![Twitter: Finanziell läuft es nicht gut. (Foto: Sergei Elagin/Shutterstock) Elon Musk: Werbeeinnahmen bei Twitter halbiert und der Cashflow ist negativ](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2023/01/Musk-Twitter-Geld.jpg?class=hero)
Die neue Threads-App von Instagram hat die Internetwelt im Sturm erobert. Innerhalb der ersten zwölf Stunden lockte Threads über 15 Millionen Nutzer:innen an – nach wenigen Tagen waren es über 100 Millionen. Threads ist damit die am schnellsten gewachsene App aller Zeiten. Und eine heftige Bedrohung für das ohnehin wankende Original: Twitter.
Weniger Werbeeinnahmen und hohe Schulden
Dessen Besitzer Elon Musk hat am Samstag eingeräumt, dass sich die Werbeeinnahmen bei dem Kurznachrichtendienst halbiert hätten. Außerdem drücke das Unternehmen weiterhin eine riesige Schuldenlast. Daher sei der Cashflow weiter negativ. Twitter muss also mehr Geld zahlen, als es einnimmt.
Bevor sich die Plattform irgendeinen „Luxus“ leisten könne, müsse der Cashflow positiv sein, so Musk als Antwort auf den Vorschlag einer Twitter-Nutzerin zur Verbesserung der finanziellen Situation, wie CNN berichtet.
Vorschlag zur Rekapitalisierung durch Nutzerin
Die Twitter-Nutzerin „Sophie“ meinte, Twitter müsse sich ein finanzstarkes Konsortium an Land ziehen, dass die Schulden aufkaufe. Anschließend könne Twitter ein Übernahme- oder Tauschangebot für Wandelanleihen machen und dabei günstigere Konditionen erhalten.
Inwieweit die Nutzerin über finanzielle Kenntnisse verfügt und der Vorschlag eine machbare Lösung für Twitters Probleme darstellen würde, ist unklar. Musk jedenfalls beantwortete ihn mit der oben genannten Schilderung der Schieflage. Zumindest aktuell ist das also offenbar kein gangbarer Weg.
Musks Ausblick für Twitter verdüstert
Interessant an der Konversation ist ohnehin weniger der Vorschlag der Nutzerin als vielmehr die düster erscheinende Antwort Musks. Hatte der Twitter-Eigner doch noch im Frühjahr erklärt, dass die meisten Werbekund:innen zu dem Kurznachrichtendienst zurückgekehrt seien.
Außerdem stehe das Unternehmen kurz vor dem Breakeven, würde also bald wieder Gewinne machen – oder zumindest keine nennenswerten Verluste mehr. Stattdessen scheint sich die Situation in den vergangenen Wochen kaum merklich verbessert zu haben.
Werbefirmen in Scharen geflohen
Im Zeitraum zwischen dem 1. April und der ersten Maiwoche 2023 sollen die Werbeeinnahmen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 59 Prozent eingebrochen sein, wie die New York Times unter Berufung auf interne Unterlagen berichtet hatte. Zudem sollen im April nur noch 43 Prozent der – vor Musks Übernahme – 1.000 größten Werbefirmen aktiv gewesen sein.
Die Sparmaßnahmen wie Massenentlassungen sowie die verschiedenen Versuche, Twitter zu monetarisieren, haben bisher nicht gegriffen. Das Auftauchen des Konkurrenten Threads dürfte das Ganze nicht leichter machen.