Apple will sich weiter von seinen Zulieferern unabhängig machen. Nicht nur Prozessoren und Grafikchips für iPhones will der Konzern inhouse entwickeln, sondern auch LTE- und 5G-Modems.
Apple will eigene Modems für iPhone und iPad bauen
Wie die Nachrichtenagentur Reuters und das Magazin The Information unabhängig voneinander berichten, hat Apple ein internes Modem-Entwicklungsteam zusammengestellt, das von Senior Vice President für Hardwaretechnologien Johny Srouji geleitet wird. Srouji hat dem Bericht zufolge im Januar seine Arbeit im Modem-Team aufgenommen.
Apple hatte lange Zeit seine Modems für iPhones und iPads von Qualcomm bezogen. Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten hatte Apple die Partnerschaft aber beendet. Zudem, so heißt es, wollte Qualcomm Apple keine Modems mehr für das iPhone Xs und Xs Max verkaufen. Aus diesem Grund stecken in den neuen iPhones LTE-Modems von Intel. Doch die Modems des US-Chipentwicklers können in Sachen Leistung nicht mit den Qualcomm-Chips mithalten – zudem hänge Intel bei der 5G-Modem-Entwicklung hinter Qualcomm zurück. Dieser Umstand, so munkelt man, sei der Grund, weshalb Apple in seinen 2019er iPhones noch keine 5G-Technik verbaut.
iPhone mit 5G-Modem wohl erst 2020
Das erste iPhone mit 5G-Technik wird aufgrund der Umstände erst 2020 erwartet. Dabei ist ungewiss, ob Intel bis dahin ein entsprechendes leistungsfähiges Modem fertig hat. Zudem ist Apple Berichten zufolge mit den Fortschritten Intels bei der Produktentwicklung unzufrieden, weshalb der iPhone-Konzern sich für den Übergang womöglich wieder mit Qualcomm arrangieren könnte.
Dass Apple schon im nächsten Jahr seine ersten eigenen Modems fertig entwickelt hat, ist eher unwahrscheinlich, da die Entwicklung erst in den Anfängen stecke. Es ist allerdings ein typischer Apple-Move: Wenn das Unternehmen mit den Produkten der Zulieferer unzufrieden ist, wird etwas Eigenes entwickelt. Bestes Beispiel sind die ARM-Prozessoren der A-Serie, die in iPhones und iPads stecken und in Sachen Leistung ihresgleichen suchen. Die exzellente Performance der Produkte liegt dabei nicht ausschließlich an der Hardware, sondern an der engen Anpassung von Hard- und Software.
Mit einem selbstentwickelten Modem hätte Apple zum einen mehr Kontrolle über die Qualität der Komponenten und auch die Lieferkette. Darüber hinaus ist durch eine engere Verzahnung mit dem System eine bessere Energie-Effizienz, eine längere Akkulaufzeit und womöglich auch eine höhere Leistung möglich.
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Super Sache von Apple, allerdings frage ich mich ob die Macs bald wirklich auch auf Intel CPUs verzichten. Dual Boot wäre damit Geschichte, aber ehrlich gesagt nutze ich nie Windows.
Vor allem für die Sicherheit wäre es gut, Prozessoren und Modems selber zu entwickeln.