Warum KI-Experte bei Google kündigt und seine Arbeit bedauert

Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
„Neue Ängste“: KI-Pionier warnt vor KI
Wenn jemand weiß, welches Potenzial in KI steckt, dann Geoffrey Hinton: Der Deep-Learning-Pionier hat einige der wichtigsten Techniken der modernen KI entwickelt. Doch nach zehn Jahren Forschungsarbeit für Google verlässt er nun das Unternehmen – und warnt vor dem, was er mit geschaffen hat. Er habe „neue Ängste“ vor der Technologie, an deren Entwicklung er beteiligt war, sagte er der New York Times.
Um offen darüber sprechen zu können, müsse er frei sein, betonte er und fügte an, dass ein Teil von ihm sein Lebenswerk mittlerweile „bedauere“. Hinton hatte schon länger ethische Fragen im Umgang mit der KI aufgeworfen. Besonders besorgte ihn deren Verwendung für militärische Zwecke. Hinton wurde 2018 mit dem Turing Award ausgezeichnet, dem Pendant zum Nobelpreis für Informatik.
Wasser auf dem Mars? Chinesische Forscher:innen machen Fortschritt
Gibt es Wasser auf dem Mars? Diese Vermutung gibt es schon länger, sie konnte aber noch nicht bewiesen werden. Der chinesische Mars-Rover Zhurong, der im Juli 2020 zur Erkundung der Marsoberfläche aufbrach, ist jetzt am nächsten dran an einem Beweis. Demnach lieferte eine Untersuchung Hinweise darauf, dass es Wasser in niedrigen Breitengraden geben könnte. Die gewonnenen Erkenntnisse werden vom verantwortlichen Forschungsteam vorsichtig optimistisch als „Evidenz“ eingeordnet.
Den Beweis in Form von auffindbarem, aus Wasser entstandenem Eis blieben die Forscher:innen jedoch schuldig. Und auch für die Zukunft bleiben viele Fragen offen: „Die modernen hydroklimatischen Bedingungen auf dem Mars sind nach wie vor rätselhaft, da die Erklärungen für die Bildung der beobachteten Landformen nicht eindeutig sind“, heißt es in der Studie.
New York: Keine Twitter-Alerts mehr in der U-Bahn
Die New Yorker Verkehrsbetriebe verzichten künftig auf Twitter-Alerts. Das gab die Betreibergesellschaft Metropolitan Transportation Authority (MTA) bekannt und begründete die Entscheidung damit, dass die Plattform nicht mehr „zuverlässig“ sei. Vor zehn Tagen hatte die Twitter-API ausgesetzt und die Echtzeitwarnungen der MTA waren ausgefallen.
Ein weiterer Grund dürfte der hohe Preis sein, den das Unternehmen von Elon Musk für die API-Nutzung verlangt hat. Laut Bloomberg beliefen sich die Forderungen von Twitter auf 50.000 US-Dollar pro Monat. Die MTA muss ganz besonders aufs Geld schauen, denn sie trägt ein Defizit von rund 600 Millionen Dollar, das auf drei Milliarden Dollar anwachsen könnte, wenn die Pandemiehilfen des Bundes auslaufen.
US-Finanzministerin: Zahlungsausfall der Regierung droht
Den USA droht schon am 1. Juni 2023 ein Zahlungsausfall der Regierung: Diese besorgniserregende Nachricht kam von niemand geringerem als der US-Finanzministerin Janet Yellen. Die verfügbaren Reserven könnten aber auch erst einige Wochen später aufgebraucht sein, erklärte sie.
Klar ist: Die Folgen einer Zahlungsunfähigkeit der USA wären gravierend. Yellen sprach davon, dass der Zahlungsausfall die Weltwirtschaft in eine Krise stürzen könnte. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde beschrieb ein solches Szenario als eine „große, große Katastrophe“. Geht es nach dem Ökonomen Volker Brühl, würde darauf auch ein Börsencrash folgen. Aktien-Kurseinbrüche von zehn Prozent seien möglich, sagt er. Auch der Dollarkurs könnte einbrechen. Letztlich sei es aber unwahrscheinlich, dass die USA einen Zahlungsausfall zuließen.
Musk-Anwälte wollen umstrittene Aussagen als Deepfakes abtun
Hinsetzen, anschnallen: Die Anwälte von Elon Musk behaupten, dessen umstrittene Aussagen über die Sicherheit des Assistenzsystems Full Selfdriving könnten Deepfakes sein. Damit wollten sie verhindern, dass er vor Gericht aussagen muss. Musk hatte 2016 erklärt: „Ein Model S und Model X können zum jetzigen Zeitpunkt mit größerer Sicherheit autonom fahren als ein Mensch. Right now.“ Autonomie auf Autobahnen sei auch mit Hindernissen „wirklich einfach“. Diese Aussagen revidierte er Jahre später.
Die Familie eines tödlich verunglückten Mannes klagte aber – und hat die Richterin, was den Deepfake-Versuch der Musk-Anwälte betrifft, auf ihrer Seite. Die Richterin ordnete eine dreistündige Befragung an und erklärte, Teslas Gegenargumente seien „zutiefst beunruhigend“.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.