Apple Manager Federighi: Mac hat ein „inakzeptables“ Malware-Problem
Im Gerichtsverfahren geht es um Epics Forderung, Apple solle mehrere App-Stores auf iOS zulassen – wie MacOS. Das Gericht befragte Craig Federighi, warum das offenere System der Mac-Plattform nicht auch auf iPhone- und iPad-Ebene funktionieren könne. Der Apple-Manager gab daraufhin an, die freie Installation von Drittanbieterprogrammen erlaube eine massive Verbreitung von Schadsoftware. Als Beispiel fügt Federighi an: „Heute haben wir ein Level von Malware auf dem Mac, das wir inakzeptabel finden.“ Seine Prognose lautet, iOS werde von Malware überrannt, wenn man das System öffne. Das berichtet The Protocol. Er verglich den Mac mit einem Auto: „Man kann es von der Straße nehmen, wenn man will, und man kann fahren, wohin man will. Es gibt ein gewisses Maß an Verantwortung.“ Das iPhone hingegen sei ein Gerät, das auch Kinder sicher bedienen können und sollten.
Android: 30-mal mehr Schadsoftware
Der Apple-Manager betonte, durch die zehnmal höhere Verbreitung von iOS brächte eine Öffnung ein höheres Gefahrpotenzial mit sich. Das ungeprüfte Runterladen von Apps würde die Sicherheit auf iOS dramatisch verändern. Er prognostizierte ein düsteres Szenario: „Es würde alltäglich, dass Benutzer dazu gebracht werden, falsch dargestellte Software aus nicht vertrauenswürdigen Quellen herunterzuladen, womit sie Malware ausgesetzt wären“. Federighi wies auf eine Untersuchung von Nokia hin, die eine 30-mal höhere Malware-Belastung von Android-Smartphones bescheinigt, als das bei iOS-Geräten der Fall sei. Er sagte: „Es ist in der Sicherheitscommunity wohl bekannt, dass Android ein Malware-Problem hat, dem iOS erfolgreich voraus ist.“
Phil Schiller: Cloud-Gaming-Dienste bleiben draußen
Zuvor sprach Apples ehemaliger Marketing-Direktor, Phil Schiller, über Game-Streaming. Dienste wie Microsofts xCloud machten es unmöglich, das App-Store-Erlebnis zu erhalten. Apple will konkret Altersfreigabe, Kindersicherung, App-Bezeichnung, Datenschutzrichtlinien und andere Attribute pro App zuweisen. Das sei mit Cloud-Diensten unmöglich und daher seien sie nicht zugelassen. In Relation zu Filmstreaming gab er an, bei Netflix und Co müssten sich Nutzer über ein Konto anmelden und einer einzigen Datenschutzrichtlinie zustimmen.
Sie würden sich nicht bei einer einzelnen Show oder einem Film anmelden, wie das bei einem Spiel der Fall wäre. Zudem gab er an, Apples Anti-Betrugs-Team zeige sich „sehr besorgt“ über ein Provisionsniveau, das niedriger als 15 Prozent ausfalle. Apple hat letztes Jahr die Provision für Softwareunternehmen, die weniger als eine Million US-Dollar Jahresumsatz erzielen, auf 15 Prozent gesenkt. Die Preissenkung sei seit 2016 in Vorbereitung gewesen und habe nichts mit der Klage von Epic zu tun, führte Phil Schiller vor Gericht aus.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Jaja, wenn man sich die Welt schönreden kann.
Warum vergleicht er es nicht mit Politischen Systemen? Wohl bekannt sind diktatorische Systeme schlank in der Verwaltung als auch schnell in der Umsetzung und äußerst sicher im Umgang mit nichterwünschtem Handeln.
Die Frage sollte er sich darüberhinaus auch stellen, warum solche Systeme zumindest im Westen nicht sonderlich erfreut sind.
Damit bevorzugt also Apple eher östliche Verhaltensdenkweisen und degradiert die eigentlichen Nutzer als „Viech“ das es zu lenken gilt, weil man ihm die notwendige Kompetenz abstreitet?