Seit Anfang April 2023 kann man das 49-Euro-Ticket, das mittlerweile Deutschlandticket heißt, kaufen. Seit dem 1. Mai gilt das Fahrkartenabo bundesweit für Fahrten mit Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs.
49-Euro-Ticket: 2 Millionen neue Abos
Aller Kritik an dem 9‑Euro-Ticket-Nachfolger und dem holprigen Start am vergangenen Montag zum Trotz hat sich das 49-Euro-Ticket schon sieben Millionen Mal verkauft. Zwei Millionen Menschen, die ein entsprechendes Deutschlandticket-Abo abgeschlossen haben, hatten zuvor kein Abo für den öffentlichen Personennahverkehr.
„Der gute Start des Vorverkaufs hat sich in den letzten Wochen bestätigt“, resümiert Ingo Wortmann, Präsident des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), in einer Mitteilung. Demnach sei die Nachfrage nach dem Deutschlandticket auf „konstant hohem Niveau“.
In den ersten drei Tagen nach dem Start des Vorverkaufs meldete allein die Deutsche Bahn 250.000 verkaufte Tickets. Ende April (Stand: 25. April 2023) sollen es rund 750.000 gewesen sein.
Für die kommenden Wochen rechnet der VDV mit bis zu sechs Millionen neuen Abonnent:innen. Hinzu kommen weitere elf Millionen Stammkund:innen. Diese wechseln, so die VDV-Prognose, von ihren aktuellen Abos in das günstigere Deutschlandticket.
9‑Euro-Ticket verkaufte sich schneller und öfter
Mit dem Run auf das 9‑Euro-Ticket im vergangenen Jahr kann der Nachfolger freilich nicht mithalten. Hier waren in nur zwei Tagen nach dem Verkaufsstart rund eine Million Tickets weggegangen – allein über die digitalen Verkaufskanäle. Insgesamt waren im Sommer 2022 rund 52 Millionen 9‑Euro-Tickets verkauft worden.
Für die Beliebtheit des Billigtickets sorgte neben dem geringen Preis auch die Möglichkeit, das Ticket ohne Beschränkungen kaufen zu können. Das 49-Euro-Ticket kommt dagegen in Form eines Abos für in Deutschland lebende Menschen daher. Immerhin lässt sich das Abo monatlich kündigen.
Anders als das 9‑Euro-Ticket soll das Deutschlandticket zudem vorrangig online verkauft werden. Bis Ende des Jahres kann man das Ticket immerhin auch in Papierform mit QR-Code erwerben.
Deutschlandticket zur Hälfte per Smartphone bestellt
Den VDV-Angaben zufolge wurden bisher mehr als die Hälfte der Tickets per Smartphone bestellt. Die andere Hälfte soll in Form von Chipkarten ausgestellt werden. Und hier wartet schon das nächste Problem.
Denn aufgrund von Verzögerungen bei der Beschaffung solcher Karten kommt es bei der Bestellung einer Deutschlandticket-Chipkarte aktuell zu langen Wartezeiten. Diese führt VDV-Präsident Wortmann auf „die Halbleiterkrise, die hohe Chipnachfrage aus vielen Branchen und den Krieg in der Ukraine“ zurück.
Darüber hinaus sollen sich in den vergangenen Tagen lange Warteschlangen an Verkaufs- und Servicestellen der Verkehrsunternehmen gebildet haben, wie Zeit Online schreibt. Zumindest zum Start am 1. Mai sah es aber auch online nicht viel besser aus. Wohl aufgrund des Ansturms brachen die Server der Deutschen Bahn zusammen.
Den ganzen Tag über war es nicht oder kaum möglich, ein Deutschlandticket zu bestellen. Der Erfolg – trotz des hohen Preises, der Aboform und der Warteschlangen – gibt der Einführung des vergünstigten Tickets aber in jedem Fall recht.