5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: Mit Diskussionsverboten zu höherer Produktivität?

Die Basecamp-Führung wollte Gespräche über gesellschaftliche Themen unterbinden – und ruderte dann zurück. (Foto: Shutterstock.com)
Politische Diskussionen gehören nicht an den Arbeitsplatz! Das ist zumindest die Meinung der CEO von Coinbase und Basecamp. Nur: Lässt sich das wirklich durchsetzen? Am Ende hat jeder von uns gewisse Ansichten über Staat, Gesellschaft und das geregelte Miteinander. Diese Ansichten müssen nicht notwendigerweise zu großen politischen Diskussionen am Arbeitsplatz führen, sind letztlich aber zumindest im Kleinen allgegenwärtig. Die Beschwerde des Kollegen über den neuinstallierten Blitzer auf dem Arbeitsweg enthält ebenso eine politische Forderung wie der Ruf nach mehr Inklusion. Nur geht eben das eine als morgendlicher Small-Talk durch, das andere hingegen nicht.
Die Führung von Basecamp und Coinbase argumentiert, dass ein Verbot politischer Diskussionen zu weniger Ablenkungen und damit zu einer Produktivitätssteigerung führt. Beide verkennen dabei jedoch die grundlegende menschliche Natur. Mitarbeiter werden sich zu einem gewissen Grad immer auch über Privates austauschen. Und das ist, um es mit den Worten von Carol Hanisch zu sagen, eben auch durchaus politisch. Eine klare Trennlinie zu finden ist müßig und kann nicht gelingen. Zumal die Verbote vonseiten der Coinbase- und Basecamp-Führung letztlich, und das lässt sich an den in Folge getätigten Kündigungen ablesen, bei den Angestellten vor allem zu Frust geführt haben. Dabei zeigte eine umfangreiche Studie der Universität Oxford schon 2019, dass glückliche Angestellte nachweisbar produktiver sind.
1. Basecamp-CEO Jason Fried entschuldigt sich: „Müssen offenbar eine Menge lernen“
Der Blogpost von Basecamp-Chef Jason Fried schlug nicht nur intern hohe Wellen: Mitarbeiter sollten am Arbeitsplatz nicht mehr über politische oder gesellschaftliche Themen diskutieren dürfen. Wem das nicht passt, so Mitbegründer David Heinemeier Hanson, der möge sich bitte einen neuen Job suchen. Genau das passierte dann auch. Ein Drittel der Belegschaft kündigte. Darunter auch leitende Angestellte. Davon war die Unternehmensführung dann offenbar doch überrascht. „Wir dachten, die von uns angedachten Änderungen der Company-Values seien simpel, vernünftig und prinzipientreu. Stattdessen haben sie für Sprengstoff gesorgt. Und zwar in einer Weise, die wir so nie erwartet hätten“, erklärte Fried und entschuldigte sich bei seinen Angestellten.
2. Print kommt zurück: Warum E-Commerce-Versender immer öfter auf Kataloge setzen
Die fetten Kataloge von Otto oder Neckermann gibt es schon seit Jahren nicht mehr. 2020 war dann auch für den Ikea-Katalog Schluss. Damit ist der Versandkatalog, der erstmals 1856 in Frankreich erfunden wurde, aber noch lange nicht am Ende. Denn Print-Kataloge haben ein überraschendes Comeback hingelegt. Selbst Amazon, der größte E-Commerce-Konzern der Welt, druckt zu bestimmten Gelegenheiten mittlerweile Kataloge. Warum sich ausgerechnet der Onlinehandel plötzlich wieder für Print interessiert, erklärt unser Autor Tobias Weidemann auf t3n.
3. Mozilla zu iOS 14.5: „Nutzer im Kreislauf der Sammlung persönlicher Daten gefangen“
Seit der Einführung von iOS 14.5 müssen iPhone-Apps nachfragen, ob die Nutzerinnen und Nutzer getrackt werden wollen. Im Interview mit t3n begrüßt Mozillas Sicherheits-Chef Marshall Erwin diesen Schritt. Allerdings müsse noch viel getan werden – vor allem auf dem Smartphone. „Der Schutz der Privatsphäre auf Mobiltelefonen ist lange hinter den Fortschritten der Desktop-Browser zurückgeblieben. Mobile IDFA sind dauerhafte Identifikatoren, die mehreren Parteien gleichzeitig zur Verfügung stehen. Sie sind vergleichbar mit einer Sozialversicherungsnummer, die ihnen so lange zugeordnet bleibt, wie sie das Telefon besitzen“, so Erwin.
4. Über 9.000 Gamer auf einer Map: Wieso das der nächste Gaming-Trend sein könnte
Hunderte Spieler, die sich in einer gemeinsamen Spielwelt tummeln, sind heute keine Seltenheit mehr. Das Spiel Scavengers geht aber noch einen Schritt weiter und bringt gleich 9.000 Gamer zusammen. Auf t3n erklärt Matthias Kreienbrink, warum daraus der nächste große Trend im Gaming-Bereich entstehen könnte, und warum auch Event-Veranstalter ein Auge auf diese Entwicklung haben sollten.
5. Praxistipp der Woche: Mythen über Traumjobs – diese Märchen solltest du niemals glauben
In einem Großkonzern ist dein Job sicher! Karriere musst du bis 30 gemacht haben, sonst ist es zu spät! Diese und ähnliche Karriereweisheiten klingen oft plausibel – nur stimmen sie leider nicht. Das wäre vermutlich nicht weiter schlimm, würden diese Traumjobmythen am Ende nicht vor allem das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich erreichen sollen. Wer sie unhinterfragt hinnimmt, schadet am Ende oft der eigenen Karriere.

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