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Keine Übernachtungen für Extremisten: Airbnb versucht, Unruhestifter aus Washington zu halten

Airbnb greift durch: keine Betten für Extremisten. (Foto: Shutterstock)
Airbnb will vermeiden, dass bekannte Unruhestifter Unterkünfte in Washington, D.C. über die Plattform buchen. Das soll vor allem die Amtseinführungszeremonie des gewählten US-Präsidenten Joe Biden sicherer machen. Hier werden Gewaltakte befürchtet.
Nach den Unruhen am Capitol Hill, bei denen in der vergangenen Woche fünf Menschen ums Leben kamen, hatte Airbnb den sogenannten „Capitol Safety Plan“ ins Leben gerufen. Der besteht darin, über Medien oder Strafverfolgungsbehörden möglichst viele der Teilnehmer an den Unruhen zu identifizieren und deren Airbnb-Accounts – sofern vorhanden – zu sperren.
Neben Unruhe-Teilnehmern will Airbnb dabei auch Accounts von Personen sperren, die „irgendwie mit Hassgruppen verbunden“ sind. Deren Sperrungen sollen wohl nur für die Zeit um die Amtseinführung, also bis zum 20. Januar 2021, gelten. Bestätigt ist das indes nicht.
Personen, die nach Airbnb-Definition „mit Hassgruppen verbunden“ sind, müssen sich eventuell auch nachhaltig auf Schwierigkeiten bei der Nutzung der Beherbergungsplattform einstellen. Der Betreiber behält sich vor, weitere Hintergrundprüfungen und danach Sicherheitseinschätzungen vorzunehmen.
Die neuen Maßnahmen Airbnbs folgen aus den „Trust-and-Safety“-Richtlinien, die sich die Plattform nach der Charlottesville-Katastrophe 2017 auferlegt hatte. Am Rande einer rechtsgerichteten Demonstration, die am 11. und 12. August 2017 in Charlottesville im US-amerikanischen Bundesstaat Virginia stattgefunden hatte, war ein 20-jähriger Mann aus Ohio mit seinem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren und hatte dabei eine 32-jährige Frau tödlich verletzt. Der Fahrer wurde wegen Mordes angeklagt.
Auch andere Tech-Unternehmen hatten sich seinerzeit darum bemüht, rechtsradikale Nutzer von ihren Plattformen auszusperren. Diese Bemühungen haben durch die Kapitol-Unruhen neuen Schwung erhalten. Bekanntestes Opfer der jüngeren Deplatforming-Maßnahmen ist die Twitter-Alternative Parler – ein Kurznachrichtendienst, der sich auf die Meinungs- und Redefreiheit beruft und diese Freiheit so zu verstehen scheint, dass auch Aufrufe zu Gewalt und schweren Straftaten davon gedeckt sind.
Vor allem wegen der Beteiligung des Dienstes als Koordinationsinstrument bei den Unruhen hatten Google und Apple die Parler-App aus ihren App-Stores geschmissen. Amazon als Infrastrukturdienstleister hatte Parler schließlich komplett den Stecker gezogen. Der Dienst ist seither offline. Parler hat Amazon verklagt.
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