Xentral-Chef Benedikt Sauter: „Der Offline-Handel wird wieder ein wichtigeres Element“
Der Black Friday und die Cyber Week werden auch in diesem Jahr zu den umsatzstärksten Tagen im E-Commerce gehören. Denn der Tag nach dem US-amerikanischen Thanksgiving hat sich auch in Deutschland über die Jahre zu einem Shopping-Event entwickelt, das für hohe Aufmerksamkeit bei den Verbraucher:innen sorgt. Doch wie können es Shopbetreiber:innen schaffen, angesichts der durch verschiedene Krisen getrübten Kauflaune die Kund:innen zum Konsum zu motivieren? Oder sorgt die rückläufige Inflation erst recht dafür, dass in den nächsten Wochen aufgeschobene Kaufentscheidungen der Verbraucher:innen nachgeholt werden?
Darüber haben wir mit Benedikt Sauter, dem Co-Gründer und Co-CEO von Xentral, gesprochen, einem in Augsburg ansässigen ERP-System-Anbieter, der 2015 eine Softwarelösung entwickelt hat, die inzwischen rund 1.800 Händler:innen und Marken in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Er erzählt uns, wie Xentral vor allem kleineren und mittelständischen Unternehmen dabei hilft, ihr operatives Tagesgeschäft zu automatisieren und Aufträge, Lagerbestände, Zahlungen und Versandabläufe zentral im Blick zu behalten. Außerdem erfahren wir, warum man zunächst gar nicht groß reagiert hat, als DHDL-Juror und Freigeist-Chef Frank Thelen bei den Augsburgern investieren wollte.
Geschäfte in den Städten sind mehr als ein Kostenfaktor
Das Unternehmen hat im Vorfeld von Black Friday und Jahresendgeschäft eine große Zahl an Daten seiner Kund:innenunternehmen ausgewertet und das Business Barometer zusammengestellt – Zahlen, die für die ganze Branche interessant sind und belegen, wie komplex die derzeitigen Herausforderungen sind.
Benedikt Sauter glaubt dennoch, dass es unter dem Strich kaum Händler:innen gibt, für die sich die Black-Friday-Woche nicht lohnt, kaum ein E-Commerce-Unternehmen, das von dessen Momentum und Boost nicht auf irgendeine Weise profitieren kann. Dabei beobachtet er, dass gerade der Präsenzhandel nach einigen Jahren, in denen die Geschäfte vor allem als schwieriger Kostenfaktor für den Handel gesehen wurden, wieder wichtiger wird: „Der Offline-Handel ist ein Touchpoint, der wieder wichtiger wird.“
Wer professionell arbeitet, dem reicht keine einfache Bildgenerierung
Im t3n-Interview-Podcast gibt er Tipps und verrät, mit welchen Quick Wins auch Händler:innen, die das Thema bislang eher halbherzig angegangen sind, noch auf die Schnelle von der gesteigerten Aufmerksamkeit der Kund:innen profitieren können. Außerdem erfahren die Hörer:innen, welche Themen im neuen Jahr wichtig werden oder bleiben. Ganz oben sieht Sauter hier, wie viele andere Unternehmer:innen, das KI-Thema: „Noch nutzen zu wenige Unternehmen im E-Commerce die Power, die KI im täglichen Doing bieten kann.“ Im Podcast verrät er auch, welche Stellschrauben er rund um künstliche Intelligenz und LLM im Hause Xentral ausgemacht hat und was davon besonders gut funktioniert.
Klar wird aber vor allem eines: Auch wenn der E-Commerce in den letzten zwei Jahren nicht mehr dieselben Zuwächse feiert, die während der Coronazeit drin waren, bleibt der Onlinehandel eine Erfolgsgeschichte. Doch für Händler:innen ergibt sich aus den datengetriebenen Ansätzen mit der immer komplexer werdenden Customer Journey, die die Kund:innen auf dem Weg vom ersten Interesse bis zum Kauf eines Produktes zurücklegen, eine immer größere Herausforderung. In Zukunft wird es für eine optimale Conversion mehr denn je darauf ankommen, das Thema Omnichannel Commerce ganzheitlich zu denken und Entscheidungen mit Hilfe entsprechend fundierter Daten zu treffen.
Direkt zur Folge:
t3n Interview abonnieren
Ihr könnt den Podcast t3n Interview bequem in der Podcast-App eurer Wahl abonnieren. In der Regel findet ihr den Podcast, wenn ihr ihn dort einfach sucht. Ansonsten könnt ihr auch den RSS-Feed manuell in der App eingeben.