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Ratgeber

9 digitale Wege, die Welt vom Sofa aus zu verbessern

Online-Petitionen unterschreiben, aber nicht selbst aktiv werden – das wird oft als „Slacktivismus“ verhöhnt. Dabei gibt es durchaus effektive Wege, die Welt zu verbessern, ohne vom Sofa aufzustehen. Neun digitale Wege, die Welt in Zeiten von #Stayathome zu verbessern.

Von Stephan Dörner
5 Min.
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Die Werbeinnahmen der Suchmaschine Ecosia werden zum Pflanzen von Bäumen verwendet. (Foto: Ecosia)

1. Suchmaschine wechseln

Ohne Zweifel: Google ist die beste Suchmaschine, um im Web nach Informationen zu suchen – das gilt nach wie vor. In den meisten Fällen reicht aber auch eine Alternative. Die Berliner Suchmaschine Ecosia nutzt die Suchergebnisse von Microsofts Bing-Suche und spendet den gesamten Gewinn, der nach Abzug der Kosten aus den eingeblendeten Anzeigen resultiert, Baumspende-Projekten. Wann immer eine Ecosia-Suche nicht das gewünschte Ergebnis bringt, kann der Nutzer außerdem einfach auf Mehr und dann Google klicken – dann wird dasselbe noch mal bei Google gesucht. Geld an Ecosia fließt nur, wenn auf Anzeigen geklickt wird. Mehr zu den Hintergründen hat Ecosia-Gründer Christian Kroll in unserem Podcast erläutert.

2. Mahlzeit teilen

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Schulmahlzeiten gehören neben Impfungen in Entwicklungsländern zu den effizientesten und nachhaltigsten Wegen, Armut zu bekämpfen. Warum? Wer als Kind Mangelernährung leidet, wird in der Entwicklung gehemmt – auch der Intelligenzentwicklung. Das wirkt sich ein Leben lang aus und führt dazu, dass sich Armut fortsetzt.

Die App Share the Meal (iOS, Android) – ein Projekt des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen – bietet eine einfache Möglichkeit, bei jeder Mahlzeit auch an andere zu denken: Rund 2,50 Euro kostet eine vollwertige Schulmahlzeit im Schnitt in Entwicklungsländern. Mit einem Klick kann eine solche in der App spendiert werden, zum Beispiel immer dann, wenn man gerade zu Mittag isst. Alternativ lässt sich auch ein Festbetrag pro Monat festlegen.

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3. Mikrokredite verteilen

Thang aus Vietnam will die Schulausbildung ihrer Kinder finanzieren, Husein aus dem Libanon braucht Geld für sein Geschäft, das Motorräder repariert, und Millicent aus Kenia will an einer Universität studieren. Sie alle fragen auf der Plattform Kiva.org nach einem Mikrokredit.

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Anders als bei einer herkömmlichen Spende handelt es sich um Geld, das zurückgezahlt werden muss. Die Kredit-Nachfrager legen dar, wie sie das Geld investieren wollen, damit es zurückgezahlt werden kann. Damit wird einer häufig genannten Kritik von Entwicklungshilfe begegnet: Das Geld macht nicht abhängig, sondern ist eine Art Starthilfe für das eigene Geschäft – was so nebenbei auch die Wirtschaft des Landes im Kleinen ankurbelt. Und weil das Geld im Regelfall tatsächlich zurückbezahlt wird, kann es immer wieder in neue Projekte reinvestiert werden. Inzwischen kann man das Kiva sogar selbstständig machen lassen und somit eine sich selbst erhaltende Kreislauf-Hilfe starten – abzüglich Verlusten durch Währungsschwankungen, möglichen Spenden an die Betreiber und Kreditausfällen.

4. App gegen Plastik

Der Verein Küste gegen Plastik hat eine App (iOS, Android) entwickelt, über die User Barcodes von Produkten scannen und Unternehmen so zum Einsatz von weniger Plastik animieren sollen.

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Bei 20 Meldungen eines Produktes oder aber nach vier Wochen – bei weniger als 20 Meldungen – leitet der Verein die Anzahl der Meldungen per E-Mail zum Hersteller weiter. Der soll dadurch zum Umdenken bewegt werden. Bislang hat der Verein rund 32.000 solcher Mails verschickt – darunter unter anderem an Rewe, Edeka, Lidl, Aldi, Nestlé, Unilever und weitere Lebensmittel-Player. Wer weder Smartphone noch Tablet besitzt, kann die Produkte über die Website scannen. Mehr dazu findest du auch in unserem Artikel: Replace Plastic – diese kostenlose App sagt Plastik den Kampf an.

5. Alte Handys und PCs: Zu wertvoll für die Tonne

Wer alte elektronische Geräte loswerden will, sollte sie nicht einfach wegwerfen – und schon gar nicht im Hausmüll entsorgen. Die gemeinnützige Organisation German Watch hat zahlreiche Alternativen zum Wegwerfen von Elektronik-Produkten aufgelistet – darunter Verschenkportale wie Alles und umsonst und Freecycle oder die Möglichkeit der PC-Spende, mit der man alte Hardware an Schulen spenden kann.

6. Pflanze einen Baum!

Ein Orangenbaum speichert rund 200 Kilogramm CO2 – auf der Website treedom.net lässt er sich für 25 Euro anpflanzen. Nutzer können auswählen, welchen Baum sie in welchem Land pflanzen wollen. Auf der Website können sich Nutzer außerdem über die verschiedenen Pflanzenarten informieren und erfahren, welchen Nutzen sie außer der CO2-Speicherung noch haben.

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7. Spende deine Rechenkraft!

Insbesondere die Gamer unter uns haben in ihren PCs etwas verbaut, das einen kleinen Beitrag zum Kampf gegen Krankheiten wie die durch das Sars-CoV2-Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 beitragen kann: die leistungsfähige Grafikkarte.

Das von der Stanford-Universität ins Leben gerufene Projekt Folding@Home greift auf die nicht genutzte Rechenkraft von Grafikkarte und Prozessor in PCs und Macs im Hintergrund zu, um Proteine virtuell zu falten und somit Grundlagenforschung für die Entwicklung von Medikamenten zu liefern. In der Coronakrise wurde Folding@Home sogar zum schnellsten Supercomputer der Welt.

Zahlreiche weitere Projekte, in denen ihr die ungenutzte Rechenkraft eures PCs wissenschaftlichen Projekten spenden könnt, findet ihr auf der Website des BOINC-Projekts der Berkeley-Universität. Beachtet werden sollte allerdings, dass sämtliche Projekte den Stromverbrauch des Rechners erhöhen.

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Wer die Rechenkraft des eigenen Smartphones nachts zu Verfügung stellen will, kann sich die vom Vodafone-Institut unterstützte App Dreamlab (iOS, Android) installieren. Die App war ursprünglich für die Krebsforschung entwickelt worden, Ende April wurde die Anwendung zur Bekämpfung der durch das neue Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Covid19-Erkanrkung aber für Deutschland ausgeweitet. Bisher greifen Forscher des Imperial College in London darauf zu, um bereits vorhandene Medikamente und Nahrungsmittel-Moleküle zu finden, die Corona-Infizierten helfen könnten. Die App war 2015 vom Garvan Institute of Medical Research in Sydney und der Vodafone Foundation entwickelt worden. Unter anderem in Großbritannien wurde sie bereits seit Anfang April auch zur Corona-Forschung eingesetzt.

8. Pfandgeben

Statt Tüten voller Pfand zum Supermarkt zu schleppen, kann es auch an Pfandsammler gespendet werden, die es abholen. Die Website Pfandgeben bringt Pfandspender und Sammler zusammen – und hat auch ein Angebot für Firmen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Programm allerdings derzeit ausgesetzt, um nicht zur Verbreitung des Virus beizutragen.

9. Apps für einen nachhaltigeren Alltag

Egal, ob beim Einkauf von Fisch, günstigen Ankauf von Lebensmitteln, die sonst weggeschmissen würden, oder der Vermeidung langer Transportwege beim Einkauf von Obst und Gemüse: Zahlreiche Apps erleichtern es uns, im Alltag nachhaltiger zu leben und teilweise dabei sogar Geld zu sparen.

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Mit der App Too Good To Go (iOS, Android) findet ihr beispielsweise günstige Lebensmittel, die den Tag über nicht verkauft wurden, in Geschäften in eurer Nähe – von Backwaren über Obst und Gemüse bis zu fertigen Gerichten. In unserem Artikel findet ihr außerdem acht weitere Apps für einen nachhaltigeren Alltag.

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Kommentare (2)

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meyer

Super, danke: aber wo ist der 5. bis 9. Weg?

Heiko Alexander

Auf der zweiten Seite :-)

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