Aufgepasst Paypal: Mit dieser Idee will Apple den Payment-Markt aufwischen

App Clips erlaubt Nutzern eines Apple-Geräts zum Beispiel das Bezahlen im stationären Handel oder Onlineshop, das Entdecken von Restaurants in der Nähe oder auch das Herunterladen von Rezepten. Der Clou: Der Nutzer muss dafür die entsprechende App nicht auf seinem iPhone haben – er muss nicht mal wissen, dass es für eine bestimmte Dienstleistung überhaupt eine App gibt.
Bei App Clips handelt es sich um keine vollwertigen Apps, sondern um die Funktionalität einer App, die der Nutzer quasi als „App Lite“ in dem Moment herunterlädt, in dem die Funktionalität im Alltag benötigt wird. App Clips dürfen maximal zehn Megabyte groß sein, sodass sich die Mini-Apps auch anbieten, wenn man gerade unterwegs ist und beispielsweise ein Leihrad mieten oder an der Supermarktkasse bezahlen will.

App Clips in iOS 14 (Bild: Apple)
App Clips funktionieren also sowohl online als auch offline. Die auf bestimmte Features einer App beschränkten Helferlein gelangen entweder via NFC, QR-Code oder Apple-Clips-Code, den der Nutzer scannt, auf das Gerät.
Ein Beispiel: Ihr besucht ein Restaurant oder eine Filiale einer Fast-Food-Kette, setzt euch an den Tisch und „klopft“ mit euren iPhone auf den Tisch (NFC) oder scannt den dort angebrachten QR-Code. Auf dem iPhone erscheint eine kleine Karte mit der Speisekarte (der App Clip), ihr wählt eure Bestellung aus, bezahlt nach Abschluss der Bestellung mit einem Klick via Apple Pay und das Essen wird direkt an den Tisch geliefert.
Fast-Food-Ketten könnten in ihren App Clips zudem auf Sign in with Apple setzen, um dem Kunden das Anlegen eines Accounts oder das Einloggen in einen bereits vorhandenen zu ermöglichen. Der Vorteil für Anbieter von App Clips ist, dass sie ihren Kunden nicht nur einen reibungslosen Vorgang anbieten, sondern auch Nutzer auf ihre App aufmerksam machen können, die diese bisher nicht kannten oder installiert haben.
Wir konnten von Apple erfahren, dass App Clips auch offen für andere Bezahlmethoden ist. Allerdings liegt auf der Hand, dass der große Vorteil der Kombination aus App Clip, Apple Pay und Sign in with Apple darin liegt, dass Nutzer sich nicht aufwendig für Dienste anmelden müssen, die sie zum ersten Mal oder vielleicht auch nur in einer einzigen Situation benötigen. Auch das Bezahlen geht reibungslos vonstatten. Und die App selbst muss der Nutzer nicht installieren. Nach der Verwendung des App Clips verschwindet sie wieder vom Gerät beziehungsweise landet in der neuen App Library.

App Clips eignen sich sowohl für den Online-Einsatz als auch offline. (Bild: Apple)
Mit dieser Kombination gelingt es Apple nicht nur, die Einfachheit und Geschwindigkeit von Zahlungsmethoden wie Paypal oder 1-Click-Bezahlen von Amazon für das Payment im Internet zu verbessern, sondern der Konzern bringt dieses Modell auch in die Offline-Welt. Es ist zu vermuten, dass der Onlinehandel und auch der stationäre Handel auf diesen Zug aufspringen werden, denn ein viel schnellerer Express-Checkout ist kaum möglich.
Wir konnten bisher nicht in Erfahrung bringen, welchen Anteil derartiger Transaktionen Apple einstreicht, aber der Konzern dürfte so oder so profitieren und hoffen, mit der Kombination der drei Technologien und deren Nutzerfreundlichkeit in alltäglichen Situationen noch mehr Menschen davon zu überzeugen, ein iPhone zu erwerben.
Im Payment hat Paypal mit One-Touch eine vergleichbare Lösung, die das Unternehmen aber bisher nicht ausreichend vermarktet hat. Und seien wir mal ehrlich: Das, was Apple am Besten kann, ist Marketing. Zumindest für das Apple-Ökosystem ist davon auszugehen, dass andere Payment-Dienstleister dank der Dreifaltigkeit aus App Clips, Sign in with Apple und Apple Pay zumindest auf dem iPhone den Kürzeren ziehen werden.
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