Schon im Dezember 2022 hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, den viel diskutierten Nachfolger für das populäre 9-Euro-Ticket Deutschlandticket zu nennen. Grund: Mit diesem Namen ist man nicht dauerhaft an den Einführungspreis von 49 Euro gebunden.
Gesetzesänderung soll Preiserhöhung möglich machen
Daher ist es kaum verwunderlich, dass schon vor dem Start des 49-Euro-Tickets über die Möglichkeit einer baldigen Preiserhöhung verhandelt wird. Über einen Änderungsantrag wollen die Bundesländer das Regionalisierungsgesetz des Bundes um einen entsprechenden Passus ergänzen.
Demnach soll in dem Gesetz stehen, dass der Preis für das Ticket „in Abstimmung von Bund und Ländern jährlich festgeschrieben“ werde. Das berichtet das Handelsblatt, dem der Antrag vorliegt. Über die Änderung soll am Mittwoch, 15. Februar 2023, verhandelt werden.
Finanzierung für 49-Euro-Ticket nicht ausreichend?
Ein solcher Passus in dem Gesetz würde Tür und Tor für eine Preiserhöhung schon 2024 öffnen. Kritiker:innen bemängeln schon länger, dass die jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern finanzierten drei Milliarden Euro nicht ausreichen könnten, um die Kosten für das 49-Euro-Ticket zu decken.
Sollte die Nachfrage nach dem Ticket geringer ausfallen als berechnet, müssten Bund oder Länder finanziell nachlegen. Sollte das nicht möglich sein, würden die Länder zu Preiserhöhungen greifen, um die Verluste auszugleichen, wie es heißt.
49- versus 9-Euro-Ticket: Abo statt spontan kaufbar
Ob das 49-Euro-Ticket ein Kassenschlager wie sein Vorgänger, das 9-Euro-Ticket, sein wird, bleibt abzuwarten. Neben dem über fünfmal so hohen Preis wird sich das 49-Euro-Ticket nicht einfach für einen Monat am Automaten kaufen lassen. Es ist als – immerhin monatlich kündbares – Abo konzipiert.
Auf der Positivseite ist zu verbuchen, dass mit dem Ticket Linienbusse, U-Bahnen, Straßenbahnen, S-Bahnen sowie Nah- und Regionalverkehrszüge in ganz Deutschland genutzt werden können.
Sparen können alle, die schon ein Monatsticket haben
Sinnvoll ist das 49-Euro-Ticket insbesondere für jene, die auch jetzt schon ein Monatsticket haben. Sie können je nach bisher genutztem Verkehrsbetrieb Geld sparen.
Für Reisende und Spontannutzer:innen ist das Angebot dagegen wenig geeignet. Entsprechend dürfte auch der im Sommer 2022 beobachtete Ansturm ausbleiben.