„Unsere Mitarbeiter suchen sich aus, von wo aus sie arbeiten“ – Alexander Graf von Spryker

Alexander Graf ist Seriengründer und E-Commerce-Unternehmer. Als Co-CEO von Spryker, einem Softwareunternehmen für Digital Commerce, verhilft er multinationalen Playern wie Toyota, Aldi oder Siemens Healthineers mit seinem Commerce-Betriebssystem weltweit zu mehr Umsatz. Als Host des Branchen-Podcasts „Kassenzone“ und Autor von „Das E-Commerce-Buch“ teilt Graf außerdem sein Wissen zur Digitalisierung des Handels. Daneben hat er unter anderem die Digitalberatung Etribes und die Amazon-Marketing-Agentur Factor A mitgegründet. An der Entstehung von About You war er ebenfalls maßgeblich beteiligt. Insgesamt hat er gemeinsam mit Geschäftspartnern zwei Dutzend Unternehmen initiiert, gegründet und finanziert. In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät er, was er für einen erfolgreichen Arbeitstag braucht.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Alexander Graf von Spryker
Homeoffice: Ich arbeite am liebsten von zu Hause aus. Nirgendwo kann ich mich so gut fokussieren, nirgendwo gibt es so wenige Ablenkungen und Unterbrechungen wie in meinem Arbeitszimmer. Deshalb ist es für mich auch selbstverständlich, dass alle 500 Mitarbeitenden bei Spryker sich aussuchen können, von wo aus sie arbeiten. 90 Prozent machen es wie ich und arbeiten fast ausschließlich remote. Statt aufs tägliche Treffen im Büro setzen wir auf einzelne Begegnungen, auf mehrtägige Teamevents. Hier lernen wir uns in kurzer Zeit viel intensiver kennen als im Vorbeigehen auf Bürofluren. Für Treffen mit Kunden, für Workshops, Gemeinschaftsarbeit und Events komme ich gerne ins Büro oder zum Kunden. Den Rest der Zeit arbeite ich im Homeoffice und bin sehr glücklich damit.
USB-Mikro und Greenscreen: In einer Welt voller Zoom-Calls braucht es ein ordentliches USB-Mikro mit Halterung. Ohne geht es nicht mehr für mich. Allein, weil ich damit auch die Aufzeichnungen für meinen „Kassenzone“-Podcast mache. Viele scheuen das Investment von 100 bis 200 Euro, aber es lohnt sich wirklich. Der große Trick dabei ist, dass man möglichst dicht am Mikro sitzen muss. Eine Faustbreit Abstand ist ideal. Das sieht ein wenig aus wie beim Radio, macht aber einen super Sound. Wer dann auch noch visuell aus der Masse hervorstechen will, kann sich hinter seinen Arbeitsplatz einen Greenscreen (in meinem Fall einfach ein knallgrünes Rollo) installieren und während der Calls Live-Videos oder dergleichen darauf projizieren.
Fidget-Toys: Weil ich am besten denken kann, wenn ich etwas in der Hand habe, liegt immer ein Fidget-Toy auf meinem Schreibtisch. Diese Anti-Stress-Spielzeuge gibt es in allen Formen und Farben. Es fing ganz harmlos mit einigen Stücken in der Schreibtischschublade an, inzwischen ist daraus eine Sammelleidenschaft entstanden.
Dartscheibe: Wir bei Spryker glauben fest an Gamification. Daran, dass sich viele Prozesse am besten kreativ lösen lassen. Und deshalb gilt für mich: Eine Dartscheibe ist unverzichtbar. Egal, ob im Büro oder im heimischen Arbeitszimmer. Ich muss nach einem intensiven Meeting über das Besprochene nachdenken? Geht für mich am besten bei einer Runde Dart. Und wenn ich doch mal im Office bin und dort mit anderen zusammenkomme, um kreativ zu sein? Pfeile raus und abwechselnd werfen, werfen, werfen. Macht nicht nur Spaß, sondern bringt auch gute Ideen. Eine völlig unterschätzte Kreativtechnik. Wer das nicht glaubt, sollte es einfach mal ausprobieren. Funktioniert garantiert.
Akkuschrauber: Den ganzen Tag nur vor dem Bildschirm zu sitzen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Den besten Ausgleich zur Arbeit am Computer ermöglicht mir mein Akkuschrauber. Ich lebe auf dem Land und finde hier immer irgendetwas, das ich bauen oder reparieren kann. Wenn ich keine Unternehmen mehr aufbaue oder den Handel bei der Digitalisierung unterstütze, würde ich wahrscheinlich einen Campingplatz betreiben. Da kann ich mich dann voll mit Akkuschrauber und Co. austoben.