Ein Jahrzehnt nach dem holprigen Start von Apple Karten hat der Hersteller die bisher größte Erweiterung seines Kartendienstes angekündigt. Das Ziel ist recht klar: dem Platzhirsch Google Maps Marktanteile abzugreifen. Der Funktionsumfang und die Anzahl der unterstützten Geräte ist im Vergleich noch recht mager.
Apple Karten im Web: Start in der Beta
Mit der Webversion von Apple Maps öffnet der Hersteller seinen Kartendienst – die zunächst als Betaversion verfügbare Kartenlösung ermöglicht sowohl den Zugriff auf Fahr- und Fußwegbeschreibungen als auch Bewertungen und Rezensionen. Für den Anfang ist Apple Maps jedoch noch nicht lokalisiert, sondern steht lediglich auf Englisch bereit.
Laut dem Unternehmen steht die Webversion von Apple Maps über die Website beta.maps.apple.com bereit. Die Ansicht ähnelt weitgehend der nativen App auf iOS, macOS und iPadOS und zeigt unter anderem eine Auswahl an Reiseführern an, ermöglicht laut Apple auch die Bestellung von Lebensmitteln direkt aus der Karten-App. Ebenso lassen sich Städte erkunden und Informationen über Unternehmen abrufen.
Der Funktionsumfang ist indes noch nicht identisch mit den nativen Apps: So ist die Umsehen-Funktion – Apples eigene ausgezeichnete Street-View-Lösung – noch nicht integriert, ebenso fehlt eine Navigation für den öffentlichen Nahverkehr. Zumindest die Umsehen-Funktion und einige weitere Funktionen sollen laut Apple „in den kommenden Monaten verfügbar sein“.
Apple Karten im Web: Kein Support für Android und bestimmte Desktop-Browser
Wie Apple ausführt, werden auf dem Mac und auf iPads die Browser Safari, Edge und Chrome unterstützt. Ruft ihr die Website mit Firefox auf, bekommt ihr lediglich die Information, dass der Browser nicht unterstützt wird. Auf Windows-Rechnern lassen sich nur Edge und Chrome nutzen. Ein Test zeigt ferner, dass der Dienst auch auf Chromebooks mit dem Chrome-Browser aufgerufen werden kann.
Wer Apples Kartendienst auf Android-Geräten aufruft, erhält die gleiche Infoseite wie auf dem Desktop mit Firefox.
Seit dem peinlichen Debüt von Apple Maps auf dem iPhone im Jahr 2012 mit iOS 6 – für das Tim Cook sich öffentlich entschuldigte – hat der Hersteller seinen Kartendienst schrittweise verbessert und um neue Funktionen erweitert. Dazu zählen etwa detaillierte Stadtpläne, Routenplanung mit mehreren Stopps, Wegbeschreibungen für Radfahrer:innen, Nahverkehrsplanung, E‑Auto-Routing und Offline-Navigation.
Apple erwähnt, dass Entwickler:innen fortan Links zu Apple Maps im Web in ihre eigenen Anwendungen integrieren können und so Funktionen für Wegbeschreibungen und detaillierte Ortsinformationen bereitstellen können.