Zu teuer: New Yorker Verkehrsbetriebe verzichten künftig auf Twitter-Alerts

Für Twitter ist der Zug abgefahren: Die New Yorker U‑Bahn setzt für Echtzeitmeldungen ab sofort auf andere Plattformen. (Foto: BG Stock 72/Shutterstock.com)
Die New Yorker Verkehrsbetriebe stellen ihre Echtzeit-Twitter-Meldungen ein. Sie dienten den Fahrer:innen der U- und S‑Bahnen sowie der Busse und ihren Passagier:innen. Die Betreibergesellschaft Metropolitan Transportation Authority (MTA) schreibt, die Plattform sei nicht mehr „zuverlässig“, um die Fahrer:innen durchgehend darüber zu warnen.
Bloomberg ergänzt, Twitter habe 50.000 Dollar pro Monat für die Weiterverwendung der Twitter-API verlangt. Die MTA verweist auf ihre vielen anderen Echtzeitdienste, etwa über die eigene App oder Whatsapp, und betont, dass man eine Plattform brauche, die „verlässlich, konsistent und aktuell ist“.
Die Zahlungsaufforderung des Musk-Unternehmens kam etwa zehn Tage, nachdem die Twitter-API aussetzt hatte und die Echtzeitwarnungen der MTA ausgefallen waren. Millionen von Kund:innen verlassen sich auf diese Mechanik. Die MTA schreibt: „Wir haben es geliebt, Sie hier kennenzulernen, aber wir lieben es nicht, nicht zu wissen, ob wir jeden Tag mit Ihnen kommunizieren können.“
Einem Bericht von Wired zufolge könnte der Ausfall ein Warnschuss gewesen sein, um auf das Bezahlmodell hinzuweisen. Preise von 42.000 Dollar pro Monat kursierten seinerzeit. Auch die Verkehrsbetriebe der San Francisco Bay Area (Bart) meldeten Probleme.
Die MTA trägt ein Defizit von rund 600 Millionen US-Dollar, das auf drei Milliarden Dollar anwachsen könnte, wenn die Pandemiehilfen des Bundes auslaufen. Die Chief Customer Officer Shanifah Rieara sagte Bloomberg zum API-Abo: „Ich glaube nicht, dass es die beste Nutzung von Ressourcen wäre, vor allem wenn wir diese anderen Features und Funktionen haben, die intern und hausintern sind und die zuverlässig sind und von unseren Kund:innen genutzt werden sollen.“
Die MTA spielt ihre Echtzeitwarnungen unverändert auf der My-MTA-App und den Traintime-Apps aus, auf stationären Infoscreens, Newslettern, per E‑Mail- und SMS-Alarm sowie für Subway und Busse per Whatsapp. Zusätzlich gibt die Servicenummer 511 Auskunft.
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