimensioniert.
An Berliner Ampeln kann der ID Life künftig seine Schubkraft beweisen, die ihn mit einem Drehmoment von 280 Newtonmetern in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde bringen soll. Mit einem Energieinhalt von 57 Kilowattstunden soll der ID Life bis zu 400 Kilometer WLTP-Reichweite gewährleisten.
Mit einer Länge von rund 4 Metern, einer Breite von rund 1,84 Metern und einer Höhe von rund 1,60 Metern zählt der ID Life nicht zu den kompaktesten Vertretern der urbanen Automobilität. Der VW Up etwa ist 40 Zentimeter kürzer, 20 Zentimeter schmaler und 10 Zentimeter niedriger als das neue urbane Kompaktauto der Marke VW.
Wenn der ID Life auf den Markt kommt, soll das zu einem Einstiegspreis ab 20.000 Euro erfolgen, was angesichts der Leistungsdaten ungewöhnlich günstig erschiene. Gebaut werden soll der ID Life von Konzerntochter Seat.
Liebe Redaktion sie meinen wohl 280 Newtonmeter NICHT „Nanometer“?!
UND
Wenn der eMotor die Vorderachse antreibt kann man wohl schwer von Schubkraft sprechen… sollte wohl eher Zugkraft lauten?!
Na ja. Newtonmeter muss es natürlich heißen. Vielen Dank für den freundlichen Hinweis. Aber eine Schubkraft wird man einem E-Motor wohl ebenso zubilligen können wie eine Zugkraft einem Frontantrieb. Haare spalten wollen wir da mal nicht.