Verkehrte Welt bei Microsofts Betriebssystemen: Während das ohnehin unbeliebte Windows 11 zwei Jahre nach dem Marktstart überraschend an Marktanteilen verliert, legt Vorgänger Windows 10 zu. Das hat freilich Gründe.
70 Prozent Marktanteil für Windows 10
Wie aus Zahlen von Statcounter hervorgeht, findet sich Windows 10 aktuell (Stand: April 2024) auf rund 70 Prozent aller mit Microsoft-Betriebssystemen ausgerüsteten Desktop-PCs. Das bedeutet ein Plus von rund 3,5 Prozentpunkten gegenüber Januar 2024.
Windows 11 hat dagegen einen Marktanteil von 25,65 Prozent – und damit im Vergleich zum Jahresbeginn über zwei Prozentpunkte verloren. Einen geringeren Anteil am weltweiten Desktop-Windows-Markt hatte die frischeste Windows-Version zuletzt im September 2023.
Deutsche lieben Windows 10 besonders
In Deutschland ist der Trend zu Windows 10 sogar noch deutlicher. Hier kommt Windows 10 auf einen Marktanteil von 76,8 Prozent und hat damit fast sieben Prozentpunkte mehr als im Januar. Windows 11 muss dagegen im selben Zeitraum einen Rückgang von über sechs Prozentpunkten auf 18,8 Prozent hinnehmen.
Der Befund ist entsprechend eindeutig: Windows 10 knöpft dem Nachfolger Windows 11 zweieinhalb Jahre nach dessen Release kräftig Marktanteile ab – insbesondere in Deutschland. Schon in den vergangenen Monaten hatte sich zwar gezeigt, dass sich das Interesse an Windows 11 in Grenzen hält.
Hohe Hardware-Anforderungen bremsen Windows 11
Bis zum Februar war es aber für Windows 11 wenigstens bergauf gegangen. Warum also plötzlich die Umkehr? Als gesichert gilt zumindest, dass die hohen Anforderungen, die Windows 11 an die Hardware stellt, vor allem Unternehmen von einem Upgrade abhalten.
Zumal Microsoft noch bis mindestens Oktober 2025 Support für Windows 10 bietet. Firmen wie Privatanwender:innen scheinen zudem darauf zu setzen, dass bis dahin Windows 12 erscheint und sie Windows 11 einfach überspringen können.
Neue Windows-11-Version mit neuen Anforderungen
Darüber hinaus hat Microsoft zuletzt noch einmal die Zügel angezogen, was die Hardware-Anforderungen angeht. Bei der im Herbst erwarteten neuen Windows-11-Version 24H2 könnten weitere Windows-Rechner außen vor bleiben.
Möglich also, dass insbesondere Unternehmen angesichts dieser Aussichten die Reißleine gezogen haben und auf das stabile und kaum von weiteren Änderungen betroffene Windows 10 zurückgewechselt sind.