
Mit Lantern soll die russische Zensur durchbrochen werden. (Foto: EvgeniiAnd / Shutterstock)
Der öffentliche Zugang zum Internet in Russland ist bereits massiv eingeschränkt. Viele westliche Dienste funktionieren schon nicht mehr. Jetzt keimen weitere Gerüchte auf, dass die russische Regierung möglicherweise plant, das heimische Internet komplett vom Ausland abzukapseln.
Dagegen will der Anti-Zensur-Dienst Lantern vorgehen. Dafür baut Lantern ein Peer-to-Peer-Netzwerk in Russland auf, das nicht von der Internetblockade der russischen Regierung betroffen ist. Lantern ist ein Dienst der gemeinnützigen Organisation „Open Technology Fund“, die wiederum von der US-Regierung finanziert wird. Die Anwendung ermöglicht den Zugriff auf externe Informationen über weltweit verteilte Server und somit auch aus Regionen, die unter strikten Rezensionen zu leiden haben. Aus diesem Grund operiert Lantern vorwiegend in Gebieten, in denen die Internetverbindung zensiert wird.
In China bereits erprobt
Äußerst beliebt ist die App etwa in China. Hier wurde sie bereits mehr als 150 Millionen Mal heruntergeladen und verzeichnet sieben Millionen aktive Nutzer im Monat. Nach Angaben des Lantern-Entwicklungsteams hat sich die Kommunikation über die Server von Lantern in den vier Wochen seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine bereits um das Tausendfache erhöht.
Wenn sich die Nutzung von Lantern innerhalb des russischen Volkes ausweitet, wird es möglich sein, die Zensur über ausländische Server zu vermeiden, wenn die russische Regierung beschließt, das heimische Netzwerk komplett vom weltweiten Internet zu trennen. Wie einer der Entwickler dem Magazin Vice mitteilte, stellte Lantern die nötige Infrastruktur in Russland bereits in den letzten zwei Jahren auf die Beine. „Innerhalb Russlands ist Lantern jetzt auch ein Peer-to-Peer-Netzwerk, das all diese oppositionellen Inhalte enthält, die intern verteilt werden“, so der Entwickler.