Windows 3.1: Fast 30 Jahre nach Release gibt es einen neuen Maustreiber
April 1992: Microsoft führt erfolgreich die Windows-Variante 3.1 ein, eine Benutzeroberfläche, die auf Basis des Betriebssystems DOS funktioniert. Fast 30 Jahre später, Ende November 2021: Der Entwickler Calvin Buckley, der auf GitHub unter dem Nutzernamen NattyNarwhal agiert, knöpft sich das Uralt-Programm erneut vor – und verpasst ihm einen neuen Maustreiber.
Windows 3.1: Projekt zielt auf die Nutzung einer virtuellen Maschine ab
Buckleys Motivation, sich mit dem alten Windows-Programm zu befassen, wird aus dem ReadMe-Dokument ersichtlich, das er seinem Projekt „vmwmouse“ auf GitHub hinzugefügt hat. „Sie betreiben Windows 3.1 in VMware […], sind aber genervt davon, dass Sie den Cursor manuell greifen und loslassen müssen?“ Der Kanadier will Menschen, die das Windows-Urgestein auf einer virtuellen Maschine nutzen, die Arbeit erleichtern.
Sein Treiber, der den vorhandenen PS/2-Maustreiber ersetzen soll, funktioniert dabei über VMware-Tools, ein Set aus Dienstprogrammen, die zur Verwaltung einer digitalen Maschine eingesetzt werden. In seinem Text verrät Buckley, der sich hauptberuflich vor allem mit IBM-i auseinandersetzt, zudem, worin die Herausforderungen des Projekts lagen.
Windows 3.1 im Jahr 2021: Die Schwierigkeit am neuen Maustreiber
„Normalerweise funktionieren Mäuse durch das Senden eines Deltas ihrer Bewegungen.“ Das Senden absoluter Koordinaten sei jedoch bis zur Einführung von USB nicht möglich gewesen – „und Windows 3.x/DOS sind weitaus älter als USB, geschweige denn haben sie einen USB-Stack“. Eine Lösung war trotzdem schnell gefunden: „Für diese Fälle bietet VMware eine absolute Positionierung über eine Port-I/O-Schnittstelle“.
Das Projekt ist zwar noch längst nicht perfekt, aber: „Alles in allem bin ich froh, dass es überraschend einfach war, wenn man bedenkt, dass ich mich mit x86-Assembler nicht auskannte, und dass ich es in nur einem Tag implementiert habe – mit vielen Schwierigkeiten bezüglich MASM und Tippfehlern.“