Der Mars, der sich zu Spitzenzeiten etwa 300 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet, stellt eine große Herausforderung für die Raumfahrt dar. Mit herkömmlichen Raketen dauern Reisen zum roten Planeten normalerweise 180 bis 270 Tage.
Das Starship von SpaceX könnte die Reisezeit theoretisch auf nur 45 Tage verkürzen. Dies wird möglich, wenn das Starship nach dem Start in der Erdumlaufbahn erneut aufgetankt wird, wodurch eine direktere Route als die traditionelle Hohmann-Transferbahn von der Erde zum Mars genutzt werden kann.
Doch auch diese Methode hat ihre Nachteile. Sie erfordert präzise Planung und Logistik für das Auftanken im Orbit und bringt Herausforderungen mit sich, die sowohl technischer als auch finanzieller Natur sind.
Auftanken im All bringt Hürden mit sich
Eine Hohmann-Transferbahn ist eine effiziente Methode, um Raumfahrzeuge zwischen zwei Planeten zu bewegen, indem sie die Anziehungskräfte der Planeten nutzt. Diese Methode minimiert den Treibstoffverbrauch, hat aber den Nachteil, dass sie elliptische Bahnen statt direkter Routen verwendet, was die Reisedauer erheblich verlängert.
In einer Diskussion auf X argumentiert der Softwareentwickler und Luft- und Raumfahrtenthusiast Ozan Bellik, dass eine Betankung des SpaceX-Starships im Orbit es ermöglichen könnte, eine direktere Route zum Mars zu nehmen.
Ein kritisches Problem bei dieser Theorie ist jedoch, dass das Starship sich mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Sekunde dem Mars nähern würde. Bellik schlägt vor, dass eine Kombination aus Leistungsbremsung und Aerobraking genutzt werden könnte, um das Raumschiff abzubremsen, was allerdings zusätzliche Tanker in der Marsatmosphäre erforderlich machen würde.
Kurze Marsreise ist noch Zukunftsmusik
In der Praxis trifft die Theorie von Bellik auf zahlreiche Herausforderungen. Ein zentrales Problem ist das Erfordernis, große Treibstofftanker in die Erdumlaufbahn zu transportieren. Bellik selbst prognostiziert, dass dies zwischen 2033 und 2035 möglich sein könnte.
Auf X äußern jedoch viele Kommentatoren Bedenken hinsichtlich der Durchführbarkeit dieses Vorhabens. Kritiker betrachten das Konzept als extrem ressourcenintensiv und argumentieren, dass es eher einem spektakulären Stunt gleichen würde, als eine nachhaltige Methode für Reisen zum Mars darzustellen.
Die Frage, ob und wann die Menschheit zum Mars reisen wird und ob dabei die direkte Route oder die traditionelle Hohmann-Transferbahn genutzt wird, bleibt also erst mal offen.
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