Mitarbeiter sind „sehr begeistert“: Umstrittener Activision-Boss Kotick geht
Bobby Kotick verlässt Activision Blizzard zum 1. Januar 2024. Das ist ein großer Schritt für die Szene, in der Führungspersönlichkeiten meist sehr lange am Ruder bleiben. Grund ist der Deal mit Microsoft.
Aus der Belegschaft ist zu hören, dass man bei Activision nicht unglücklich mit dem Abgang ist. Das will Jason Schreiber von Bloomberg herausgehört haben.
Microsoft schließ Deal ab
Mit Koticks Abgang schließt Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard durch die Xbox-Sparte des Konzerns komplett ab. Letzte Woche kam das OK von der britischen Kartellbehörde CMA, die letzte rechtliche Hürde bei der 69-Milliarden-US-Dollar-Übernahme. Die US-Kartellwächter FTC hatten erfolglos dagegen geklagt.
Kotick formt die Publisher-Szene mit
Kotick kaufte Activision 1991. 2007 übernahm er Blizzard als eigenständiges Studio unter dem Dach von Vivendi. 2013 kauft sich Activision Blizzard von dem Mediengiganten frei. Kotick soll dabei auch eigenes Vermögen eingesetzt haben. Für Blizzard, die Spieleschmiede von Warcraft, Starcraft & Co, begann damit ein langer Niedergang.
Kotick trimmt Gamingstudios auf Profit
Kotick strukturierte nach dem Freikauf von Vivendi massiv um. Beispielsweise mussten einige Führungskräfte und Gründer gehen. Er platzierte eigens ausgesuchte Manager im Unternehmen.
In der Folge schloss er die Profi-Szene von Heros of the Storm, entließ viele Mitarbeitenden und erzwang einen Kurs in Richtung Mobile Gaming gegen den Widerstand mehrerer Communitys. Besonders Blizzard fiel in der Gunst der Gamer.
Das Ende: Sexuelle Belästigung bei Blizzard
Zuletzt gab es einen Belästigungsskandal bei Blizzard, Betroffene berichteten von systematischen Zudringlichkeiten, Diskriminierung bis hin zu Missbrauch. Koticks Stuhl wackelte, als der Konzern aggressiv auf die Anschuldigungen reagierte.
Zudem war er zumindest an der konstanten Untätigkeit beteiligt. 2.600 Unterschriften aus der Belegschaft forderten, dass Köpfe rollen und sich die Unternehmenskultur ändern sollte. Aktionäre klagten. Kotick blieb. Angeblich wollte er nicht verkaufen und wurde vom Vorstand überstimmt. Er soll nun mit 385 Millionen Dollar in den Ruhestand gehen.