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1. Android 6.0 mit neuem Google-Now-Launcher und App-Drawer
Bevor es an die vielen versteckten Details von Android 6.0 Marshmallow geht, beginnen wir mit dem neuen Google-Now-Launcher, der auf den ersten Blick kaum Neues zu bieten hat. Auf den zweiten Blick sieht das aber ganz anders aus: Denn der Launcher verfügt jetzt über eine App-Suche direkt auf dem Homescreen. Beginnt ihr, etwas in die Suchleiste mit dem bunten Google-Logo zu tippen, so werden unterhalb der Leiste Apps angezeigt, die mit den eingetippten Buchstaben korrespondieren. Das Gleiche funktioniert auch im App-Drawer.
Auf dem Homescreen sind zwei weitere Neuerungen hinzugekommen, die eine Erwähnung wert sind: Per Langdruck auf eine App lässt sich diese jetzt direkt deinstallieren – damit müsst ihr euch nicht mehr durch den App-Drawer hangeln, um nach der (un)erwünschten Anwendung zu suchen. Außerdem ist es möglich, unzählige Anwendungen in einem Ordner unterzubringen, da Apps auf mehrere Seiten verteilt werden können.
Auch im App-Drawer gibt es Neues: In der ersten Zeile der Übersicht sind Anwendungen eingeblendet, die am Häufigsten genutzt werden. Außerdem scrollt ihr nicht mehr horizontal durch das Angebot, sondern vertikal. Und ihr könnt jetzt schneller zur gewünschten Anwendung gelangen, indem ihr euch die Laufleiste die auf der rechten Bildschirmseite angezeigt wird, zunutze macht – mit ihr ist es möglich, rasch durch die alphabetisch sortierte App-Übersicht zu scrollen.
2. Copy-und-Paste: Alles neu macht Marshmallow
Auf den ersten Blick ein kleines, beim zweiten Betrachten aber ein sehr sinnvolles Feature: Mit Marshmallow hält in Googles OS eine neue Darstellung für die Kopieren-Funktion Einzug. Anstelle einer Spalte, die oberhalb des Textes oder eines Browserfensters angezeigt wird, erscheint nach der Markierung eines Wortes oder Textauszugs ein Pop-Up-Fenster unmittelbar neben der Auswahl.
Der eingeblendete Dialog bietet neben den Möglichkeiten, den kompletten Text auszuwählen und den markierten Text zu kopieren, auch die Wahl, den Textauszug über den Android-Share-Intent zu teilen, oder eine Websuche nach dem Wort beziehungsweise Text durchzuführen.
3. Android 6.0 bringt Google-Übersetzer direkt in Apps
Eine weitere Neuerung ist die tiefere Integration des Google-Übersetzers. Ist die App installliert, könnt ihr euch einzelne Wörter oder Texte direkt in Apps übersetzen lassen. Hierfür muss nur der jeweilige Textauszug markiert werden – ein Langdruck öffnet das bekannte Copy-Paste-Menü, das jetzt einen Übersetzen-Button bereithält. Die Übersetzung wird in einem Overlay eingeblendet, optional könnt ihr euch den Auszug vorlesen lassen.
4. Android 6.0 Marshmallow mit System-UI-Tuner
Mit dem Feature System-UI-Tuner, das ein wenig versteckt ist, könnt ihr die Anordnung der Kacheln in der Quick-Settings-Leiste nach eigenen Vorstellungen anpassen und außerdem bestimmen, welche Symbole in der Benachrichtigungsleiste zu sehen sein sollen. Darüber hinaus könnt ihr den Füllstand des Akkus in der Statusleiste auch in Prozent anzeigen lassen.
Um den System-UI-Tuner zu aktivieren, müsst ihr das Zahnrädchen in der Benachrichtigungsleiste fünf Sekunden lang gedrückt halten, anschließend erhält man einen Hinweis, dass der Tuner in den Systemeinstellungen abgelegt wurde. Außerdem wird ein kleiner Schraubenschlüssel neben dem Zahnrad eingeblendet. Zur Deaktivierung der Funktion haltet ihr das Zahnrad wieder für den gleichen Zeitraum gedrückt.
5. App-Berechtigungen: Android 6.0 bringt mehr Kontrolle
Bisher hatte man unter Android nur die Wahl, einer App entweder schon bei der Installation viele, zum Teil aus unerklärlichen Gründen eingeforderte Rechte einzuräumen oder komplett die Finger von ihr zu lassen. Mit Android 6.0 Marshmallow kommt endlich eine Lösung, mit der Nutzer App-Berechtigungen granulierter regeln können.
Durch die neue On-The-Fly-Zugriffsverwaltung müsst ihr nach dem Start jeder neu installierten App bestimmte Berechtigungen einzeln erteilen oder entziehen. Doch nicht nur beim ersten Start können die App-Rechte justiert werden, in den Systemeinstellungen unter „Apps“ befindet sich in jeder Anwendung der Button „Berechtigungen“ – hier kann nach Belieben nachgebessert werden. Ihr solltet aber besser genau aufpassen, welche Einstellungen ihr vornehmt, denn bestimmte Rechte sind für einige Apps notwendig, um sachgemäß zu funktionieren: Eine Kamera-App muss beispielsweise zwangsläufig Zugriff auf die Kamera besitzen.
6. microSD-Karten als internen Speicher einbinden
Google denkt bei der Entwicklung seines mobilen OS auch an andere Geräte als nur an die eigene Nexus-Reihe. Während das Unternehmen aus Mountain View seine eigenen Smartphones und Tablets strikt ohne microSD-Karten-Slot ausstattet, zeigt Google mit Android 6.0 Marshmallow ein wenig microSD-Kartenliebe.
(Screenshots: Android Police)
Denn mithilfe der Funktion „Flex Storage“ können Besitzer eines Smartphones von Samsung, Sony, LG oder eines anderen Smartphone-Herstellers künftig eine microSD-Karte als zusätzlichen internen Speicher verwenden. Dieser muss lediglich im Gerät formatiert werden – et voilà.
Wermutstropfen: Da die SD-Karte verschlüsselt wird, kann sie nur in dem jeweiligen Smartphone verwendet werden; ein Austausch von Daten mit Dritten oder von Smartphone zu Computer per einfachem Herausnehmen und Umstecken ist nicht möglich. Dafür kann man aber immerhin die Daten von Anwendungen und auch private Daten auslagern.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Support von USB-Sticks. Diese könnt ihr einfach per USB-on-the-Go-Adapter einstecken und über den integrierten Dateimanager (Bilder oben) einsehen.
7. Android 6.0 mit besserer Lautstärkeregelung
Mit Android 5.0 Lollipop hat Google die Lautstärkeregelung unnötig verkomplizert. Mit Marshmallow kehrt wieder mehr Bequemlichkeit ein, denn ein Druck auf Lautstärketasten liefert nicht nur einen Regler für die Kontrolle des Klingeltons, sondern ein kleiner Pfeil in der Leiste bringt außerdem Einstellungen für Medien und den Wecker – alle drei Regler können nach eigenen Wünschen konfiguriert werden.
Mit Direct Share könnt ihr Links, Fotos und andere Dinge umittelbar aus dem Android-Share-Intent mit euren Kontakten teilen. Bisher musste man mehrere Buttons tippen, um Inhalte mit einer Person teilen zu können, künftig werden Chat-Kontakte direkt in der Teilen-Übersicht angezeigt. Hierfür muss der jeweilige Entwickler der Anwendung allerdings die Funktion in seine App integriert haben.
9. Doze: Mehr Ausdauer für Android-6.0-Geräte
Wie Google im Zuge der Vorstellung von Marshmallow angekündigt hat, wird mit der Doze-Funktion der Akkuverbrauch speziell im Standby-Modus optimiert. Das bedeutet, dass beispielsweise in der Nacht oder während euer Device unbenutzt herumliegt, keine oder zumindest kaum Energie verbraucht wird. Dass das Nexus 5 mit dem Update auf Android 6.0 in der Tat eine verbesserte Standby-Zeit aufweist, können wir aufgrund eigener Tests mit einem uns vorliegenden Gerät bestätigen.
Doze reduziert zwar den Abruf von Nachrichten und den Internetzugriff, schränkt ihn aber nicht komplett ein. Stattdessen werden alle Apps zu einem festen Zeitpunkt „geweckt“ und führen in dieser Phase Synchronisierungs- und Benachrichtigungsaufgaben durch. Wem das bei manchen Apps zu strikt geregelt ist, kann einzelne Anwendungen auch manuell von der „Zwangspause“ befreien, muss dann aber womöglich verkürzte Laufzeiten in Betracht ziehen. Die entsprechende Einstellung findet ihr in den Akkueinstellungen unter dem Punkt „Akku-Leistungsoptimierung“.
10. Now on Tap: Das Android 6.0-Killerfeature?
Eines der von Googles am stärksten hervorgehobenen neuen Android-6.0-Features ist wohl die neue Google-Now-Funktion „Now on Tap“. Die Erweiterung des smarten Assistenten liefert bei einem Langdruck auf den Homebutton kontextuell relevante Informationen. Now-On-Tap liest beispielsweise Informationen von Websites oder Apps wie Play Music, Spotify und Co., aber auch Chat-Konversationen aus und liefert knapp aufbereitete Informationshäppchen über Musiker, Restaurants, Kinoprogramme und viele andere Dinge.
In einem ersten kurzen Test erwies sich das Ganze als eine praktische Bereicherung, wobei die Handhabung noch gewöhnungsbedürftig ist. Einen großen Haken hat Now-on-Tap aber: Der Service steht aktuell nur Nutzern zur Verfügung, die die Systemsprache ihres Smartphones auf Englisch gestellt haben. Wer Now-On-Tap ausprobieren will, geht also in die Systemeinstellungen und ändert die Sprache entsprechend.
Wir spekulieren darauf, dass alle hier aufgelisteten Android-6.0-Funktionen ihren Weg auch auf Smartphones anderer Hersteller machen werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie von Samsung und Co. optisch noch ein wenig an die hauseigenen Nutzeroberflächen wie TouchWiz oder die Optimus UI angepasst werden, von den Grundfunktionen bleiben sie aber identisch.
Informativer Artikel :)
Bin ich froh, dass viele Tipps am LG G5 so nicht funktionieren…
So kann eine SD Karte ohne div. Tricks *nicht* als interner Speicher eingebunden werden! Auch der System UI Tuner lässt sich wie hier beschrieben *nicht* aktivieren. Und so gibt es noch das Eine oder Andere, was Android 6 alles können soll, was mit dem G5 nicht möglich ist – obwohl dies ja angeblich mit diesem Modell getestet wurde?!
Ich nhabe bisher ein LG 90 mit dem Android 5.02 in Verwendung, wo mir ganz besonders das Feature QuickMemo+ gefällt. Genau dieses fehlt mir nun auf dem neuen China-Smartphone OUKITEL K6000 Pro mit dem Android 6.0. Wobei natürlich vieles zum neu gewöhnen ist, teils Eigenheiten des Gerätes und auch der neuen SW.
Welchen adäquaten Ersatz empfehlen Sie für das QuickMemo+?