
Bei der Fahrzeugentwicklung muss sich Apple auf viele Partner verlassen. (Bild: iurii/ Shutterstock.com)
Nach den Berichten über eine Zusammenarbeit zwischen Apple und Hyundai, um ein neuartiges E-Auto auf den Markt zu bringen, kommen nun weitere Einzelheiten ans Licht. So soll das erste Apple Car auf Hyundais neuer E-Auto-Plattform E-GMP aufbauen. Die Hyundai-Tochter Mobis übernehme die Führung beim Design und der Produktion der Komponenten, will der bekannte Apple-Experte Kuo erfahren haben. Das berichtet Apple Insider. Die Hyundai-Marke Kia soll anschließend die ersten Fahrzeuge produzieren. Apple plane aber bereits Kooperationen mit weiteren Herstellern.
E-GMP: Technik neuester Stand
Hyundais E-GMP-Plattform ist modular aufgebaut, sodass sich Fahrzeuge auf ihrer Basis nicht ähneln müssen. Der Schwerpunkt der Plattform liegt auf der Effizienz des Antriebs, wie der Entwicklungsleiter Albert Biermann bei der Vorstellung im Dezember betonte. Möglich sind zwei Motoren an je einer Achse des Fahrzeugs, wobei sich der Frontantrieb zu- oder abschalten lässt. Die stärksten Konfigurationen sollen laut Hyundai insgesamt 440 Kilowatt Leistung (etwa 600 PS) bringen und in 3,5 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Der Hersteller spricht von einer Höchstgeschwindigkeit von 260 Kilometern pro Stunde. Die Hochvolt-Ladeeinheit verträgt bis zu 350 Kilowatt Leistung und soll 500 Kilometer Reichweite ermöglichen. Der Crossover Ioniq 5 wird das erste Modell sein, das auf der Plattform basiert.
Apple sucht weitere Kooperationspartner
Ming-Chi Kuo vermutet, Apple werde im Gegensatz zu seinen bisherigen Produkten auf fremde Lieferketten setzen. Weil ein Elektroauto 40 bis 50 Mal mehr Teile als ein Smartphone benötige, müsse sich Apple auf die Ressourcen bestehender Hersteller verlassen.
Neben Hyundai nennt der Experte GM und PSA als enge Kooperationspartner. Da PSA kürzlich in den Stellantis-Konzern aufgegangen ist, lässt sich schwer sagen, in welche Richtung sich die Zusammenarbeit weiterentwickelt – sofern sie besteht. Kuo spricht von einem Time-to-Market-Vorteil, der sich aus der Zusammenarbeit mit herkömmlichen Herstellern ergibt. Er schreibt: „Wir glauben, dass Apple die Ressourcen der aktuellen Autohersteller nutzen und sich auf selbstfahrende Hard- und Software, Halbleiter, batteriebezogene Technologien, Formfaktor- und Innenraumdesigns, innovative Benutzererfahrung und die Integration mit dem bestehenden Apple-Ökosystem konzentrieren wird.“
Aggressiver Zeitplan setzt Markteinführung auf 2025
Kuo geht frühestens 2025 von einem Marktstart des neuen Fahrzeugs aus. Dieses Datum gelte immer noch als aggressiv für ein Technologieunternehmen, das seinen ersten Vorstoß in eine neue Branche unternimmt. Bereits 2013 soll es Verkaufsgespräche zwischen Elon Musk und Apple gegeben haben, seit 2014 gibt es Gerüchte über eine Fahrzeugentwicklung in Apples Testlaboren.
Den Berichten über eine Teilnahme von Produktionspartner Hon Hai und seiner MIH-Plattform gibt Kuo eine Absage. Auch Pan-International, Eson, Long Time Tech und G-Tech werden seiner Ansicht nach nicht in der Lieferanten-Liste stehen. Kuo geht von einem sehr hochwertigen Modell aus, das vermutlich deutlich mehr kosten wird als ein gewöhnliches E-Auto. Er spekuliert, Apple könne im nächsten Zug regionale Partner wie GM und Stellantis (Kuo spricht von PSA) anwerben, um die Autos herzustellen. Zuletzt wurde bekannt, dass Hyundai einige Bauchschmerzen bei der Zusammenarbeit mit Apple hat.