Android-Apps, die unnötige Systemberechtigungen einfordern, sind ein Sicherheitsrisiko, da der Endanwender kaum abschätzen kann, was die App mit diesen Daten eigentlich anstellt. Zwar hatte Google schon immer eine Regelung, die besagte, dass Apps nur dann Zugriff auf sensible Daten haben dürfen, wenn sie dafür einen guten Grund haben, geholfen hat das aber nur bedingt. Im Oktober 2018 hat Google daher die Regeln verschärft. Seitdem ist der Zugriff auf SMS und Anrufdaten stark begrenzt.
Wie Google jetzt mitteilt, hat sich die Regelverschärfung offenbar gelohnt. Nach Konzernangaben sank die Anzahl der Apps, die Berechtigungen für SMS oder Anrufinformationen verlangen, im letzten Jahr um 98 Prozent. „Die verbleibenden 2 Prozent setzen sich aus Anwendungen zusammen, die SMS- und Anrufprotokolldaten zur Erfüllung ihrer Kernfunktion benötigen“, so Google-Produktmanager Andrew Ahn in einem Blogbeitrag.
Google: Verbesserte Kontrolle hat fast 800.000 Android-Apps aus dem Play-Store ferngehalten
Laut Ahn hat Google auch die Kontrollen verbessert, die dafür sorgen sollen, dass nicht-regelkonforme Apps gar nicht erst in den Play-Store kommen. 2019 sollen diese Kontrollen dafür gesorgt haben, dass rund 790.000 Android-Apps gar nicht erst in das App-Verzeichnis aufgenommen wurden. Darüber hinaus soll Googles Schadsoftware-Schutz Play Protect die Installation von 1,9 Milliarden schädlichen Anwendungen verhindert haben.
Ganz perfekt ist der Schutz des Play-Store indes nicht: Auch 2019 fanden Sicherheitsexperten wieder Schadsoftware in dem App-Verzeichnis. Und auch die Begrenzung von App-Berechtigungen scheint nicht immer den gewünschten Erfolg zu haben. US-Sicherheitsforscher fanden im vergangenen Jahr in einer Stichprobe von 88.000 mehr als 1.300 Apps, die das Berechtigungssystem gezielt umgangen haben. Grundsätzlich bleibt Malware aus dem Play-Store aber ein überschaubares Problem: 2018 fingen sich dort nach Google-Angaben nur 0,08 Prozent aller Android-Nutzer Schadsoftware ein.
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