Whatsapp öffnet sich für andere Messenger: So soll es funktionieren

Als sogenannten Gatekeeper im Bereich der Kommunikationsanwendungen hat die EU-Kommission Meta dazu verpflichtet, sowohl bei Whatsapp als auch dem Facebook Messenger den Nachrichten-Austausch mit Drittanbietern zu ermöglichen. Jetzt hat der Konzern den Plan vorgestellt, nach dem er die im Digital Markets Act festgehaltenen Vorgaben umsetzen will.
Demnach sollen Nutzer:innen der Meta-Dienste eine Mitteilung über verfügbare Drittanbieter-Chats sowie deren Aktivierung bekommen. Danach können sie selbst festlegen, von welchen Apps sie Nachrichten empfangen wollen und wo diese angezeigt werden sollen – in einem separaten Posteingang oder in einem gemeinsamen für alle Nachrichten.
Die Verwaltung der Nachrichten können User:innen selbst festlegen
Die von der EU geforderte Interoperabilität wäre damit schon gewährleistet, doch Meta will noch einen Schritt weitergehen. Neben den Textchats sollen den User:innen auch sogenannte Rich Messaging Features zur Verfügung stehen.
Dazu zählen etwa direkte Antworten und Reaktionen, eine Lesebestätigung sowie die Anzeige, dass die andere Person gerade tippt. Perspektivisch sollen ab 2025 auch Messenger übergreifend Gruppen erstellt werden können, sowie ab 2027 Anrufe und Videochats möglich sein.
Signal sieht die Datensicherheit gefährdet
Als Voraussetzung für eine Anbindung an die Meta-Messaging-Dienste fordert der Konzern die Unterzeichnung einer Vereinbarung von den Drittanbietern. Diese werden außerdem gebeten, entweder das Verschlüsselungsprotokoll von Signal zu nutzen oder eine Alternative mit gleichwertigem Sicherheitsstandard.
Laut Heise strebt aber ausgerechnet Signal keine Kooperation mit Meta an. Signal-Präsidentin Meredith Whittaker meldete schon mögliche Probleme beim Datenschutz und der Datensicherheit an.
Eine Task Force soll den Datenschutz sicherstellen
Diese entstünden vor allem dadurch, dass zwei unterschiedliche Unternehmen eine sichere Kommunikation verantworten müssten. Andere Fachleute sehen das weit positiver.
So ist etwa der Matrix-Gründer Matthew Hodgson davon überzeugt, dass sich Interoperabilität und größtmögliche Sicherheit nicht ausschließen. Um das zu gewährleisten, hat eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force, an der auch Hodgson beteiligt ist, den Standard More Instant Messaging Interoperability (MIMI) entwickelt.
Die Arbeitsgruppe wurde 2023 ins Leben gerufen, um eine weltweit sichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Messenger-Diensten zu ermöglichen.