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Analyse

Adobe Max 2021: Kollaboration für Kreative im Fokus

Am Mittwoch startete Adobes jährliches Kreativevent Max zum zweiten Mal komplett per Stream, dafür kostenlos. Über 400 Sessions sind bis zum 28. Oktober live zu sehen. Wir zeigen die wichtigsten Trends und Neuheiten.

Von Stefan von Gagern
5 Min.
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Corona-bedingt zum zweiten Mal komplett per Stream: Adobes Kreativevent Max. (Foto: t3n)

Laut Adobe konnten Pandemie und Remote-Work der Kreativität keinen Abbruch tun – im Gegenteil. Die Zeit der Isolation inspirierte offenbar viele User:innen dazu, ihrer Kreativität auf Tiktok, Youtube und anderen Kanälen freien Lauf zu lassen.

Adobe-CEO Shantanu Narayen betonte, dass die Kreativen heute mit mehr Leistung und Möglichkeiten denn je ausgestattet seien. Sein Beispiel: Mit der Software Substance 3D Tools hätten Kreative inzwischen ähnliche High-End-Möglichkeiten wie die Film- und Gaming-Industrie zur Verfügung. „Kreatitivät treibt die digitale Industrie an“, sagte Narayen. Content sei unverzichtbar im Marketing, verbinde Kunst und Kultur über alle Medien hinweg.

Adobe-CEO Shantanu Narayen. (Foto: Stefan von Gagern)

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Narayen zufolge sei die Creative Cloud künftig nicht nur Plattform für Kreativprogramme, sondern solle auch Standard für vernetzte Zusammenarbeit werden. „Kreativität ist ein Team-Sport“, betonte Narayen. Das Web sei die Leinwand für die Transformation in Richtung vernetzter Kreativität.

Photoshop und Illustrator: Letzte Änderungen im Browser

Kreativ-Projekte bedeuten heute nicht nur Teamwork, sondern auch viel Abstimmungsarbeit mit Co-Workern, Kunden und anderen Stakeholdern. Die kann schnell zum Zeitfresser werden, wenn zum Beispiel PDFs und Designs per E-Mail hin und her geschickt werden müssen.

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Das soll künftig einfacher werden. Mit Photoshop und Illustrator hat Adobe seine beiden Flaggschiffe ins Web verfrachtet, um diese Prozesse zu beschleunigen. Eine URL aus dem Programm zu verschicken soll reichen, um jemanden einzuladen. Die Empfänger müssen keine Software herunterladen, installieren oder ein Abo abschließen, um Photoshop- oder Illustrator-Dateien im Web anzusehen. Mit einem Klick lässt sich ein Design auch kommentieren.

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Creative Cloud Spaces versammeln alles zum Projekt an einem Ort. (Screenshot: Stefan von Gagern)

Wer ein Creative-Cloud-Abo hat, kann die Dateien im Browser auch bearbeiten. Mit Photoshop on the Web und Illustrator on the web, die sich aber beide noch in der Betaphase befinden, startet Adobe Creative Cloud on the Web. Vermutlich werden in Zukunft noch einige Programme dem Beispiel der beiden folgen.

Die Bearbeitung im Browser ist – ähnlich wie der Schritt aufs iPad, wo der Stift neue Möglichkeiten bringt – aber nicht als vollwertiger Desktop-Ersatz gedacht. Für ein paar schnelle, letzte Retuschen und kleine Änderungen, wie sie von Kunden oft gewünscht werden, reichen die Browser-Varianten sicher. Dass Bildbearbeitungs-Software gut im Browser laufen kann, hat schon Lightroom bewiesen.

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Digitaler Raum für Zusammenarbeit

Laut Adobe braucht vernetzte Kreativität drei Zutaten: Assets, Apps und das Team. Creative-Cloud-Bibliotheken machen schon seit Jahren den Austausch von Assets in Kreativteams einfacher. Farbpaletten können damit direkt in Photoshop und anderen Programmen verfügbar gemacht werden.

Creative Cloud Canvas ist praktisch ein unendliches Team-Whiteboard. (Screenshot: Stefan von Gagern)

Einen Schritt weiter gehen jetzt Creative Cloud Spaces, ein digitaler Raum, der alles Wichtige für ein Team an einem Ort vereinen soll. Der Zugriff ist vom Browser, vom Mobilgerät und von den Programmen Photoshop, Illustrator, Fresco und XD aus möglich. Projektdateien, Bibliotheken und externe Links können hier abgelegt werden.

Der neue Creative Cloud Canvas ist eine Art geteiltes Projekt auf einem Endlos-Whiteboard. Hier können nicht nur Vorschauen von Photoshop-Dateien, sondern auch Farben und Fonts überblickt werden. Screendesigns lassen sich im Zielprogramm öffnen. Der Hauptvorteil ist aber nicht nur diese Vogelperspektive, sondern dass Änderungen von jedem im Team auf diesem Canvas automatisch übernommen werden. Das verhindert Fehler durch falsche Versionen – ein leider oft kostspieliger Klassiker.

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Schnelle Abstimmung wird einfacher

Zweitens ist echte Live-Zusammenarbeit möglich. So wie man es von Textdokumenten in Google Docs schon kennt, können mehrere Teammitglieder zusammen zum Beispiel einen Social-Media-Post gleich zusammen gestalten, statt Entwürfe in mehreren Zyklen abzustimmen. Direkt auf der Arbeitsfläche sind kurze Videocalls möglich. Elemente können einfach per Link versendet und die Empfänger zur Freigabe aufgefordert werden.

Noch aufwendiger ist das Abstimmen von Videobearbeitung. Hier hat Adobe Frame.io zugekauft. Die Cloud-native Plattform ist auf Video-Workflows spezialisiert und soll Feedback im Produktionsprozess beschleunigen. Feedback kann hier auf einzelne Frames oder mit schnellen Skizzen im Video abgegeben werden, was kostspielige Fehler, neues Rendern und somit verschwendete Zeit verhindern kann. Die Brücke zu Marketing-Teams schlug letztes Jahr schon das ebenfalls zugekaufte Workfront in Creative Cloud.

Es ist leicht, jemanden zur Abstimmung aus Photoshop im Browser einzuladen. (Screenshot: Stefan von Gagern)

Kreativität mit ein paar Klicks

Adobe betonte schon immer die Rolle von KI als Helfer der Kreativität. Sensei, die KI-Engine, die im Hintergrund der CC-Applikationen ihre Arbeit verrichtet, soll Ideen, die vorher stundenlange Arbeit bedeuteten, mit wenigen Klicks möglich machen. Langsam tragen die Adobe-Programme immer mehr Früchte dieses Konzepts, das schon vor Jahren vorgestellt wurde.

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Zum Beispiel kann Photoshop automatisch Objekte auswählen oder mit einem Klick ein Schwarzweiß-Bild kolorieren. Illustrator auf dem iPad vektorisiert Skizzen und Pixelbilder deutlich besser als je zuvor und gestochen scharf mithilfe von Machine-Learning. Und wenn sich die KI täuscht, kann der Mensch eingreifen und zum Beispiel einen Fokuspunkt setzen, der falsche Farben oder Maskierungen geraderückt.

Das Zeichenprogramm Fresco hilft beim perspektivischen Zeichnen mit magnetischen Rastern und eröffnet die eigentlich nicht ganz einfache Welt der Animation, indem man für Objekte einfach Bewegungspfade zeichnet.

Ein weiteres Feld, das bislang nur Experten offen stand ist 3D. Mit Substance 3D Stager lassen sich schnell virtuelle Fotoshootings einrichten, mit 3D Painter einfach auf Oberflächen von 3D-Modellen mit realistischen Texturen pinseln. So werden Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren nur Experten zur Verfügung standen, für alle und in kurzer Zeit möglich – allerdings ist für die Substance-Tools ein Zusatzabo notwendig.

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Photoshop im Web erinnert an die iPad Version. (Screenshot: Stefan von Gagern)

Fazit: Kollaboration ist der richtige Schritt

Adobe hat hier die Zeichen der Zeit erkannt: KI kommt langsam an vielen Stellen in Schwung und macht mehr kreatives Potenzial zugänglich und Lernkurven flacher. Die Tools selbst sind oft nicht mehr der Zeitfaktor, sondern die Abstimmung im Team. Live-Kollaboration und eine Plattform zum Teilen der Arbeit sind ein sinnvoller Ansatz. Es gibt zwar schon diverse Lösungen für Team-Workflows wie Trello und Co, Denen fehlt aber der tiefere Einblick in Kreativdateien, zum Beispiel in Sachen Farben, Ebenen und Fonts. Durch den einfachen „Lese-Modus“ werden die Dateien auch für Kunden und Nicht-Kreative zugänglich. Bleibt zu hoffen, dass es die Browser-Varianten von Photoshop und Illustrator schnell aus der Betaphase schaffen.

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