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Spotify lässt Neil Young gehen – bekannter Fake-News-Podcaster bleibt

Aufgrund sich häufender Fehlinformationen zur Coronaimpfung protestierte Neil Young und drohte, sich zurückzuziehen. Spotify ließ die Behauptungen online und warf die Legende von der Plattform.

2 Min. Lesezeit
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Neil Young bei einem Konzert in den Niederlanden. (Foto: Ben Houdijk / Shutterstock.com)

Mit der Aussage: „Sie können Rogan oder Young haben, aber nicht beide“ setzte Neil Young die Streamingplattform Spotify unter Druck. Die Betreiber entschieden sich nun für Joe Rogan, den Moderator des erfolgreichsten Podcast auf der Plattform. Ein Sprecher sagte dem Wall Street Journal, man wolle alle Musik- und Audio-Inhalte der Welt für Spotify-Nutzer verfügbar machen. „Das bringt eine große Verantwortung mit sich, wenn es darum geht, sowohl die Sicherheit der Hörer als auch die Freiheit für die Urheber abzuwägen.“

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Kommentar: Neil Young vs. Joe Rogan – Spotify will lieber Geld als Glaubwürdigkeit

Der kanadische Rock-Veteran Neil Young hatte Spotify aufgefordert, Desinformationen über die Coronaimpfung zu entfernen. Sollte das Unternehmen dem nicht nachkommen, wolle er seine Musik dort nicht mehr anbieten. Der Sprecher sagte nun: „Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder zu begrüßen zu können.“

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Konkret ging es um den zurzeit beliebtesten Podcast auf der Streaming-Plattform, der gleichzeitig einer der größten der Welt ist: „The Joe Rogan Experience“. Der namensgebende Moderator verbreitet dort unter anderem die Behauptung, führende Politiker „hypnotisierten“ die Öffentlichkeit, um Impfstoffe zu fördern, und bezeichnet Impfpässe als „Schritt in Richtung Diktatur“.

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„Sie können Rogan oder Young haben. Aber nicht beide.“

In einem mittlerweile wieder gelöschten offenen Brief schrieb Neil Young: „Ich tue dies, weil Spotify falsche Informationen über Impfstoffe verbreitet – und damit möglicherweise den Tod derjenigen verursacht, die den von ihnen verbreiteten Desinformationen glauben.“ Damit spielte er auf jüngste Aussagen Rogans an, die von einer Impfung von jungen, gesunden Menschen abraten. Zusätzlich hatte Rogan verbreitet, er nehme nach seiner eigenen Coronainfektion das Entwurmungsmittel Ivermectin. Für die Wirksamkeit des dafür nicht zugelassenen Medikaments gibt es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege. Im Gegenteil: Bei Überdosierung kann es toxisch wirken.

Young betont, Spotify habe keine Richtlinie für den Umgang mit derlei Desinformation. Er schreibt: „Sie können Rogan oder Young haben. Aber nicht beide.“ Spotify entschied sich nun.

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270 Fachleute protestieren gegen 100 Millionen-Dollar-Podcaster

Neil Youngs Manager Frank Gironda bestätigte die Echtheit des Briefes. Er sagte dem Magazin Daily Beast: „Es ist etwas, das Neil sehr wichtig ist. Er ist sehr verärgert… Wir versuchen gerade, einen Ausweg zu finden.“ 2020 hatte der Comedian Joe Rogan die Exklusivrechte an seiner Podcast-Reihe für die Rekordsumme von 100 Millionen US-Dollar an Spotify verkauft. Jede Episode zählt rund elf Millionen Zuhörer:innen.

Zuletzt unterzeichneten 270 Ärzte, Wissenschaftler und Gesundheitsexperten einen offenen Brief adressiert an Spotify, in dem sie die Betreiber auffordern, Richtlinien gegen Desinformation zu erlassen. Rogan habe eine „besorgniserregende Geschichte der Verbreitung von Fehlinformationen, insbesondere in Bezug auf die Covid-19-Pandemie“, heißt es dort. Der Brief folgte falschen Aussagen von Rogan, zum Beispiel, dass Krankenhäuser einen finanziellen Anreiz besäßen, Todesfälle als durch Covid-19 verursacht zu diagnostizieren.

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2 Kommentare
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Dein t3n-Team

Hel

Gut so!
Was bildet sich Neil Young ein?
Es gibt schon viel zu viel Zensur, keiner braucht noch so jemanden, der meint, er hätte den Durchblick gepachtet.

Antworten
Elimes

Lügen und Falschaussagen sollte und muss man bekämpfen. Ich vermute Sie wollen nur provozieren, so dämlich Ihre Aussage ist.

Antworten

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