Was brachte die WWDC 2025? Alle Neuerungen für iPhone, Mac & Apple Watch im Überblick

Geräte gab es nicht zu sehen. Das muss bei der WWDC auch gar nicht sein. Der voll ausgeschriebene Name lautet ja schließlich auch World Wide Developers Conference. Es soll also eigentlich vorrangig um Entwickler:innen gehen. Und die bekamen dieses Jahr auch einiges geboten. Ein Highlight für App-Macher:innen dürfte etwa der Zugriff auf das Foundation-Modell für Apple Intelligence sein. Damit können sie ihre Anwendungen um KI-Funktionen erweitern, die dazu auch noch offline auf dem Gerät laufen. Das, so haben uns mehrere Entwickler:innen geschildert, sei schon eine spannende Sache.
Aber weil längst nicht mehr nur Software-Spezialisten einschalten, wenn Tim Cook und Co. zum Livestream bitten, gab es auch für die Endkund:innen etwas zu sehen. Hauptattraktion in diesem Jahr war das neue iPhone-Betriebssystem, das nicht iOS 19, sondern iOS 26 heißt. Apple will alle seine Systeme ab sofort mit Jahreszahlen versehen. Das macht es für Nutzer:innen einfacher nachzuvollziehen, welche Software für ihre Geräte gerade aktuell ist.
Die größte Neuerung, nicht nur für iOS 26, sondern für alle Betriebssysteme, ist die neue Designsprache Liquid Glass. Durch abgerundete Ecken, Transparenz- und Glaseffekte sollen sich die Geräte lebendiger anfühlen. Wir haben die Entwickler-Beta schon auf einem iPad installiert, können aber außer an ein paar überarbeiteten Schaltflächen und ein paar auf dem Bildschirm an andere Stellen verrückte Elemente noch nicht viel Besonderes daran ausmachen. Gut möglich ist aber, dass Apple das Design bis zum Start im Herbst noch weiter verfeinert.
Darüber hinaus hat das Unternehmen auf dem iPhone vor allem die Kommunikations-Apps mit neuen Funktionen versehen. So schickt die Telefon-App unbekannte Anrufe jetzt direkt zu einer Live-Voicemail. Erst, wenn sie hier ihren Namen und den Grund des Anrufs verraten, klingelt das iPhone. Andersherum erkennt das Telefon, wenn es in einer Warteschleife hängt, und schickt Nutzer:innen eine Push-Nachricht, wenn der oder die Callcenter-Mitarbeiter:in endlich persönlich am Apparat ist. Auf ähnliche Weise soll die Nachrichten-App Spam-Botschaften wegfiltern.
Dank Apple-Intelligence-Unterstützung bekommen beide Apps künftig zudem eine automatische Übersetzungsfunktion. Während das iPhone Telefonate übersetzen kann, sind es in der Nachrichten-App logischerweise Textbotschaften. Für Facetime-Telefonate gibt es darüber hinaus auf Wunsch Live-Untertitel.
Ebenfalls neu sind Apples Games-App, die mit Start von iOS 26 als zentraler Hub für Spiele-Apps dient, kleinere Verbesserungen in der Apple Wallet bei Apple Pay und in Apple Maps.
Das iPad wird mehr zum Mac

iPadOS bringt Mac-Funktionen aufs iPad. (Bild: Apple)
All jene Funktion gibt es ebenfalls in iPadOS 26. Hier legt Apple aber zusätzlich beim Multitasking nach. Lange Zeit brauchte man dafür die Funktion Stage Manager. Die war vielleicht gut gemeint, aber leider nicht so optimal umgesetzt. Mit dem Update wird sie obsolet. Denn das iPad unterstützt jetzt freie konfigurierbare Fenster einfach so. Und einen bestimmten Prozessor braucht man dafür auch nicht mehr. Stattdessen sind alle aktuellen iPads damit kompatibel. Sogar das iPad mini.
Wie auf dem Mac gibt es jetzt auch in iPadOS die drei Schaltflächen oben links am Fenster zum Schließen, Minimieren und Maximieren einer App. Das System merkt sich zudem, welche App ihr zuletzt in welcher Fenstergröße genutzt habt. Habt ihr auf diese neue Funktion keine Lust, könnt ihr sie in den Einstellungen einfach deaktivieren und das iPad normal nutzen.
Der Mac bekommt eine bessere Suche
Bei macOS 26 Tahoe verwendete Apple viel Zeit auf die Vorstellung neuer Funktionen für die Spotlight-Suche. Mit dieser ist bald deutlich mehr möglich, als nur Dokumente und Apps zu suchen. So lassen sich Aktionen direkt über Spotlight anstoßen. Apple demonstrierte das anhand einer zu schreibenden Mail. Adressat, Betreff und Text ließen sich direkt über Spotlight festlegen.
Damit das noch schneller geht, integriert das Unternehmen Abkürzungen. Statt „Send Mail“ können Nutzer:innen einfach „sm“ eintippen. „Add Reminder“ lässt sich abkürzen in „ad“. Genau das richtige Tool für Power-User.
Außerdem findet man via Spotlight Funktionen in Apps und kann diese dann direkt ausführen. Bei der Präsentation machte Apple das anhand eines Dokumentes in Pages deutlich. Dort ließ sich der Hintergrund eines Bildes mithilfe der Spotlight-Suche entfernen.
Ebenfalls praktisch: Spotlight hält künftig in die Zwischenablage kopierte Elemente nach. Wer also einen Textabsatz nicht nur in einem Dokument, sondern später zusätzlich in einer E-Mail unterbringen will, findet diesen mit dem Tahoe-Update in der Historie.
Apple-Watch-KI mit Hindernissen, Kleinigkeiten für tvOS

Mit watchOS 26 kommen neue Funktionen und ein neues Design auf die Apple Watch. (Bild: Apple)
Auf der Apple Watch soll Apple Intelligence dafür sorgen, dass die Uhr zum besseren Trainingspartner wird. Die Funktion Workout Buddy analysiert Trainings- und Streckendaten und wandelt sie in gesprochene Sprache um. Insbesondere über ausgesprochenes Lob bei guter Leistung dürften sich Läufer:innen freuen. Zusätzlich sind Podcasts und Musik jetzt direkt in die Workout-App integriert. Die Apple Watch kann auf Basis des anstehenden Trainings sogar passende Playlists vorschlagen.
Allerdings gibt es hier noch zwei Haken. So funktioniert der Workout Buddy unter watchOS 26 zuerst nur auf Englisch und auch nur dann, wenn Nutzer:innen ein iPhone dabeihaben, das Apple Intelligence unterstützt (ab iPhone 15 Pro).
Kleiner fallen die Änderungen bei tvOS aus. Das Betriebssystem fürs Apple TV bekommt die neue Optik und die Möglichkeit, auf Wunsch immer Airplay-fähige Lautsprecher direkt anzusteuern.
Wann kommt das alles?
Schon direkt nach der Keynote hat Apple die ersten Entwickler-Betas der neuen Betriebssysteme freigeschaltet. Diese lassen sich sofort installieren, richten sich allerdings vor allem an Entwickler:innen, die ihre Apps fit für den Start im Herbst machen wollen. Auf euren privaten und beruflichen Hauptgeräten solltet ihr die Software daher nicht installieren.
Für alle Neugierigen legt Apple in wenigen Wochen eine offene Beta nach. Die sollte schon stabiler laufen. Wer auf Nummer sicher gehen will, drückt erst im Herbst auf den Download-Button, wenn die fertigen Updates ausgerollt werden.