Abogebühren bei Twitter/X: Elon Musk will alle Nutzer zur Kasse bitten
Im Rahmen seiner Reise zur Generalversammlung der Vereinten Nationen könne er „leider“ nicht alle Staats- und Regierungschefs treffen, ließ der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor dem Abflug in die USA ausrichten. Ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden ist derweil ebenso geplant wie eines mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
Antisemitismus auf X: Netanjahu trifft Musk
Außerdem setzte sich Netanjahu mit Elon Musk zusammen, wie CNBC berichtet. In einer live übertragenen Diskussionsrunde ging es Netanjahu vor allem darum, dass Musk mehr gegen antisemitische Äußerungen auf X (Twitter) tun solle. Darüber hinaus sprachen der Regierungschef und der Tech-Milliardär über die Vor- und Nachteile von KI.
Bei dem Gespräch erklärte Musk – ob zuvor geplant oder nicht –, dass X künftig eine Abogebühr für alle Nutzer:innen erheben werde. Heißt: Wer nicht zahlt, dürfte X dann nicht mehr nutzen. Die Idee, die Microblogging-Plattform hinter einer Paywall zu verstecken, soll Musk intern schon öfter geäußert haben. Offiziell passierte das aber bisher nicht.
X versus Bots: Abogebühren für alle Nutzer
Musk zufolge geht es dabei aber nicht in erster Linie darum, eine neue Einnahmequelle für den finanziell strauchelnden Dienst zu finden. Vielmehr könne sein Unternehmen ohne Abogebühren der Bot-Problematik nicht mehr Herr werden, so Musk.
Dass Musk selbst es war, der Twitter (später: X) nach der 44-Milliarden-Dollar-Übernahme weiter nach rechts gerückt und die Kontrolle des Dienstes durch seine Massenentlassungen sabotiert hat, kam nicht zur Sprache. Untersuchungen zufolge häuften sich nach der Übernahme durch Musk Antisemitismus, Homophobie oder rechtsextreme Aussagen auf der Plattform.
Antisemitismus-Vorwürfe gegen Musk
Auch Musk sorgt immer wieder mit Aussagen auf Twitter für Kopfschütteln. Im Mai 2023 wurde Musk nach Vorwürfen gegen Milliardär George Soros Antisemitismus vorgeworfen. Zuletzt schoss Musk gegen die jüdische Anti-Defamation League. Die Organisation, die sich dem Kampf gegen Antisemitismus verschrieben hat, habe es darauf abgesehen, X „zu töten“, so Musk.
Musk versicherte danach zwar, für Meinungsfreiheit, aber gegen Antisemitismus zu sein. Bei X dürfte das allerdings noch nicht bis zu den verbliebenen Moderator:innen durchgedrungen sein. Ein Beitrag, in dem jüdische Menschen beschimpft werden, und der fast zwei Millionen Mal angezeigt wurde, verstößt laut einer entsprechenden Antwort des X-Supports nicht gegen die Regeln.