Amazon arbeitet angeblich an Mobilfunk-Angebot für Prime-Mitglieder

Das Fire Phone, Amazons konzerneigene Smartphone-Antwort auf das iPhone, erwies sich letztlich als milliardenschwerer Flop, wie Gründer und Ex-CEO Jeff Bezos Ende 2014 einräumte. Der mögliche neue Angriff auf den Mobilfunkmarkt könnte erfolgsversprechender sein.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge befinde sich Amazon derzeit in Gesprächen mit US-Netzbetreibern. Ziel sei es, möglichst niedrige Preise herauszuhandeln, um Prime-Mitgliedern in den USA günstige Mobilfunktarife anzubieten.
Bloomberg, das sich auf informierte Personen beruft, schreibt davon, dass Amazon im Rahmen eines Prime-Abos etwa einen 10-Dollar-Tarif oder sogar kostenlose nationale Telefonate anbieten könnte.
Gespräche mit Verizon, T-Mobile, AT&T und Dish
Verhandelt werde schon seit sechs bis acht Wochen. Zu den Betreibern im Visier von Amazon gehören Bloomberg nach Verizon, T-Mobile USA und Dish, einem Satelliten-TV-Anbieter mit eigenen Mobilfunklizenzen. AT&T habe zunächst auch zu dem illustren Kreis gehört, jetzt aber wohl nicht mehr.
Und auch die übrigen Gespräche scheinen eher zäh zu laufen. Es könne noch mehrere Monate dauern, bis sich die Pläne konkretisierten. Möglicherweise kommt aber auch gar kein Ergebnis zustande.
Amazon jedenfalls erklärte, dass man immer an möglichen Vorteilen für Prime-Mitglieder arbeite, es aber derzeit keine Pläne für eine Mobilfunkoption gebe.
Auch T-Mobile widersprach dem Bloomberg-Bericht via CNBC. Man befinde sich nicht in Gesprächen über das „Einbeziehung unseres Mobilfunkangebots in den Prime-Dienst. Das immerhin lässt Raum für Interpretationen. Oder gibt es tatsächlich keine solchen Pläne?
An der Börse ließen sich die Anleger:innen jedenfalls von dem Bericht beeinflussen. Im frühen Freitagshandel fielen die Aktienkurse von Verizon und AT&T um mehr als vier Prozent. Die T-Mobile-Aktie gab sogar um mehr als acht Prozent nach. Auch Konzernmutter Deutsche Telekom musste kräftig Federn lassen.
Einzig Dish profitierte auf Anbieterseite von dem Bericht. Denn ein Deal mit Amazon könnte das eigene, schwächelnde Mobilfunkgeschäft aufpolieren. Das Papier legte um über 23 Prozent zu. Bei der Amazon-Aktie gab es immerhin ein Plus von zwischenzeitlich rund drei Prozent.
Für Amazon wäre ein günstiger Mobilfunktarif ein guter Anreiz, um neue Kund:innen für seinen Prime-Dienst an Land zu ziehen – und bestehende zu halten. Analyst:innen zufolge stagniert die Zahl der Prime-Abonnent:innen in den USA seit der letzten Preiserhöhung auf 139 US-Dollar.
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