Nagelbare Schindeln: Solardach von US-Hersteller kostet nur halb so viel wie Teslas Solar-Roof
Herstellung, Installation und Wartung von Solardachziegeln oder -schindeln sind eine große Herausforderung – und bisher entsprechend teuer. Mit seiner Solar-Roof genannten Solardachlösung hat E-Autohersteller Tesla auch hierzulande für Aufsehen gesorgt. Bisher sind die Solardachziegel – im November hatte Tesla eine leistungsstärkere zweite Version angekündigt – noch nicht in Deutschland erhältlich. Auch Gaf Energy dürfte Elon Musks Firma vorerst auf dem US-Markt einheizen.
Solardachschindeln auf Dächer nageln
Gaf Energy ist ein Schwesterunternehmen der größten Dachdeckungsfirma Nordamerikas, Gaf. Beide Unternehmen gehören zu dem internationalen Industriekonzern Standard Industries. Gaf Energy hat eigenen Angaben zufolge jetzt eine neue Generation von Solardachschindeln entwickelt, die sich auf Dächer nageln lassen sollen. Das ist möglich, weil sich die für die Solarenergieaufnahme notwendige Technik nur im vorderen Teil der 4,58 Kilogramm schweren Schindeln befindet.
Der Vorteil der Timberline-Solardachschindeln liegt auf der Hand: Sie lassen sich wie ganz normale Dachziegel oder -schindeln aufs Dach bringen und ebenso leicht austauschen. Damit können Dächer schneller und kostengünstiger mit den Solardachschindeln eingedeckt werden. Gegenüber Electrek erklärte Gaf Energy, dass die Lösung des Unternehmens halb so teuer sei wie die Tesla-Lösung.
Kostet deutlich weniger als die Tesla-Lösung
Das Ersetzen eines 15.000-Dollar-Dachs ohne Solarinstallation durch ein Solardach mit Timberline-Schindeln koste 30.000 Dollar – vor möglichen Subventionen, so Gaf-Energy-President Martin DeBono. Zudem würde das Dach danach dauerhaft die Stromrechnung entlasten. Allerdings würden die Preise direkt vor Ort von den Gaf-Energy-Partnerfirmen erhoben. Es komme also sehr auf die Beschaffenheit des Dachs, die mögliche Sonneneinstrahlung und weitere Faktoren an, so DeBono.
Über die potenzielle Leistung der Solardächer ist bisher nicht viel bekannt. Gaf Energy teilte lediglich mit, dass der Wirkungsgrad der Schindeln 22,6 Prozent betragen soll. Hergestellt werden sie in Kalifornien. Auf den Markt sollen sie noch im Laufe dieses Monats kommen. Ob man sich auch in Deutschland bald Timberline-Solardachschindeln aufs Dach nageln lassen kann, ist unklar.