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Analyse

Apple: Es gibt ein Leben nach „Peak iPhone“!

Die Zeit, in der weltweit jedes Jahr mehr Smartphones verkauf wurden, ist vorbei – auch für Apple. Doch der Konzern hat eine Strategie für die Zeit nach dem „Peak iPhone“ gefunden. Und die kommende große Plattform, die Apple erobern will, scheint auch festzustehen.

Von Stephan Dörner
3 Min.
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Apple-Chef Tim Cook. (Foto: dpa)

Das iPhone hat Apple zum wertvollsten Konzern der Welt gemacht – doch die Zeiten jährlich steigender Smartphones sind vorbei. Im insgesamt schrumpfenden Markt hat Apple im vierten Quartal die Smartphone-Krone zurückgewonnen. Viel relevanter aber als die nackten Verkaufszahlen: Apple schafft es sein ohnehin schon teures Luxus-Smartphone mit komfortabler Gewinnmarge zu immer höheren Preisen zu verkaufen und damit sogar den Gewinn trotz rückläufiger Umsätze stabil zu halten.

Apples Abhängigkeit vom iPhone sinkt

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Apple hat damit einen Umgang mit den rückläufigen Smartphone-Verkaufszahlen gefunden, der die Börse erfreut – die Aktie ging am Mittwoch mit einem satten Plus von fast sechs Prozent aus dem Handel. Und tatsächlich spricht einiges dafür, dass hohe Preise und eine große Marge nicht die einzige Antwort Apples auf „Peak iPhone“ sind.

Denn die Abhängigkeit von dem Luxus-Smartphone sinkt, weil andere Bereiche beim Umsatz zulegen: Das Geschäft mit Dienstleistungen wie der iCloud, Apple Music und der Umsatzbeteiligung an App-Verkäufen wuchs im Vergleich zum Weihnachtsquartal 2017 um 19 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar.

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Auch beim iPad – der Hochpreisstrategie des iPad Pro (Test) sei dank – sprang der Umsatz um 17 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar nach oben. Selbst der Umsatz der Mac-Verkäufe konnte wieder um acht Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar zulegen. Hinzu kommen 7,3 Milliarden Dollar durch den Umsatz mit weiteren Geräten von den Airpod-Kopfhörern über den smarten Lautsprecher Homepod bis zur Apple Watch – ein Drittel mehr als im Vorjahr. Und das, obwohl das Geschäft in China schwächelt.

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Das alles erscheint angesichts von 52 Milliarden Dollar Umsatz mit dem iPhone – 15 Prozent weniger als im Vorjahresquartal – noch immer vergleichsweise klein. Doch rechnet man die einzelnen Umsatzposten abseits des iPhones zusammen, wird deutlich, dass die Abhängigkeit Apples vom Vorzeigeprodukt deutlich gesunken ist. 2015 lag der Anteil des iPhones am Gesamtumsatz von Apple bei rund 70 Prozent, im vergangenen Weihnachtsquartal lag der Anteil nur noch bei rund 62 Prozent, Tendenz fallend.

Apple hat es auf den Fernseher abgesehen

Hinzu kommt, dass sich die Hinweise auf Apples kommende große Plattform verdichten, und es ist nicht nur die Apple Watch. Apple meint es ernst mit der Eroberung des Fernsehers als weitere große Plattform. Der Strategiewechsel deutete sich bereits an, als Apple auf der CES bekannt gab, dass die über iTunes vertriebenen Filme und Serien künftig ohne Umweg über Apple TV auf Smart-TVs von Samsung verfügbar sein werden – weitere Hersteller sollen folgen.

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Wer Apple kennt, weiß, wie ungewöhnlich es für den Konzern ist, die vollständige Kontrolle über das Nutzerleben aus der Hand zu geben, und sich auf die Plattform eines fremden Herstellers zu begeben. Es muss Apple also sehr ernst damit sein, den großen Bildschirm im Wohnzimmer zu erobern. Ab April wird Apple laut Medienberichten außerdem Streaming-Abos direkt über die Apple-TV-App anbieten statt den Umweg über Apps von Drittanbietern zu gehen. Außerdem soll es eine Art Netflix für Videospiele planen – also noch mehr Content für den großen Bildschirm.

Content-Schlacht zwischen Netflix, Apple und Amazon

Der bekannte Apple-Journalist Peter Kafka fasst bei Recode zusammen, was sich aus Tim Cooks jüngsten Äußerungen zum Thema TV ableiten lässt und kommt zu dem Schluss, dass Apples Pläne für die Übernahme des großen Bildschirms „beinahe gekommen sind.“ Im Kern von Apples Strategie steht demnach, die eigenen Inhalte auf möglichst viele Plattformen und Geräte zu bringen. Gleichzeitig integriere Apple via iTunes auch die Streaming-Plattformen von Fremdanbietern wie Hulu. Apple gehe davon aus, dass es über iTunes auch Inhaltspakete verkaufen könne, die mit den Angeboten der großen Kabel-TV-Anbieter in den USA und Netflix konkurrieren können.

Diese Strategie hat einen Preis: Letztlich gehört auch ein massiver Einkauf von Inhalten von Filmen bis zu TV-Shows dazu – zum Beispiel mit Oprah Winfrey. Doch das Ziel ist klar: Die Einnahmen aus dem Bereich Dienstleistungen und Inhalte sollen wachsen, die iPhone-Abhängigkeit weiter reduziert werden.

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Campus: Die neue Firmenzentrale von Apple

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Ob die Eroberung des großen Bildschirms tatsächlich gelingt, ist natürlich offen – insbesondere, da Netflix und Amazon ihre Vormachtstellung sicher nicht kampflos aufgeben werden und weiterhin viel Geld in Inhalte investieren. Doch endlich eröffnet sich durch die Strategie eine sinnvolle Verwendung der riesigen Bargeldreserven, die Apple seit vielen Jahren anhäuft. Mit zuletzt 245 Milliarden Dollar Geldreserve ließe sich der eine oder andere Blockbuster finanzieren.

Mehr zum Thema Apple: Apple soll ein Netflix für Videogames planen

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