Seit Dezember 2020 schwelt ein Rechtsstreit zwischen dem US-Fintech Ripple und der US-Börsenaufsicht SEC, der schwerwiegende negative Auswirkungen für einen Teil der Kryptobranche haben könnte. Konkret geht es darum, ob der Ripple-Token XRP, immerhin die siebtgrößte Kryptowährung der Welt, als Wertpapier einzustufen ist. Sollte das der Fall sein, könnte die SEC Ripple vorwerfen, mit dem Verkauf von XRP nicht ordnungsgemäß registrierte Wertpapiere veräußert zu haben.
XRP-Streit: Hohe Strafe und Kursverfall drohen
Das Volumen der XRP-Token-Verkäufe belief sich auf insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar. Entsprechend käme auf Ripple wohl eine immense Strafzahlung zu – und es könnte ein Präzedenzfall für ähnliche Kryptoprojekte geschaffen werden. Die Folge wäre mindestens ein Absturz des XRP-Kurses, der zunächst einmal den Markt mit nach unten reißen könnte. Dass noch immer unsicher ist, wie der Rechtsstreit ausgeht, drückt jedenfalls auf den XRP-Kurs.
Von seinem Allzeithoch im Januar 2018 (rund 3,80 Dollar) ist der Ripple-Token aktuell weit entfernt. Seit Jahresbeginn hat sich der XRP-Kurs aber immerhin vervierfacht. Aktuell ist XRP gut einen Dollar wert. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf 49 Milliarden Dollar. Sollte die Klage fallengelassen werden oder im Sand verlaufen, dürfte der XRP-Kurs – in einem positiven Umfeld – jedenfalls sicher nach oben schießen.
SEC versus Ripple: Urteil für 2022 erwartet
Aktuelle positive Aussagen des Ripple-CEO haben den Kurs derweil nicht beflügelt. Brad Garlinghouse, Chef des Fintechs, hatte am Montag gegenüber CNBC gesagt, dass er im Rechtsstreit mi der SEC trotz der langsam mahlenden rechtlichen Mühlen „gute Fortschritte“ sehe. Richterin Sarah Netburn stelle „gute Fragen“ und habe erkannt, dass es in dem Verfahren nicht nur um Ripple gehe, so Garlinghouse. Der Ripple-CEO rechnet mit einem Urteil für 2022. Ripple, das Alphabet und Andreessen Horowitz zu seinen Kapitalgebern zählt, wird mit rund zehn Milliarden Dollar bewertet.