Adobe Firefly vs. OpenAI Sora: Wer gewinnt das Rennen um die beste Video-KI?

Adobe hat die öffentliche Beta seines KI-Tools zur Videogenerierung gestartet. Damit tritt Adobe Firefly in direkte Konkurrenz zu OpenAIs Sora, mit dem Unterschied, dass Firefly für jedermann zugänglich ist und auch die kreative Nutzung keine Lizenz-Kopfschmerzen bereitet.
„Video generieren“ für alle
Adobes KI-gestützter Generator zur Umwandlung von Text und Bildern in Videos, sprechend „Video generieren“ benannt, steht ab sofort allen Nutzer:innen online zur Verfügung. In der neu gestalteten Firefly-Web-App finden sich nun nicht nur diese Videofeatures, sondern auch verbesserte Funktionen zur Generierung von Bildern und zur Durchführung von Übersetzungen.
Wer sich professionell des KI-Tools bedienen will, findet neue Abo-Modelle für relativ wenig Geld. Das Abo „Firefly Standard“ kostet 10,98 € pro Monat und umfasst 2.000 Credits, die für bis zu 20 fünfsekündige 1080p-Videogenerierungen verwendet werden können, während „Firefly Pro“ 32,99 € pro Monat kostet und dafür 7.000 Credits umfasst, die für bis zu 70 fünfsekündige 1080p-Videos reichen. Beide Abos beinhalten unbegrenzten Zugriff auf die KI-gestützten Firefly-Bild- und Vektorgrafik-Funktionen.
Firefly-Video-KI: Geschlossene Beta seit Oktober 2024
Schon seit Oktober 2024 testet Adobe im Rahmen einer geschlossenen Beta verschiedene Werkzeuge auf Basis seines generativen KI-Modells „Firefly Video Model“. Zum Start gab es lediglich die Funktion „Generatives Erweitern“, mit der es in Premiere Pro möglich ist, den Anfang oder das Ende eines Videoclips zu verlängern.
Das neue Tool „Video generieren“ wurde bereits im September 2024 angekündigt und folgt nun rund zwei Monate nach der Markteinführung von OpenAIs Text-zu-Video-Generator Sora. „Video generieren“ bietet eine Text-zu-Video- und eine Bild-zu-Video-Erstellung.
Während also Text-zu-Video die Erstellung von Videoclips auf Basis einer textbasierten Beschreibung erlaubt, bietet Bild-zu-Video zusätzlich das Hochladen eines Referenzbildes, das eine visuelle Ausgangsbasis für das generierte Video bildet.

Im Kurztest überzeugte die Text-zu-Video-Funktion eher mittelmäßig. (Screenshot: t3n / Firefly)
Neu gestaltete Firefly-Web-App bietet komfortablen Zugriff auf Video-KI
Zudem können Nutzer:innen Stil, Kamerawinkel, Bewegungen und Aufnahmedistanzen der erstellten Videos gezielt steuern und so Videos in 1080p-Auflösung mit 24 Bildern pro Sekunde erstellen. So entstehen fünfsekündige Clips, was kürzer ist als die bis zu 20 Sekunden langen Videos, die mit OpenAIs Sora erstellt werden können. Adobe verspricht, alsbald ein schnelleres, aber niedriger auflösendes „Ideationsmodell“ (für erste Entwürfe) sowie eine 4K-Version anzubieten.
Mit der Einführung der Video-KI-Funktionen hat Adobe die Firefly-Web-App grundlegend überarbeitet und um neue Features ergänzt. Neben optischen Verbesserungen und einer besseren Bedienbarkeit hat Adobe dafür gesorgt, dass die Firefly-Technologie tiefer in die Creative Cloud integriert ist. So können KI-generierte Inhalte einfacher in Photoshop, Premiere Pro, Express und andere importiert und bearbeitet werden.
Video-KI für kommerzielle Nutzung sicher
Kreativschaffende dürften sich recht spontan für Adobe Firefly entscheiden, denn dessen KI-Modell hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Es wurde nämlich ausschließlich mit lizenzfreiem und rechtssicherem Material trainiert.
Dadurch können die generierten Inhalte für kommerzielle Zwecke genutzt werden, weshalb Adobe selbstbewusst davon spricht, dass sein „Video generieren“-Tool „produktionsreif“ sei. So kann es ohne Angst vor Urheberrechtsverletzungen eingesetzt werden.
Neben den kostenfrei nutzbaren Tools hat Adobe zwei kostenpflichtige Tools in die öffentliche Beta gebracht. Mit dem Tool „Szene zu Bild“ können eigene Referenzbilder für KI-generierte Inhalte unter Verwendung der integrierten 3D- und Zeichenfunktionen erstellt werden. Per „Audio und Video übersetzen“ können Audioinhalte in über 20 Sprachen übersetzt und synchronisiert werden, wobei die Originalstimme der Sprecher:innen beibehalten wird.