iPad 10 vs. 9 vs. iPad Air: Vergleich der neuen „erschwinglichen” iPad-Reihe
Das iPad der zehnten Generation ist offiziell vorgestellt worden und hat eine ganze Reihe an Neuerungen an Bord. Optisch, beim Preis und hinsichtlich der Ausstattung rückt es näher an das iPad Air heran. Derweil bleibt der Vorgänger, das iPad der neunten Generation, weiter im Sortiment. Damit ist das Angebot im unteren respektive mittleren Preissegment der iPad-Familie größer denn je geworden.
iPad 10 versus iPad Air: Sehen ähnlich aus, sind es aber nicht
Auch wenn das iPad 10 mit seinem Einstiegspreis von knapp 580 Euro nicht sonderlich günstig ist, dürfte es für viele die bessere Option sein als das Air. Im Folgenden betrachten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem iPad 9 und 10 und vor allem dem iPad Air der fünften Generation.
Gehen wir zunächst auf das Design ein: Das neue iPad sieht im Grunde aus wie ein iPad Air der vierten und fünften Generation. Sie sind nahezu gleich groß und besitzen ein Display mit einer Diagonale von 10,9 Zoll mit der identischen Auflösung von 2.360 mal 1.640 Pixeln.
Beide Bildschirme unterstützen ferner die True-Tone-Technologie, mit der die Farbtemperatur dem Umgebungslicht angepasst wird. Bei der Helligkeit und der Pixeldichte gibt es keine Unterschiede zwischen iPad 9, 10 und iPad Air: Sie sind bis zu 500 Nits hell und besitzen 264 pi.
Das iPad 9 hat übrigens ein 10,2-Zoll-Display mit 2.160 mal 1.620 Pixeln an Bord, unter dem der Touch-ID-Fingerabdrucksensor verortet ist. Bei den anderen beiden Modellen im eher moderneren Design mit weniger Rahmen ist der Touch-ID-Sensor im Powerbutton integriert, der an der Gehäuseseite angebracht ist.
Trotz der gleichen Bildschirmdiagonale, Auflösung und Helligkeit gibt es einige Unterschiede zwischen dem iPad 10 und dem Air: So hat Apple dem Air Support für den erweiterten P3-Farbraum und eine Antireflexbeschichtung verpasst. Außerdem ist das Display des Air laminiert. Letzteres bedeutet, dass der Abstand zwischen Schutzglas und Panel geringer anmutet und ein direkteres Touch-Gefühl realisiert werden soll.
iPad 10 versus iPad Air: USB-C und „Stiftbeschneidung“
Gemeinsam haben das Air und das iPad 10 den USB-C-Anschluss, mit dem die iPads mit allerlei Zubehör genutzt werden können. Zudem bieten sie laut Apple beschleunigte Ladezeiten im Unterschied zum iPad 9, das nun das letzte iPad mit Lightning-Port ist.
Kurios ist, dass Apple das iPad Air mit Unterstützung für den Apple Pencil 2 anbietet, das iPad 10 aber nur Support für den alten Apple Pencil 1 liefert. Hier scheint der Hersteller eine gewisse künstliche Trennlinie aufzubauen, um das iPad 10 schlechter dastehen zu lassen. Zudem muss zum Aufladen des Apple Pencils 1 am iPad 10 ein Lightning-auf-USB-C-Adapter genutzt werden, da der alte Stift noch einen Lightning-Port besitzt. Immerhin gehört der zehn Euro teure Adapter zum Lieferumfang des knapp 120 Euro teuren Stifts dazu.
Eine günstigere Alternative zu Apples Pencil ist Logitechs Crayon. Der Stylus ist mit dem iPad 10 kompatibel und ist mit 80 Euro sogar günstiger – nur auf Druckstufen muss bei Logitechs Lösung verzichtet werden.
Höher, schneller weiter: A13 vs. A14, M1
Unter der Haube des iPad 10 steckt als Prozessor ein A14-Bionic-SoC, das schon im iPhone 12 und dem iPad Air 4 von 2020 zu finden war. Der Chip hat trotz seines Alters immer noch massiv Leistungsreserven, um auch anspruchsvollere Aufgaben zu erledigen. Im Air 5 sitzt derweil Apples M1-Chip, der auch in Notebooks wie dem Macbook Air von 2020 seine Dienste verrichtet und in Sachen Leistung für ein iPad eigentlich eine Art Overkill ist.
Im iPad 9 steckt noch ein A13-Bionic-SoC, das in Sachen Leistung immer noch top ist, aber bei Apple mittlerweile das untere Ende der Fahnenstange darstellt. In Sachen Leistung soll der A14-Bionic-Chip im Vergleich zum A13 Bionic 20 Prozent mehr CPU-Leistung und eine um zehn Prozent verbesserte Grafikleistung liefern.
iPad 9, 10 und iPad Air 5 Air (2022): Apple-Tablets im Vergleich
iPad 10 (2022) | iPad Air 5 (2022) | iPad 9 (2021) | |
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Display | 10,9-Zoll True-Tone-Display (2.360 x 1.640 Pixel, 264 ppi; 500 nits) | 10,9-Zoll True-Tone-Display (2.360 x 1.640 Pixel, 264 ppi; 500 nits P3) | 10.2 Zoll True-Tone-Display, 2.160 x 1.620 Pixel mit 264 ppi, 500 nits |
Prozessor | A14 Bionic | M1 | A13 Bionic |
Speicher | 64 oder 256 GB | 64 oder 256 GB | 64 oder 256 GB |
RAM | 4 GB | 8 GB | 3 GB |
Kamera | Hinten: 12-Megapixel-Kamera mit f/1.8 Blende; 4K Videoaufnahme mit 24 fps, 30 fps oder 60 fps; Front: 12 Megapixel mit f/2.0-Blende | Hinten: 12-Megapixel-Kamera mit f/1.8 Blende; Smart-HDR-3, 4K Videoaufnahme mit 24 fps, 30 fps oder 60 fps; Front: 7 Megapixel mit f/2.0-Blende | 8 MP Weitwinkel-Kamera ƒ/2.4 Blende, 1080p HD Videoaufnahme mit 25 fps und 30 fps |
Frontkamera | 12 MP Querformat Ultraweitwinkel-Kamera, 122° Sichtfeld ƒ/2.4 Blende Smart HDR 3 1080p HD Videoaufnahme mit 25 fps, 30 fps oder 60 fps | 12 MP Ultraweitwinkel-Frontkamera, 122° Sichtfeld ƒ/2.4 Blende Smart HDR 3 1080p HD Videoaufnahme mit 25 fps, 30 fps oder 60 fps | 12 MP Ultraweitwinkel-Kamera, 122° Sichtfeld ƒ/2.4 Blende HDR für Fotos 1080p HD Videoaufnahme mit 25 fps, 30 fps oder 60 fps |
Face- oder Touch-ID | Touch-ID im Powerbutton | Touch-ID im Powerbutton | Touch-ID unterhalb des Displays |
Anschluss | USB-C | USB C | Lightning |
Apple-Pencil-Support | 1. Generation (mit Adapter) | 2. Generation | 1. Generation |
Externes Keyboard | Kompatibel mit Magic Keyboard Folio | Kompatibel Magic Keyboard und dem Smart Keyboard Folio | Kompatibel mit Smart Keyboard |
Konnektivität | Wifi 6 (802.11 ax, Bluetooth 5.2, optional 5G (eSIM) | Wifi 6 (802.11ax), Bluetooth 5.0, optional 5G (eSIM) | WLAN 802.11 ac, Bluetooth 4.2, optional LTE (eSIM) |
Akku | Bis zu 10 Std. Surfen im Web mit WLAN, Video- oder Musikwiedergabe | Bis zu 10 Std. Surfen im Web mit WLAN, Video- oder Musikwiedergabe, 9 Stunden per LTE | Bis zu 10 Std. Surfen im Web mit WLAN, Video- oder Musikwiedergabe |
Abmessungen | 248,6 x 179,5 x 7 mm | 247,6 x 178,5 x 6,1 mm | 250,6 x 174,1 x 7,5 mm |
Sonstiges | Stereo-Lautsprecher im Querformat, Folgemodus | Laminiertes Display, Antireflex-Beschichtung, Stereo-Lautsprecher, Folgemodus | Audiobuchse, Stereo-Lautsprecher, Folgemodus |
Gewicht | 477 g (WLAN) 481 g (Cellular) | 461 g (WLAN) 462 g (Cellular) | 487 g (WLAN) 498 g (Cellular) |
Preis (UVP) | ab 579 Euro | ab 769 Euro | ab 429 Euro* |
iPad 10 mit „richtiger“ Kameraposition
Besser gelöst hat Apple beim iPad 10 die Frontkamera: Denn statt an der schmalen Seite hat der Hersteller sie an der Längsseite positioniert, sodass Nutzer:innen stets direkt in die Kamera blicken, wenn sie das iPad im Querformat halten. Die Kamera mit 122-Grad-Sichtfeld unterstützt außerdem den Folgemodus, bei dem die Kamera automatisch mitschwenkt und den Zoom anpasst, wenn sich Nutzer:innen bewegen. Letztere Funktion besitzen auch iPad 9 und Air.
Bei der Rückkamera sind Air und iPad 10 sich wieder ähnlich: Beide haben einen Zwölf-Megapixel-Sensor an Bord, mit dem 4K-Videos und HDR-Fotos aufgenommen werden können. Das iPad 9 hat lediglich eine Acht-Megapixel-Kamera verbaut. Was den Sound angeht, besitzen das Air und iPad 10 Stereolautsprecher im Querformat. Das iPad 9 besitzt nach unten strahlende Stereo-Speaker.
Exklusiv für das iPad 10 bietet Apple das neue Magic Keyboard Folio an, das im Unterschied zu den Lösungen für die anderen Tablets eine dedizierte Funktionstastenreihe besitzt. Leider ist es trotz der ähnlichen Größe nicht kompatibel mit dem iPad Air oder iPad Pro 11.
Dass Apple ein ähnliches Folio-Tablet nicht für andere iPad-Modelle anbietet, ist unverständlich und schade, da es aus unserer Sicht eine spannende Ergänzung für das komplette iPad-Portfolio wäre.
Kurzum: Das iPad 10 dürfte für iPad-Käufer:innen eine attraktive Option sein, die sonst vielleicht zum iPad Air greifen würden. Die Leistung ist mehr als ausreichend, das Display trotz der Feature-Unterschiede sicherlich immer noch gut. Klar ist, dass das günstigste iPad immer noch das iPad 9 ist, wobei Apple unter anderem wegen des schwachen Euros sein gesamtes Portfolio im Preis erhöht hat. So beginnt das iPad 9 bei 429 Euro, was 50 Euro mehr als bisher sind. Das iPad 10 startet bei knapp 580 Euro und das Air 5 kostet nun ab 770 Euro mit jeweils 64 Gigabyte Speicher.
Kleine Korrektur, weil ich es schnell in der Tabelle gesehen habe. Das iPad Air (2022) hat 8 GB RAM.
Thx!
Gern!
Ich mag die Produkte von Apple eigentlich sehr, weil sie Recht gut funktionieren. Aber leider finde ich Apple immer unsozialer. In einer solchen Krise die Preise so dermaßen zu erhöhen, damit sich die Gewinne trotz Inflation auf gleichem Level halten, ist einfach nur gierig. Vor rund 3 Wochen gab es das alte A13 iPad noch für 379 Euro. Vorgestern hab ich im Apple Store dann gesehen, dass der Preis auf 429 Euro erhöht wurde. Laut Apple-Mitarbeiter angeblich wegen der Inflation. Ich erinnere mich, dass Apple früher die Preise für Vorgängermodelle immer gesenkt hat, wenn ein neues Produkt der gleichen Kategorie herauskam. Demnach hätte sich trotz Inflation der Preis zumindest beim A13 iPad halten müssen.